Samstag, 25. Juni 2011

Hör mal, Einsicht:

könntest du dich nicht mal bei der Redaktion des auch immer öder werdenden Gratisblattes VICE melden, und ihr mitteilen, daß Johnny Ryan der schlechteste Comiczeichner der Welt ist?
Und daß es nicht reicht, einfach nur eklig zu sein, auch wenn das Ganze witzig gemeint ist?
Ich habe ein Faible für geschmacklosen Humor, aber Ryans Comics sind nicht nur widerlich, sondern auch spaß- und pointenfreie Ausgeburten aus einem Rinderarsch, mundgemalt von einem blinden Mongoloiden mit dem Humorempfinden von einem Eimer Küchenkehricht mit Mäusescheiße. Das nur, um mal auf dieser Ebene zu bleiben.

Das mußte mal gesagt werden. Und jetzt mach hin, ich hab nicht ewig Zeit.

Dienstag, 21. Juni 2011

Post von Bronkowitz

Liebes "Letzte-Seiten-Team" des Drecksblatts!

Sie haben ja mit Franz- Josef Wagner bereits einen Kolumnisten im Haus, der eigentlich schwer zu schlagen ist.
Zumindest was die Disziplin "mit größtem Aufwand zum lächerlichsten Ergebnis" angeht: dem Hörensagen nach sitzt der alte Lederstrumpf dauerqualmend den ganzen Tag in seinem Appartement und zerbricht sich den Kopf über das, was unter seinem Konterfei gedruckt auf Seite 2 zu finden ist.
Selbiges übersteigt an Inhaltsschwere kaum das, was aus einem auf dem Herd vergessenen Topf Flockenpürree herausquallert.
Ich wage kühn zu behaupten, daß ich dazu in der Lage wäre, in zwei Stunden fünf dieser albernen Riemen in die Tastatur zu hauen und mich dabei zu besaufen.
Warum sich jemand wie Wagner, der immerhin kürzlich als Romancier in Erscheinung getreten ist (und das wohl gar nicht schlecht, wie man vernahm)und mit Jörg Fauser befreundet war, irgendwann hauptberuflich dem völligen Stumpfsinn ergeben hat, ist eine reichlich müßige Frage... und betrachtet man den diffundierenden Schwachsinnsgehalt seiner einzelnen Kolumnen, scheint er selbst auch manchmal in selbstreflexiven Momenten der Verzweiflung darüber nahe, so beeindruckend absent wirkt oft der mühsam zusammengehämmerte Seich.
Doch es geht noch besser.
Was Patricia Driese, ihres Zeichens (und wohl auch dem des Herméslappens, der immer dermaßen ostentativ um ihren Hals hängt, als wäre er das Relikt eines mißglückten Selbstmordversuchs)stellvertretende Ressortleiterin, gestern als Kurzkolumne in die Ecke schmieren durfte, ließ jedem denkenden Menschen die Großhirnrinde eintrocknen und abgepellt in die Nüstern rutschen, wo sie beim nächsten beherzten Schneuzen entfernt wurde.
Wie jemand, der sich erste Meriten als EU- Korrespondentin für die dpa in Brüssel verdiente (und nicht in einer zugigen Fabrikhalle in Südalbanien, wo sie Kupferdrähte der Länge nach sortieren durfte, wie man fälschlicherweise annehmen darf) einen derartigen Scheiß und Rotz und zum Greinen hirnzerdröselnden Dummfug über Hugh Hefner (wobei das Thema eigentlich völlig austauschbar war) zusammentippen darf, der noch dazu nicht nur soviel Stilsicherheit wie ein Bouillonwürfel aufweist, sondern auch mit humoristischen Finessen vom Schlage "Sie muß aufpassen, sonst nagt bald ein anderes Häschen an ihrem Stuhl" (betreffend des greisen Hengstes neue Gespielin)aufwartet, bleibt mir völlig rätselhaft.
Was denkt man sich beim Abfassen solcher hirnlos fluffiger Niedlichgemeintgeistlosigkeiten?
"Meine Schuhe drücken"? "Der Fensterputzer vor meinem Büro sieht aus wie ein gemeingefährlicher Irrer"? "Bzzzzzzzz"?

Mein Verlag unterstellte mir in meiner Autorenkurzbiographie, mein Blog wäre misanthropisch. Eigentlich finde ich mich für einen waschechten Misanthropen fast wieder zu nett.
Wenn ich mir aber beim Lesen weniger Zeilen wünsche, ein Meteor möge augenblicklich auf die Erde stürzen und alles Leben dahinraffen, das solchen Quatsch auch nur halbwegs unterhaltsam findet, auf daß endlich mal Ruhe ist, habe ich das Gefühl, am Ziel einer langen Reise angelangt zu sein.
Ich sollte Ihnen dafür eigentlich dankbar sein.

Herzlichst

Ihr King Bronkowitz

Montag, 13. Juni 2011

Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse

Mein schlimmster Alptraum wird 70.

Und damit meine ich nicht Bob Dylan, obwohl er sich ernsthaft darum beworben hat. Nein, auch Werner Böhm aka Gottlieb Wendehals darf unbehelligt das Jubiläumshuhn schwingen, als gäbe es kein Morgen. Und Dylan ist wahrhaftig noch ein Halbgott, wenn man dagegen diesen Fürsten der Finsternis ins Feld führt.
Natürlich ist er ein stehendes Ziel, das ist auch mir bewußt.
Und daß er privat tragödienbehaftet ist, wie es schlechten Clowns eigen zu sein scheint, winke ich auch noch durch... auch wenn es mir durchaus einleuchtet, daß er selbst seine über Jahre angesammelten Scheußlichkeiten nur noch mit Standgas ertragen hat.
Nur war im großen Bericht des führenden deutschen Drecksblattes nichts von Selbstkritik bezüglich des künstlerischen Auswurfes zu lesen, den er fabriziert; nein, statt der späten Einsicht, zu Höherem berufen gewesen zu sein und stattdessen seine Karriere auf dem Niveau "komplett retardierte Verkörperung deutschen Latrinenhumors" verbracht zu haben (inklusive infantiler Witze über Titten, Mösen und der splitternackichten Präsentation seines legendenumworbenen Riesenrohrs in einer Fernsehsendung, verbunden mit dem Hinweis, es habe seine "Ehe gerettet") und verdient auf dem Teil von Mallorca gelandet zu sein, der abgesägt und versenkt werden sollte (vermutlich würden das die dort versammelten Troglodyten und abgehalfterten Schlagerdummklumpen vor lauter Eimersaufen sowieso nicht bemerken bzw. würden vor lauter Silikontitten eh nicht untergehen),droht er.
Und zwar damit, einen neuen Produzenten zu haben und weiteren auf Scheiben gepreßten Stuhlgang auf die Menschheit loszulassen, denn: er läßt sich nicht unterkriegen. Und heischt dafür Anerkennung.
Wer in den 70ern und 80ern Kind war, kennt das Grauen, vielleicht verbunden mit dem Gefühl, das Leben in einem Paralleluniversum zu beobachten, welches immer weiter von einem selbst abdriftete.
Mike "Der Nippel" Krüger, Gottlieb Wendehals, Jürgen von der Lippe, Roberto Blanco, Klaus und Klaus, Günther Willumeit, Fips Asmussen.
Dazu Partykeller, Erwachsene mit lustigen Hütchen, die eine Polonaise tanzen (natürlich die Erwachsenen, nicht die Hütchen), Lieder von häßlichen alten Säcken, die augenzwinkernd genau wußten, was junge Frauen wollten, nämlich das Eine, und zwar am besten von ihnen (den wilden bierplauzigen Anzugträgern mit der Ausstrahlung vorbestrafter Tittengrapscher); Plastikigel mit Käsewürfel- Weintraubenspießen zum Bier aus Plastikbechern mit lustigen Partymotiven, Sketchshows mit Grit Boettcher und Eddi Arendt, Männerballette oder Schuhcremeneger mit Bananenröcken und das alles koaguliert zu einem gräßlichen Klumpen schmierigen Schmadders, der da durch unsere sackhaarlose Zeit als "deutscher Humor" rutschte, denn offiziell gab es keinen anderen.
Es gibt wahrlich kein kulturelles Phänomen, das mir mehr Schauer wohlverdienten Ekels über den Rücken jagt als deutscher Dumpfbackenhumor der 70er und 80er. Immerhin ist der Haß auf diese Mentalität, aus welcher er entstand, einer der Gründe, warum ich in fortgerücktem Alter Halt in der Punkszene suchte, denn bei Leuten, die sowas lustig fanden, war kein Trost. Ich frage mich nur, ob es der aktuellen Kindergeneration mit Mario Barth genauso ergehen wird?
Das glaube ich nicht, denn sogar unlustige Dauergrimassierer wie Michael Mittermaier lösen in mir keine solche Pein aus wie das obengenannte Sammelsurium.

Herzlichen Glückwunsch, Gottlieb Wendehals. Bleib trocken, werde von mir aus bei bester Gesundheit 100 Jahre alt... aber halte zukünftig die Fresse.

Sonntag, 12. Juni 2011

Dämon Alkohol

Einer der albernsten Gutmenscheneuphemismen der letzten zehn Jahre ist die offizielle Deklaration von Alkoholismus zur Krankheit.
Sogar die Medien haben das flugs übernommen und schieben für jedes halbwegs unzurechnungsfähige Schnitzel das Wort "alkoholkrank" vor. Man will ja niemanden diskriminieren.
Bekanntermaßen löte ich mich bei passender Gelegenheit auch gerne mal zu und rauche wie ein Schlot. Die Frage, warum in letzterem Fall noch nie der Terminus "nikotinkrank" erfunden wurde, lasse ich mal offen.
Doch der Neigung, die Gründe für seine Sucht in der Gesellschaft, dem schweren Schicksal oder höheren Mächten zu suchen, gegen die man nicht ankommt, leistet die Mär von der Alkoholkrankheit wunderbar Vorschub.
Warum von allen Süchten nun ausgerechnet das Saufen eine Krankheit sein soll und alle anderen nicht, sei mal dahingestellt; daß jedoch alles, was man willentlich beeinflussen kann, und koste es auch übermenschliche Anstrengung, für mich eben keine Krankheit ist, gebe ich hiermit schriftlich.
Wenn man dem fehlenden Willen, mit der Sauferei aufzuhören bzw. jemanden aufzusuchen, der einem hierbei professionelle Hilfe leistet, mit dem Wort "Krankheit" eine wunderbare Kuscheldecke strickt, auf der man sich ausruhen kann, erweist man dem Betroffenen einen Bärendienst.

Apropos "Bär": daß auch Milch einem intakten Geisteszustand nicht förderlich ist, sieht man gerade mal wieder in der Werbung.
Eine Band aus abgehangen jugendlichen Blödmännern spielt für einen Spot einen gar glumpfigen Song mit Milchshakepackungen anstatt Drumsticks und Plektren, worauf ein wirklich ernstgemeintes Klischee eines Aufnahmeleiters "Super- Song, Jungs!" in die Gegend röhrt und darauf hinweist, man könne dieses musikalische Armutszeugnis zusammen mit anderem Dreck zum Herunterladen gewinnen. Wieviel Naivität ist nötig, um in solch veritablem Scheißdreck den Startschuß zu einer künstlerischen Laufbahn zu sehen?
Obwohl: möglich ist heutzutage alles, die Menschheit ist mittlerweile bereit für jegliche Idiotie; darum ein paar aufmunternde Worte an die ambitionierten Nachwuchsmusiker.
Wenigstens macht euch der Spot bekannt (Jungs!Super!), und dereinst könnt ihr euren stolzen Söhnen erzählen, ihr hättet damals mit Milchtüten getrommelt, ohne dafür irgendwo hingesteckt worden zu sein, wo man als Belohnung für gutes Betragen eine Stunde bei der Gartenarbeit helfen darf.

Dienstag, 7. Juni 2011

Ich bin schwul.

Facebook zeigte sich heute von seiner sonnigen Seite:

man kommt von der Arbeit, loggt sich ein und findet unter seinem Namen an seiner Pinnwand die Mitteilung: "Ich bin schwul und will schwulen Sex. Jauu juhuuu!"
Davon abgesehen, daß ich gestern nüchtern war und mich trotzdem nicht an das Abfassen dieser Nachricht erinnern kann, glaube ich auch nicht, daß mir das Unterbewußtsein in einem absenten Moment die Finger geführt hat.
Interessant ist die Frage, ob im Internetcafé irgendein Witzbold mein Passwort rekonstruieren konnte oder sich sonst jemand mit einem formidablen Sinn für Humor in mein Profil eingehackt hat. Vielleicht ein Squart mit bereits mächtig angespitzter Lanze?
Mal abwarten, was mir da noch an unangenehmen Überraschungen ins Haus steht... wenn das nur der Anfang war, müßte ich mein komplettes Profil löschen. Und das wäre mittlerweile recht ärgerlich.