Was ich in meinem Steckbrief vergessen habe, weil es vergleichsweise eine Kleinigkeit ist, die ich aber AUF DEN TOD hasse:
wenn jemand geräuschvoll ißt.
Ich frage mich, warum es nicht möglich sein kann, einen Löffel Suppe auf eine erträgliche Temperatur herunterzupusten und ihn sich dann in den Mund zu stecken, ohne ihn laut in sich hineinzuschlürfen.
Theoretisch muß das ja funktionieren; schließlich mache ich es auch so, oder bin ich unter allen Menschen einer mit einer singulären Begabung?
Oder wie man mit jemandem am Tisch sitzen kann, der beim Essen schnauft, grunzt, sabbert oder gutturale Laute von sich gibt, obwohl er nicht geistig behindert ist, und der einen dann noch verständnislos anschaut, wenn man den Wunsch äußert, demjenigen die sich in Reichweite befindliche Pfeffermühle auf die Zwölf zu hauen.
Wie man jemandem zusehen und -hören kann, der mit proppevollem Mund spricht, ohne am Rücken Gänsehäute des Ekels zu bekommen, weil es demjenigen aufgrund einer motorischen Störung unmöglich zu sein scheint, ein Handsignal zu geben, daß er gleich antwortet, wenn er heruntergeschluckt hat.
Oder warum man nicht einfach etwas Wohlschmeckendes verzehren kann, ohne hinterher Köchin oder Koch ein Kompliment zu machen, sondern nach dem ersten Probierhappen schon ein tiefkehliges "hmmmm" in die Runde werfen muß, das dann möglichst oft während der Mahlzeit wiederholt wird.
Über Menschen, die kein Bonbon essen können, ohne Schleckgeräusche von sich zu geben, habe ich mich ja bereits ausgelassen.
Alles Dinge, die mich unglaublich aggressiv machen, darum sehe ich mich auch genötigt, in dieser Hinsicht endlich einmal den Benimmschiedsrichter herauszuhängen, bevor jemand Gefahr läuft, einen Salzstreuer, eine halbe Salami (oder was auch immer sich gerade auf dem Tisch befindet) von mir an die Rübe gefeuert zu bekommen.
Die aufgeführten Verhaltensweisen waren immer schon da, höre ich da manchen sagen, und sind sogar ein anerkannter Teil der Eßgewohnheiten ("hmmmm", etwa).
Prima, dann kann man bei Tisch ja endlich wieder rülpsen und furzen. Das gehörte früher auch einmal mit zum Programm.
Montag, 7. November 2011
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