Da lebt man nun seit gut 13 Jahren in einer Stadt, zu der man bereits den ein oder anderen launigen Blogeintrag verfaßt hat und von der man annahm, sie hätte für den Rest der Welt nichts sonderlich aufregendes zu bieten... bis man dann auf die Idee kommt, mal auf You Tube zu schauen, ob Bildmaterial vorhanden ist.
Und was soll ich sagen? Abgründe.
Abgründe tun sich auf.
Man stößt auf einen Beitrag über die Illuminatenstadt Karlsruhe, der in erster Linie folgenden Text mit Bildmaterial und esoterischem Musikgeschwurbel unterfüttert:
Die Illuminatenstadt Karlsruhe
Nehmen Sie einen Stadtplan von Karlsruhe.
Ihnen wird schon beim ersten Blickdarauf die eigentümliche Stadttopologie auffallen.
Das Karlsruher Schloß steht in der Stadtmitte. Davon gehen 33 große Straßen strahlenförmig aus. Sie erinnern sich, daß 33 eine Illuminatenzahl ist?
Die zwei Strahlen, die in Ost-West-Richtung verlaufen, sind auffällig breiter. In dem obersten Kreisteil befinden sich 13 Strahlen. Zur Erinnerung, auch 13 ist eine Illuminatenzahl! Südlich des Schlosses bilden die Strahlen eine Pyramide.
Diese Pyramide wird durch zwei große Querstraßen dreigeteilt!
Zusammen mit den 13 Strahlen, die gleichsam um die Spitze der Pyramide ausgehen, haben wir hier die dreigeteilte Illuminatenpyramide mit dem strahlenden Auge in der Spitze.
Genau in der Mitte dieser Illuminatenpyramide steht auf dem Marktplatz eine richtige Steinpyramide, das Wahrzeichen von Karlsruhe. Unter dieser Steinpyramide ist Markgraf Karl Wilhelm begraben. Er war ein Illuminat im Rat der 300.
Die Steinpyramide steht genau am Ort, die seiner Position innerhalb des Illuminatenordens entspricht. Suchen sie nun auf der Karte den Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht. Ersterer liegt im linken Sockel der Pyramide, letzterer direkt links vom Pyramidenauge. Die beiden höchsten juristischen Instanzen in Deutschland sind also direkt den Illuminaten untergeordnet.
Rechts vom Illuminatenauge liegt die Universität. Die Karlsruher Uni ist führend in der Forschung der Künstlichen Intelligenz und der Überwachungssoftware, wo die Werkzeuge für den zukünftigen Orwellschen Schreckensstaat erforscht werden.
Etwas außerhalb des Stadtkerns, jedoch immer noch im Einflußbereich der Strahlen des Illuminatenauges, befinden sich Industriekonzerne, die symbolisch für den Kapitalismus stehen, wie zum Beispiel Mercedes Benz...
Auch der südlichste Führerbunker liegt in diesem Illuminatenbannkreis. Vielleicht ist auf Ihrem Stadtplan auch das Wappen Karlsruhes verzeichnet. Sie werden dann sehen, daß es sich um ein rotes Schild handelt. Werden Sie nicht auch an Rothschild, den Oberilluminaten, erinnert? Auf dem Schild ist ein abwärtsgerichteter goldener Balken.
Er steht für die Abwärtsideologien. Auf dem Balken steht in schwarzer Schrift FELICITAS. Felicitas ist lateinisch und heißt Treue. Dies soll auf den Karlsruher Orden der Treue hinweisen, der den Illuminaten heimlich unterstellt war.
Das Stadwappen symbolisiert, daß Karlsruhe Rothschild in Treue ergeben ist. [...]
Davon abgesehen, daß im Karlsruher Stadtwappen klar und deutlich FIDELITAS steht (nun, bei solch einem komplizierten Wort kann man sich leicht einmal verlesen) und zu Beginn des Films die Losung "Treue bis in den Rot" angeführt wird (FCK olé), ist das nur die Spitze des Eisbergs.
Googelt man sich mit den Schlagworten "Karlsruhe" und "Illuminaten" in den Tiefen des Internets weiter vorwärts, stößt man neben allerlei verschiedener Ausgaben desselben Films und seines Textes auch auf diverse Weltverschwörungsforen, in denen Leute in verschiedenen Stadien der paranoiden Schizophrenie ihre absonderliche Weltsicht kundtun.
Die Stadt Satans, die die Weltherrschaft anstrebt, und das unter der Einbeziehung geometrischer Formen... sogar das Dach des KARSTADT- Gebäudes hat in seiner Bauweise einen tieferen Sinn.
Davon abgesehen, daß die Squarts in allen Veröffentlichungen sträflich ignoriert werden, frage ich mich, wie mir dieser große Spaß dermaßen lange entgehen konnte.
Schon lange habe ich mich nicht mehr so prächtig amüsiert.
Die Frage ist nun, mit welchem geheimbündlerischen Gruß man sich als Illuminat in spe von seinen Lesern verabschiedet.
"Zickezacke zickezacke hoi hoi hoi"?
Montag, 7. November 2011
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