Samstag, 18. April 2015

Was gesagt werden muß:

Warum schweigen wir, verschweigen zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende der Nichtüberlebende
niemals Fußnote sein wollte.
Es ist das behauptete Recht auf kompletten Unfug,
der das von einem Quatschkopf gelangweilte
und zur Denkfaulheit erzogene
germanische Volk verblöden könnte,
weil in dessen Internet das Walten
des Mossad vermutet wird.

Doch warum untersage ich mir,
jenen Schnauzbart beim Namen zu nennen,
in dessen Dichterrübe seit Jahren - wenn auch herausposaunt-
ein wachsend selbstgefälliges Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich war?

Das allgemeine Behupen dieses Tatbestandes,
dem sich sein steter Opportunismus übergeordnet hat,
empfinde ich als gewaltige Nervtrampelei
und Zwang, der ständige mediale Präsenz in Aussicht stellt,
sobald er beachtet wird;
der Ritterschlag  "Mahner und Warner" ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigener Grunzdummheit,
die ohne Vergleich ist,
Mal um Mal eingeholt und die publiziert wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als "ernstzunehmend" deklariert,
ein weiteres Exempel firmamentaler Rumpeldumpfheit
geliefert wird, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende wirre Theorien
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Gehirnzelle unbewiesen ist,
doch von ihrer Existenz überzeugt sein will,
sage ich, was gesagt werden muß.
Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, zu diesem Thema,
das von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
allerlei als ausgesprochene Wahrheit
meinen Lesern, denen ich verbunden bin
und bleiben will, zugemutet zu haben.

Ich trommle derweil mal den Aluhut auf den kaschubischen Feldern, die kommende Heiligsprechung des großen Mahners und Warners, die Überzeugung, ein ganzes Volk würde händeringend auf ein  abschließendes Wort des Weisen aus dem Abendland zu tagespolitischen Themen warten... und den Umstand, daß dem scheinbar wirklich so war.
Denn mit 87 stirbt man nicht einfach so.




Simulator- Wunderwelt

Eines der absunderlichsten Phänomene habe ich in der Wunderwelt der sogenannten Simulatoren ausgemacht.
Den wirklich abstrusesten Quatsch kann man sich auf den heimischen Rechner holen... sogar eine "Kehrmaschinensimulation", dem Vernehmen nach gar mit "fünf verschiedenen Borstengrößen" für spezielle Härtefälle, wahrscheinlich, wenn man nach Blockupy durch die Frankfurter Innenstadt muß.
Da frage ich mich, was für ein Leben man lebt, wenn so etwas seiner Vorstellung von Spaß entspricht.
Eines, in dem man die größte Kupferdrahtspulensammlung der Welt besitzt und abends nach einem harten Bürotag im Sekretariat des Landratsamts zur Entspannung noch drei Stunden lang die gute, alte Kehrmaschine reitet, bevor man um 23 Uhr erschöpft, aber glücklich ins Bett sinkt?
Und das ist noch nicht alles. man kann sich wirklich alle möglichen virtuellen Realitäten zulegen: Sportangeln. Holzfällen. Die Düsseldorfer Straßenbahn. Oder, es ist kaum zu fassen, eine LKW- Werkstatt.
Es gibt gar einen Traktorsimulator für das Smartphone, von dem mir Autorenkollegin Simona Turini, die ihn ausprobierte, folgendes aufregendes Testergebnis übermittelte:

"Ich sage es nicht gern, aber der Traktor-Simulator ist erstaunlich langweilig."

Wer hätte DAS nun wieder gedacht?

Freitag, 17. April 2015

Dilemma des Tages:

Ich kann natürlich zur "Befreiungsfeier von Krieg und Faschismus" der Stadt Karlsruhe am 10. Mai gehen und dort der "Befreiungspredigt" des "lutherischen Theologen Friedrich Gehring" und der "Heidelberger Singegruppe" lauschen.
Ich kann mir aber auch zwei Stunden lang den Arsch rasieren.