Freitag, 16. April 2010

Nu isser wirklich doud.

Pete Steele von Type0Negative starb wohl die Tage tatsächlich im zarten Alter von 48, nachdem er sich schon mal vor Jahren den Scherz einer gefälschten Meldung über sein Ableben erlaubt hatte... es schleunigst Lux Interior und Les Humphries nachmachend, deren abstruser Sinn für Humor mittlerweile ebenfalls von der Realität eingeholt wurde. Ein Herzinfarkt raffte ihn dahin.

Was soll ich dazu schreiben?
Ich mochte ihn nie wirklich; daß ich zu einer Zeit, in der jeder die "Bloody Kisses" gutfand, notgedrungen selbst öfter unfreiwillig die "Bloody Kisses" hören mußte und dabei immer zum Ergebnis kam, es sei bombastisch aufgeblasener, sterbenslangweiliger Gotic- Shmockrock und pathetischer Shlonz (und besser war es vorher und wurde es nachher auch nicht wirklich), ist die eine Sache; daß ich Carnivore zwar nicht schlecht fand, aber wiederum dermaßen spät entdeckte, daß ich dem Ganzen nicht weiter nachging, weil ich mir sonst vorgekommen wäre wie jemand, der drei Wochen später beginnt, über einen erzählten Witz zu lachen, sich dabei aber den Anschein geben will, er hätte ihn schon immer kapiert, die andere.
Deswegen gingen mir auch seine Provokationen weitgehend am Allerwertesten vorbei; dazu interessierte mich der gotische Wandschrank auch zu wenig, und da er mir per se unsympathisch war, fand ich die einzig bemerkenswerte Aktion, daß er seinerzeit im PLAYGIRL tapfer sein Rohr in die Kamera hielt, endlich mal zu sowas wie Komik fähig, wenn auch unfreiwillig.
Dennoch: er war so etwas wie eine Ikone und bedeutete einer Menge von Leuten meiner Generation sehr viel, darunter auch einigen durchaus geschätzten Exemplaren; darum werde ich auch in unausgesprochener Solidarität mit denjenigen quasi virtuell kurz die Mütze vom Haupt nehmen.
Das sei hiermit geschehen.

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