Gestern habe ich mal wieder gemerkt, wie "far out" gepflegtes sinnloses Musikwissen wirklich sein kann, ohne daß man es selbst bemerkt.
Wir waren eingeladen, in der Praxis des mir bekannten Ergotherapeuten Gernot Löffel in Karlsruhe an seinem jährlich stattfindenden privaten Musikquiz teilzunehmen... einer Veranstaltung, die alleine schon durch ihr Vorhandensein in der "normalen" Welt entgeistertes Kopfschütteln ernten würde.
Denn es saßen zehn ausgewiesene Musiknerds um einen langen Tisch, auf dem sich Bier, Wein, erlesene Spirituosen, Knabberzeug und Käse mannshoch stapelten, und warteten auf den Beginn der Veranstaltung.
Nach Entrichten einer Teilnahmegebühr von 10 Euro zur Deckung der Unkosten begann eine sehr liebevoll geplantes Ratespiel, das jedem Fernsehquiz zur Ehre gereicht hätte... Fragen von aufsteigendem Schwierigkeitsgrad, Hörbeispiele, vorgelesene Musikerbiographien und ein Videobeamer, mit dem man in einer Art "Dalli- Klick"- Spiel (kennt das noch jemand?) Musiker auf bruchstückhaft an die Wand geworfenen Photos erkennen mußte.
Nach geschlagenen 6 (in Worten: SECHS!) Stunden hatte ich das Ding gewonnen und entwankte morgens um Drei der Praxis, den ersten Preis, der lustigerweise zufällig genau aus der Johnny- Cash- Actionfigur bestand, die ich vor geraumer Zeit mal in einer Kurzgeschichte namens "Abend mit Goldrand" auftauchen ließ, in einer Plastiktüte mit mir führend.
Wenn man sich dann vergegenwärtigt, daß man den dadurch erworben hat, indem man Dinge weiß wie die, daß Lee "Scratch" Perry in der Schweiz wohnt, eine der erfolgreichsten Bands der 30er Jahre "The Andrews Sisters" hieß und der 70er- Discokracher "In Zaire" von einem One- Hit- Wonder namens Johnny Wakelin verzapft wurde und man mit satten 400 Punkten Vorsprung vor dem Zweitplazierten gewonnen hat, der einem Teilnehmerfeld entstammte, das in sinnlosem Wissen genauso bewandert war wie man selbst, fragt man sich, wo das noch hinführen soll.
Normalerweise sitzen Leute wie ich den ganzen Tag zuhause und haben keine Freunde.
Dennoch hatte ich eine Menge Spaß an einem Abend mit einem Haufen netter Leute, von denen ich außer Gernot und meinem QUERFUNK- Kollegen Commander Howard Jones niemanden kannte und möchte mich an dieser Stelle nochmal bei den beiden Veranstaltern für die ganze Arbeit, die sie sich gemacht haben, bedanken.
Schön war's! Bis zum nächsten Jahr.
Samstag, 17. April 2010
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