Montag, 29. Juli 2013

Spiel und Spaß im grünen Gras

Am 03.10.2010, so sagt mein Postingverzeichnis, habe ich mich bereits in zwei Beiträgen über die schöne bunte Welt menschlicher Perversionen ausgelassen, um dann noch mit dem Bericht über einen australischen Footballspieler, der sich von einem Hund fellationieren ließ, einen draufzusetzen.
Damit, so nahm man an, sei das Thema doch nun endlich erschöpft. Mitnichten.
Hier als wörtliches Zitat der Bericht aus dem SÜDKURIER online, ansonsten glaubt mir diesen Schwachsinn wieder kein Mensch:

 Die Polizei in der unterfränkischen Stadt Aschaffenburg hat am Freitagnachmittag ein Paar vorläufig festgenommen. Die Frau (70) und ihr 43-jähriger männlicher Begleiter hatten in einer Parkanlage öffentlich Sex und dabei auch einen Hund einbezogen. Laut Polizeiangaben hielten sich am Ort des Geschehens gegen 16 Uhr auch zwei Mütter mit ihren Kindern auf. In unmittelbarer Nähe standen auch mehrere sichtlich betrunkene jüngere Personen herum. Für alle Umherstehenden deutlich erkennbar hatten dann die 70-Jährige und der 43-Jährige Geschlechtsverkehr miteinander. Laut Zeugenaussagen wurde in die sexuellen Handlungen auch ein Hund miteinbezogen.
Streifenbesatzungen der Aschaffenburger Polizei machten sich, gerufen von Passanten, auf den Weg in die Parkanlage und nahmen dort die beiden aus der Stadt stammenden Tatverdächtigen vorläufig fest. Weil die beiden deutlich erkennbar getrunken hatten, wurden ihnen Blut abgenommen, um den Grad der Alkoholisierung festzustellen. Nachdem auf der Polizeiwache die Anzeigen geschrieben waren, kamen die Beschuldigten, die bei der Polizei bereits bekannt sind, wieder auf freien Fuß. Gegen sie wird jetzt unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern, Erregung öffentlichen Ärgernisses und wegen eines Verstoßes nach dem Tierschutzgesetz Anzeige erstattet.



Mittwoch, 24. Juli 2013

Das Recht auf Debilität

Der Ballermann 6 soll dichtgemacht werden.
Davon war zwar nie die Rede, denn das Interview des Drecksblattes zu diesem Thema mit dem Tourismusdezernenten von Palma, Álvaro Gijón, lief laut der Onlineseite der "Mallorca- Zeitung" folgendermaßen ab: "Die beiden Bild-Reporter hatten nach Angaben von Gijón mangels Spanisch-Kenntnissen einen Übersetzer zu dem Interview mitgebracht, letztendlich habe man aber die meiste Zeit auf Englisch gesprochen." Und hat, sei ergänzend hinzugefügt, trotzdem kaum etwas verstanden, aber den Scheißdreck umgehend drucken lassen.   
Eigentlich müßte man da kein Wort mehr darüber verlieren, denn wäre das Drecksblatt eine Zeitung und kein Volksverhetzungsorgan für Halbanalphabeten, hätte es eine Gegendarstellung gedruckt und die Sache gut sein lassen.
Doch nein, wir haben Sommerloch, das Thema Bushido ist nun ausgemolken, also muß man den Zorn von Millionen Schwachköpfen neu entfachen, kanalisieren, auf ein anderes Sujet lenken und sich ohne Not zum Ombudsmann dieser ganzen Geisteskranken machen, die Jahr für Jahr im Sommer in die große weite Welt hinausziehen, aber leider immer wieder zurückkommen.

Daß dabei niemandem auffällt, welche Töne dabei angeschlagen werden, als wäre El Arenal eine deutsche Kolonie, ist eigentlich unfaßbar. Was fällt den Spaniern eigentlich ein, uns auf ihrer eigenen Insel Vorschriften zu machen? Geht's noch?
Ich finde den Gedanken interessant, wie hier die Stimmung wäre, würden jedes Jahr- sagen wir mal-  hunderttausende Engländer an der Nordsee einfallen, um sich dort wie Abschaum zu benehmen und eine Art Enklave zu schaffen.

Zumindest hat Herr Gijón eines sofort begriffen: "Klarstellungen werde er von der "Bild" aber nicht einfordern: "Wie soll man jemandem etwas erklären, wenn er nicht verstehen will' ".

Dienstag, 16. Juli 2013

Bushido mal wieder

Groß ist das Sommerloch, gering sind wohl auch die Plattenverkäufe, Zeit also, mal selbst die saisonale Sau freizulassen, die andere dann durch's mediale Dorf treiben dürfen.
Nach der ganzen "Bambi"- Hysterie habe ich ja Bushido noch verteidigt. Und diesmal tu ich's wieder.
Dabei halte ich den guten Mann für einen waschechten Unsympathen, mit dem ich sicherlich nicht freiwillig ein Bier trinken wollen würde, davon abgesehen, daß mir seine wohl ernstgemeinte Homophobie plus Anti- Israel- Haltung ebenfalls gewaltig auf den Zünder geht.

Allerdings, wenn ich ehrlich bin, waren US- Rapper auch nie zimperlich mit ihren Angriffszielen und wurden dafür von mir goutiert, was auch für einige zweifelhafte Aussagen von Punk- bzw. Hardcore- und Metalbands gilt. Texte von beispielsweise Ice Cube, Ice-T, NWA auf der einen, Slime, Exploited, Sheer Terror, Slayer und Suicidal Tendencies auf der anderen Seite galten im Rahmen einer Subkultur immer als legitimes Ausdrucksmittel Unterprivilegierter, egal wie politisch unkorrekt, stumpf oder dämlich sie waren. Warum sollte ich nun also zweierlei Maß anlegen?
Oder, noch wichtiger, warum sollte ich mich auf die Seite von Leuten stellen, die ich zutiefst verabscheue, zudem, wenn man davon ausgehen kann, daß- ähnlich wie im US- Gangsta- Rap- der Künstler seine Drohungen nicht wahrmachen wird?

Ein Schleimbeutel wie Wowereit samt seiner "Arm, aber sexy"- Attitüde, egal ob schwul oder unschwul; die ausgewiesene Minderheitenversteherin und Nervtröte Claudia Roth, die neuerdings feststellen muß, daß die Welt doch nicht so schwarzweiß ist wie das Röhrenfernsehen, aus dem sie scheinbar ihr Bild eben jener bezieht; der sein Humorniveau verzweifelt unter der Grasnarbe suchende, medial hofierte Schwachkopf Oliver Pocher, der endlich seine vorgelebte, schmerzresistente "Geschmacklosigkeit auf Kosten anderer"- Masche  quasi durch die Hintertür selbst einmal serviert bekommt (man erinnere sich an das Zitat zum Start der glücklicherweise kurzlebigen Show mit Harald Schmidt: Schmidt sei für die politischen Witze zuständig und er, Pocher, "dafür, wenn sich Britney Spears eine Glatze rasiert"... kurz: sich über den völligen Zusammenbruch einer damals öffentlich vorgeführten psychisch Kranken lustig zu machen [wendet man dieselbe Moralkeule auch mal an]); dieses Trio infernal gehört mit Sicherheit zu dem Teil der Menschheit, dessen Fürsprecher ich niemals sein möchte.

Daß sich an der Spitze dieser Phalanx der Unsäglichen nun ausgerechnet das Drecksblatt samt seinem weitgehend unzurechnungsfähigen Kolumnisten zum Hüter von Anstand und Moral aufschwingt (und sich nicht scheut, einen Untoten wie Heino zu der Causa todesmutig Sätze ins Mikro röhren zu lassen, die angeblich "jeder denkt, aber keiner ausspricht", wobei man in dem Fall stark anzweifeln darf, ob sie überhaupt erdacht wurden)... das wäre doch fast schon wieder lustig, wäre es nicht dermaßen ausgekocht widerwärtig.

Sympathie für Bushido? Er soll von mir aus weggehen. Aber daß das Fehlverhalten eines Einzelnen das sonstige und aktuelle Verhalten seiner sich im Recht wähnenden Gegner nicht erträglicher macht, wird in diesen Tagen mal wieder bis zum Erbrechen vorgeführt.

Sonntag, 14. Juli 2013

In Sachen Hermann L. Gremliza

In manchen Dingen trennen mich und den "Konkret"- Chefredakteur Welten, wie mir auch das Magazin selbst bisweilen zu verkniffen und dogmatisch daherkommt.
Nichtsdestotrotz halte ich "Konkret" für einen wichtigen Kontrast zu der Anzahl an existenten Verblödungsblättern, da nehme ich es gerne in Kauf, bei einem guten Teil der getätigten Aussagen auch mal ganz tief durchatmen zu müssen... davon ausgehend, daß ich für das Magazin bei höherem Bekanntheitsgrad meinerseits aufgrund gewisser Ansichten ebenfalls eine recht gute Zielscheibe abgäbe.

Dennoch lese ich vor allem Gremlizas Beiträge gerne. Zumindest bestätigt er aufgrund gut recherchierter Beispiele meine eigene Meinung, daß die BRD in ihrer Frühzeit ein Tummelplatz von Kriegsgewinnlern und Faschistenschweinen war, die im warmen Demokratenmantel plötzlich zu Lohn, Brot, Ruhm und Ehre gelangten; davon abgesehen, mag ich den sarkastischen Humor seiner "Express"- Kolumne wie auch den, der in seinen politischen Beiträgen aufblitzt; und als letztes können wir uns voneinander unabhängig doch auf Feindbilder wie Religion in ihrer gesamten Ausprägung und das Drecksblatt einigen und gehen (wohl seinerseits erst mittlerweile, nachdem die Palästinenser als linke Identifikationsfiguren nicht mehr viel hergeben) von der Unantastbarkeit des Existenzrechts Israels aus (womit ich mich hiermit auch mal mit einer politischen Aussage outen würde).

Und wer wäre ich, einen veröffentlichten E- Mail- Verkehr des kreuzwiderlichen Jakob Augstein mit Gremliza nicht so großartig zu finden, daß ich ihn hier nicht auszugsweise zitieren würde?

 

"Lieber Hermann Gremliza,
wir haben eine Diskussionsreihe, den Freitag-Salon, zu der ich Sie gerne einmal einladen würde.

[...] Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie an diesem Abend mit uns diskutieren würden. Aber ich will Ihnen nicht verheimlichen, wen ich da sonst noch einladen möchte: Gustav Seibt und Kai Diekmann. Diekmann kennt Kohl ja sehr gut, war damals ein Fan und ist seitdem ein Wegbereiter eines „neuen Deutschland“, das sich von der alten Bundesrepublik ja erheblich unterscheidet. Ich halte das für eine sehr spannende Kombination und wäre sehr froh, wenn Sie dabei wären. Melden Sie sich?
Herzliche Grüße Ihr Jakob Augstein"


"Lieber Herr Augstein,
haben Sie Dank für Ihre Anfrage, die mich erst heute erreicht hat, und sagen Sie mir, bitte, daß Sie nicht im Ernst gemeint haben, ich könnte mich mit einem Schmieranten wie dem Chefredakteur des größten Drecksblatts auch nur in einem Raum aufhalten, geschweige denn an einen Tisch setzen.
Mit freundlichen Grüßen H.L. Gremliza"


Wie heißt es so schön? "Made my day."


Auf dem Weg ins gelobte Land

Das war ja nun eine längere Pause, und einige von Ihnen, verehrte Leser, werden ja vermutet haben, meine erhöhte Beitragsfrequenz sei nur ein Strohfeuer gewesen... aber ich bin noch da. Wie seit jeher am Wirken und Walken, meiner unausweichlichen Vergreisung entgegendümpelnd.
Wenn wir gerade am "Dümpeln" sind: nach wie vor an Bord ist die designierte Queen Bronkowitz, was sie ja- man erinnert sich an einen älteren Post- kurzzeitig nicht mehr war. Aber das gemeinsame Dahinwelken macht mehr Spaß. Warum sollte man beim morgendlichen Blick in den Spiegel nur seine eigenen Defizite bemerken? Es ist doch um einiges trübsinnszerstreuender, jemandem anderen Vorhaltungen wegen seines Aussehens zu machen.
Nichtsdestotrotz bereite ich mich gerade wieder auf einen längeren Berlinaufenthalt vor.
Nach längerer streß- und familientragödienbedingter Auszeit finde ich nämlich künstlerisch allmählich wieder in die Spur zurück und habe einige Projekte in der Warteschleife.
Das klingt ziemlich arschgesichtsmäßig nach superwichtigem Werbeagentursschnösel; aber davon bin ich nach wie vor exakt so weit entfernt wie zu Blogbeginn.
Doch ankündigen darf ich trotzdem folgendes: verhandelt wird gerade die Umsetzung von "Kreisklassenhölle" als Hörbuch, und zwar in Berlin, weswegen ich es als sinnvoll erachte, vor Ort zu sein; eine Anfang 2014 erscheinensollende Textsammlung aus Kolumnen und ausgewählten Blogbeiträgen meinerseits bei einem Bonner Kleinstverlag; sowie die größte Aufgabe in nächster Zeit, mein für Herbst 2014 angekündigter neuer Roman.
Damit kann man schon mal ein paar langweilige Stunden auf dem Weg in die Vergreisung überbrücken.