Donnerstag, 15. April 2010

Ein Tag frei

Hat man mitten in der Frühschichtwoche einen Tag frei, endet das eigentlich recht fatal.
Man sitzt deutlich angegammelt vor dem Rechner, um sich herum die aufgetürmte, zu erledigende Hausarbeit, die man auch erledigen wollte, aber aufgrund spontaner Schwachsinnseingebungen genau dort liegenläßt, wo sie sich schon seit Tagen befindet.
Stattdessen fühlt man sich bemüßigt, für einen Thread im Forum, in dem es darum geht, 15 Alben, die einem aus diversen Gründen wichtig sind, vorzustellen, in dreistündiger Kleinarbeit einen Essay zusammenzuklopfen und ihn am Ende so dastehen zu lassen, als hätte man ihn sich locker aus dem Handgelenk geschüttelt.
Als halbwegs professioneller Schreiber ist man sowieso mit einem Perfektionswahn gestraft; ich weiß nicht, wie viele Blog- und Foreneinträge ich schon unzählige Male überarbeitet habe, weil mich sogar noch Tage später eine Formulierung gestört hat oder mir ein Tippfehler oder eine Wortdoppelung aufgefallen ist.
Wahrscheinlich sollte man diesen Wahn auch haben. Trotzdem ist eine kurze Bestätigung darüber, daß man noch alle Tassen im Schrank hat, manchmal ganz hilfreich.

Wer von meiner Leserschaft als Foren- Nichtmitglied einmal einen Blick auf das 15- Platten- Werk werfen will, kann das gerne hier tun:

http://forum.musikexpress.de/showthread.php?t=12886

Seit drei Jahren arbeite ich gelegentlich daran, und allmählich ist ein Ende in Sicht.
Was man damit eigentlich erreichen will? Keine Ahnung, aber zumindest hat man das Gefühl, einige liebgewonnene Alben in einer Art kulturellen Kampfauftrages dem Orkus entrissen zu haben, und daß dies zudem noch mit der Verfeinerung der schriftlichen Ausdrucksweise einhergeht.
Daß man dies lediglich für eine überschaubare Gruppe von Leuten tut, ist dabei egal; es bleibt ein tiefes Gefühl der Befriedigung, ähnlich wie nach gutem Sex.
Nur ist die Latenzperiode ungleich länger.

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