So, nun ist es also endlich soweit.
Der Tag, den ich schon seit Wochen herbeisehne wie keinen anderen, ist gekommen.
Mein letzter Arbeitstag in einem grausigen Saftladen inklusive Abschied von Legoland.
Selten hatte ich bereits nach dem Aufstehen so gute Laune. Was macht man zu solch einem Anlaß vor lauter überbordender Euphorie?
Nackt, schreiend und wild onanierend über den Marktplatz rennen? Sich mit Benzin übergießen und anzünden, um ein Fanal zu setzen? Eine Cessna mieten, die ein Banner mit der Aufschrift "Rheinstetten, scheiß die Wand an!" hinter sich herzieht und über dem Kaff kreisen lassen?
Zumindest mal heute Abend noch einmal zu "Hip 2 B Square" den Querfunk heimsuchen; sich am Wochenende im Kreise einiger Lieblingsmenschen gar fürchterbar über den Haufen leeren; und am Dienstag um 5 Uhr 58 den Zug nach Berlin besteigen, in Richtung einer Zukunft, die schon unheildräuender war.
Vielleicht ein leises Bedauern verspüren, manche Leute erst zu spät besser kennengelernt zu haben. Aber man ist ja nicht komplett aus der Welt.
Freitag, 31. Juli 2009
Donnerstag, 30. Juli 2009
Die Freuden der Naßrasur
Vor ungefähr 12 oder 13 Jahren bin ich von einem Trocken- auf einen Naßrasierer umgestiegen.
Nach der Trockenrasur hatte man immer das Gefühl, im Gesicht glatt wie ein Babypo zu sein, um dann später festzustellen, daß man am Hals ein Gestrüpp aus vereinzelten stehengebliebenen Haaren hatte, das sich allen verzweifelten Versuchen, es zu entfernen, stur widersetzte. Außer Abflämmen oder Häuten blieb einem da nicht mehr viel übrig.
Zu der Zeit hatte ich noch einen Rasierer mit 2 Klingen.
Dann kam der Mach 3 mit- eben- 3 Klingen, die noch dazu abartig teuer waren, auf den ich aber notgedrungen umstieg und den ich seit Jahren benutze.
Mein Rasierer und ich überstanden sogar die nächste Neuerung mit 4 Klingen, die in zwei Richtungen (mit dem und gegen den Strich)funktionierte, und mit der man sich laut Werbung sogar im Weltall rasieren konnte... was mich mit meinen zahlreichen Mondmissionen natürlich brennend interessierte.
Nun erscheint seit kurzem Thierry Henry im Werbefernsehen und versucht mich zu überzeugen, meinen Mach 3 in die Tonne zu kloppen und auf den neuen Rasierer mit 5 Klingen umzusteigen.
Beim besten Willen: nichts gegen Thierry Henry, WM- Held bleibt WM- Held.
Aber glätter als glatt kann mich die neue Klinge auch nicht schaben, ohne mir das Gesicht herunterzuschälen.
Und was bringt die Zukunft? Den "PowerMaxx 25", der aussieht wie eine Küchenreibe und bei dem jede Klinge 47 Euro kostet?
Nach der Trockenrasur hatte man immer das Gefühl, im Gesicht glatt wie ein Babypo zu sein, um dann später festzustellen, daß man am Hals ein Gestrüpp aus vereinzelten stehengebliebenen Haaren hatte, das sich allen verzweifelten Versuchen, es zu entfernen, stur widersetzte. Außer Abflämmen oder Häuten blieb einem da nicht mehr viel übrig.
Zu der Zeit hatte ich noch einen Rasierer mit 2 Klingen.
Dann kam der Mach 3 mit- eben- 3 Klingen, die noch dazu abartig teuer waren, auf den ich aber notgedrungen umstieg und den ich seit Jahren benutze.
Mein Rasierer und ich überstanden sogar die nächste Neuerung mit 4 Klingen, die in zwei Richtungen (mit dem und gegen den Strich)funktionierte, und mit der man sich laut Werbung sogar im Weltall rasieren konnte... was mich mit meinen zahlreichen Mondmissionen natürlich brennend interessierte.
Nun erscheint seit kurzem Thierry Henry im Werbefernsehen und versucht mich zu überzeugen, meinen Mach 3 in die Tonne zu kloppen und auf den neuen Rasierer mit 5 Klingen umzusteigen.
Beim besten Willen: nichts gegen Thierry Henry, WM- Held bleibt WM- Held.
Aber glätter als glatt kann mich die neue Klinge auch nicht schaben, ohne mir das Gesicht herunterzuschälen.
Und was bringt die Zukunft? Den "PowerMaxx 25", der aussieht wie eine Küchenreibe und bei dem jede Klinge 47 Euro kostet?
Mittwoch, 29. Juli 2009
Bildungsbürgerliche Flachwichsprosa, zweiter Anlauf
Was Wolfgang Hildesheimer an Kurzgeschichten in seinen "Lieblosen Legenden" versammelt hat, ist gut durchdacht, brilliant ausformuliert und geschliffen vorgebracht, das sei neidlos anerkannt.
Wie eitel, gespreizt und gestelzt das Ganze wirkt, steht auf einem anderen Blatt. Ich habe jetzt für den schmalen Band (171 Seiten) für knapp die Hälfte zwei Anläufe gebraucht und bin kurz davor, die Flinte endgültig ins Korn zu werfen, das Buch zu verschenken und einen Haken darunter zu machen.
Nicht, daß ab und zu nicht ein netter Einfall auftauchen würde... aber schon die Namen der Protagonisten (Beispiele, auch wenn es wehtut: Rudolf Westcotte, Hubertus Golch, Marchesa Montetristo und- einsamer Gewinner- Hedwig Wiesendanck)lassen auf am Reißbrett zusammengezimmerte Studienratsprosa schließen, in dem steten Bemühen, Großes zu erschaffen, was man dem Buch auch anmerkt und was aus jeder Zeile mit dem Zaunpfahl winkt. Und das finde ich zutiefst abstoßend.
Grundsätzlich habe ich nichts gegen "höhere Literatur" einzuwenden, und nur dahingeschnodderten Krempel möchte ich auch nicht ständig lesen müssen... aber es muß mich auf irgendeiner Ebene erreichen.
Zum Beispiel tut dies der auch gerne als Erzlangweiler geschmähte Wolfgang Koeppen sehr wohl, dessen "Tauben im Gras" mich tatsächlich in das Nachkriegsmünchen zurückversetzt haben... doch Hildesheimer geht in der Hinsicht komplett an mir vorbei.
Vielleicht müßte ich gebildeter sein, und mich vornehmlich in Akademikerkreisen bewegen, um solche erlesenen Kabinettstückchen angemessen zu goutieren (Jessas, ich muß gleich brechen) , aber das bin ich nicht.
Immerhin: der Klappentext meiner Ausgabe spricht vom "bösen Blick des Satirikers", und daß solche Schoten 1952 noch als "Satire" durchgingen, sagt eigentlich mehr über die Geisteshaltung in der Bundesrepublik der 50er Jahre aus, als wahrscheinlich beabsichtigt war. Somit sind die "Lieblosen Legenden" zumindest faktisch als Zeitdokument von Interesse.
Und jetzt kann ich sie weglegen.
Wie eitel, gespreizt und gestelzt das Ganze wirkt, steht auf einem anderen Blatt. Ich habe jetzt für den schmalen Band (171 Seiten) für knapp die Hälfte zwei Anläufe gebraucht und bin kurz davor, die Flinte endgültig ins Korn zu werfen, das Buch zu verschenken und einen Haken darunter zu machen.
Nicht, daß ab und zu nicht ein netter Einfall auftauchen würde... aber schon die Namen der Protagonisten (Beispiele, auch wenn es wehtut: Rudolf Westcotte, Hubertus Golch, Marchesa Montetristo und- einsamer Gewinner- Hedwig Wiesendanck)lassen auf am Reißbrett zusammengezimmerte Studienratsprosa schließen, in dem steten Bemühen, Großes zu erschaffen, was man dem Buch auch anmerkt und was aus jeder Zeile mit dem Zaunpfahl winkt. Und das finde ich zutiefst abstoßend.
Grundsätzlich habe ich nichts gegen "höhere Literatur" einzuwenden, und nur dahingeschnodderten Krempel möchte ich auch nicht ständig lesen müssen... aber es muß mich auf irgendeiner Ebene erreichen.
Zum Beispiel tut dies der auch gerne als Erzlangweiler geschmähte Wolfgang Koeppen sehr wohl, dessen "Tauben im Gras" mich tatsächlich in das Nachkriegsmünchen zurückversetzt haben... doch Hildesheimer geht in der Hinsicht komplett an mir vorbei.
Vielleicht müßte ich gebildeter sein, und mich vornehmlich in Akademikerkreisen bewegen, um solche erlesenen Kabinettstückchen angemessen zu goutieren (Jessas, ich muß gleich brechen) , aber das bin ich nicht.
Immerhin: der Klappentext meiner Ausgabe spricht vom "bösen Blick des Satirikers", und daß solche Schoten 1952 noch als "Satire" durchgingen, sagt eigentlich mehr über die Geisteshaltung in der Bundesrepublik der 50er Jahre aus, als wahrscheinlich beabsichtigt war. Somit sind die "Lieblosen Legenden" zumindest faktisch als Zeitdokument von Interesse.
Und jetzt kann ich sie weglegen.
Rollin', rollin', rollin'...
Nun, erste Kommentare sind eingetrudelt, und das heißt scheinbar, daß ich samt meinen "Neun Leben" mal irgendwo angekommen bin, mich setzen und mir ein dunkles Hefeweizen bestellen kann.
Die Situation ist schon seltsam: man befindet sich vor seinem Rechner, den Brägen beschwert von allerlei Quark, den man abladen will, und schickt ihn irgendwo ins Blaue hinein... nichtsahnend, ob das überhaupt jemand wissen will.
Früher gab es da die Telephonseelsorge mit freundlichen Menschen, die einen daran hindern wollten, den Kopf in den Backofen zu stecken.
Heute kann man sich vor der ganzen Welt breitmachen, wie es einem beliebt. Dinge, die einen früher dermaßen beschäftigt haben, daß man sie loswerden wollte, aber mangels Gesprächspartner (ist die Telephonseelsorge eigentlich rund um die Uhr besetzt?)tagelang mit sich herumschleppte (auch, weil die Gelegenheit vielleicht ungünstig war... einer Kollegin, die gerade bittere Tränen darüber weint, daß ihr fossiler Pudel den Weg alles Irdischen gegangen ist, kann man schlecht seinen Unmut über das Volksbank- Gebäude kundtun), haut man jetzt nachts um drei in den Rechner und stellt in den nächsten Tagen tatsächlich fest, daß es Adressaten dafür gibt.
Yep, das macht Spaß... und manche Medien, die den Internet als Ort des Bösen hinstellen, in dem sich Unmengen verhaltensgestörter Freaks tummeln (was auch so sein mag... wenn ich mir anschaue, was via My Space ab und zu an geballter Brunzdummheit seinen Kopf bei mir aus dem Monitor steckt, von der man früher erfreulich wenig mitbekam) lassen viele Aspekte gerne unbeachtet.
Spontane Anfälle von Kreativität schluckte man früher mitten in der Nacht einfach hinunter... oder machte sich Notizen, um sie am nächsten Tag zu bearbeiten, was den "spontanen Anfällen" halt nunmal die Spontaneität nahm.
Heutzutage setzt man sich damit auseinander und somit auch mit sich selbst. Wie formuliere ich? Was gebe ich von mir Preis? Wann ist Privates noch im verträglichen Rahmen, wann einfach nur noch Seelenstriptease, der außer engen Freunden niemanden etwas angehen sollte?
Nun gut, ich komme gerade ins Schwafeln, Labern und Allgemeinplätze beackern... aber das bestätigt nur, was ich oben bereits geschrieben habe.
"Sie täten mir einen großen Gefallen, wenn Sie das abstellen würden".
OK, wird gemacht... aber ein schlichtes "Danke für jegliche Rückmeldung, egal ob positiv, negativ oder Tiernamen" wäre keinen Eintrag wert gewesen.
Die Situation ist schon seltsam: man befindet sich vor seinem Rechner, den Brägen beschwert von allerlei Quark, den man abladen will, und schickt ihn irgendwo ins Blaue hinein... nichtsahnend, ob das überhaupt jemand wissen will.
Früher gab es da die Telephonseelsorge mit freundlichen Menschen, die einen daran hindern wollten, den Kopf in den Backofen zu stecken.
Heute kann man sich vor der ganzen Welt breitmachen, wie es einem beliebt. Dinge, die einen früher dermaßen beschäftigt haben, daß man sie loswerden wollte, aber mangels Gesprächspartner (ist die Telephonseelsorge eigentlich rund um die Uhr besetzt?)tagelang mit sich herumschleppte (auch, weil die Gelegenheit vielleicht ungünstig war... einer Kollegin, die gerade bittere Tränen darüber weint, daß ihr fossiler Pudel den Weg alles Irdischen gegangen ist, kann man schlecht seinen Unmut über das Volksbank- Gebäude kundtun), haut man jetzt nachts um drei in den Rechner und stellt in den nächsten Tagen tatsächlich fest, daß es Adressaten dafür gibt.
Yep, das macht Spaß... und manche Medien, die den Internet als Ort des Bösen hinstellen, in dem sich Unmengen verhaltensgestörter Freaks tummeln (was auch so sein mag... wenn ich mir anschaue, was via My Space ab und zu an geballter Brunzdummheit seinen Kopf bei mir aus dem Monitor steckt, von der man früher erfreulich wenig mitbekam) lassen viele Aspekte gerne unbeachtet.
Spontane Anfälle von Kreativität schluckte man früher mitten in der Nacht einfach hinunter... oder machte sich Notizen, um sie am nächsten Tag zu bearbeiten, was den "spontanen Anfällen" halt nunmal die Spontaneität nahm.
Heutzutage setzt man sich damit auseinander und somit auch mit sich selbst. Wie formuliere ich? Was gebe ich von mir Preis? Wann ist Privates noch im verträglichen Rahmen, wann einfach nur noch Seelenstriptease, der außer engen Freunden niemanden etwas angehen sollte?
Nun gut, ich komme gerade ins Schwafeln, Labern und Allgemeinplätze beackern... aber das bestätigt nur, was ich oben bereits geschrieben habe.
"Sie täten mir einen großen Gefallen, wenn Sie das abstellen würden".
OK, wird gemacht... aber ein schlichtes "Danke für jegliche Rückmeldung, egal ob positiv, negativ oder Tiernamen" wäre keinen Eintrag wert gewesen.
Dienstag, 28. Juli 2009
Gepflegter Gammel
Nachdem nach langem Tauziehen endlich beschlossen wurde, das seit kurzem leerstehende Volksbank- Gebäude am Marktplatz in Karlsruhe abzureißen, freute ich mich eigentlich darauf.
Das Gebäude ist ein Schandfleck für die ganze Stadt... grausige 50er- Jahre- Architektur, auch wenn mit Schelling ein namhafter Architekt dafür verantwortlich zeichnet. Ein gammliger, riesiger Klotz, der in ungünstigem Blickwinkel die Sicht auf's Schloß verstellt (immerhin eine unserer bekanntesten Sehenswürdigkeiten) und bei schlechtem Wetter an einen Bleikoloß gemahnt, das perfekte Grau in Grau, gegenständlich gewordene Ödnis und Depression.
Daß ein paar ästhetikferne Existenzen mit der baulichen Einheit der Innenstadt und - angesichts der Handschrift Schellings- gar mit Denkmalschutz argumentiert haben bzw. mit dem Hinweis, daß sich ein Stadtbild vorwärts entwickle und das geplante neue Gebäude unerwünschte Retrotendenzen aufwiese--- geschenkt.
Nichts davon macht den Anblick dieses Baus erträglicher.
Nun könnte es also endlich planiert werden. Wird es aber nicht.
Laut BNN (zumindest was Berichte über die Stadt angeht, taugt das Blatt was) ist dem Investor, der auch den Neubau verantworten sollte, das Geld ausgegangen.
Nun fault der gammlige Klotz also weiter lustig vor sich hin, und da er nun noch dazu leersteht, hat der Prozeß eine extreme Beschleunigung entwickelt.
Verschmierte und verpißte Fassaden, Müll, Innenräume voller Gerümpel und allerlei fröhliches Volk, daß sich unter den Arkaden zu einem gemütlichen Umtrunk trifft.
Lustig wäre es ja, wenn ein paar Leute auf die Schnapsidee kämen, das Ding zu besetzen, wenn die Stadt schon nicht ihren Arsch hochkriegt, um dieses Elend zu beenden.
Direkt in der Innenstadt wäre das ziemlich interessant.
Das Gebäude ist ein Schandfleck für die ganze Stadt... grausige 50er- Jahre- Architektur, auch wenn mit Schelling ein namhafter Architekt dafür verantwortlich zeichnet. Ein gammliger, riesiger Klotz, der in ungünstigem Blickwinkel die Sicht auf's Schloß verstellt (immerhin eine unserer bekanntesten Sehenswürdigkeiten) und bei schlechtem Wetter an einen Bleikoloß gemahnt, das perfekte Grau in Grau, gegenständlich gewordene Ödnis und Depression.
Daß ein paar ästhetikferne Existenzen mit der baulichen Einheit der Innenstadt und - angesichts der Handschrift Schellings- gar mit Denkmalschutz argumentiert haben bzw. mit dem Hinweis, daß sich ein Stadtbild vorwärts entwickle und das geplante neue Gebäude unerwünschte Retrotendenzen aufwiese--- geschenkt.
Nichts davon macht den Anblick dieses Baus erträglicher.
Nun könnte es also endlich planiert werden. Wird es aber nicht.
Laut BNN (zumindest was Berichte über die Stadt angeht, taugt das Blatt was) ist dem Investor, der auch den Neubau verantworten sollte, das Geld ausgegangen.
Nun fault der gammlige Klotz also weiter lustig vor sich hin, und da er nun noch dazu leersteht, hat der Prozeß eine extreme Beschleunigung entwickelt.
Verschmierte und verpißte Fassaden, Müll, Innenräume voller Gerümpel und allerlei fröhliches Volk, daß sich unter den Arkaden zu einem gemütlichen Umtrunk trifft.
Lustig wäre es ja, wenn ein paar Leute auf die Schnapsidee kämen, das Ding zu besetzen, wenn die Stadt schon nicht ihren Arsch hochkriegt, um dieses Elend zu beenden.
Direkt in der Innenstadt wäre das ziemlich interessant.
Montag, 27. Juli 2009
Peter Fox planiert Karlsruhe
Heute Abend spielte beim FEST Peter Fox, Open Air und völlig umsonst.
Ich persönlich halte ja Seeed für eine der schlimmsten musikalischen Heimsuchungen der modernen Menschheit... aber zumindest kann ich dem Frontmann Peter Fox solo partiell noch was abgewinnen.
Kurz spielte ich ja sogar mit dem Gedanken, mir das anzuschauen... schließlich ist die Günther- Klotz- Anlage von meiner Wohnung aus bequem zu Fuß zu erreichen, und für umsonst schaut man sich gerne mal was an, wofür man normalerweise nicht unbedingt Eintritt bezahlen würde... vor allem, wenn wie vor ein paar Jahren bei Moloko ebenda ein Konzert herauskommt, das einem vor Erstaunen den Mund offenstehen läßt.
Aber nix da. Menschenmassen wie beim Auszug der Israeliten aus Ägypten, Straßenbahnen, eine nach der anderen, die an Sardinenbüchsen bzw. die Tokioter U- Bahn gemahnten und in denen man bei einer plötzlichen Ohnmacht keinen Zentimeter Richtung Boden gesackt wäre, um das ZKM herum Leute, Leute, Leute und Leute, die meisten schätzungsweise zwischen 18 und 25 samt der Aussicht, daß die Anlage so voll sein würde, daß man wahrscheinlich 45 Minuten für ein Bier anstünde. Und das ganze Theater außerhalb des FEST- Geländes dauerte stundenlang.
Ich freue mich ja immer, wenn mir Karlsruhe das Gefühl gibt, in einer richtigen Großstadt zu wohnen, den Eindruck habe ich ja nicht immer (vor allem sonntags), aber das war dann auch mal wieder genug.
Jedenfalls saß ich im EL 29 und genoß es, als der Menschenstrom allmählich dünner wurde. So langsam habe ich das Gefühl, ich wäre zu alt für so einen Scheiß.
Mal abwarten, ob sich meine geschätzte Besucherzahl mit der halbwegs offiziellen morgen in der BNN deckt.
Ich sage mal- über den Daumen gepeilt- 80- 90 000. Warten wir's ab.
Nachtrag:
Laut BNN waren es am Samstag und Sonntag jeweils 100 000.
Ich persönlich halte ja Seeed für eine der schlimmsten musikalischen Heimsuchungen der modernen Menschheit... aber zumindest kann ich dem Frontmann Peter Fox solo partiell noch was abgewinnen.
Kurz spielte ich ja sogar mit dem Gedanken, mir das anzuschauen... schließlich ist die Günther- Klotz- Anlage von meiner Wohnung aus bequem zu Fuß zu erreichen, und für umsonst schaut man sich gerne mal was an, wofür man normalerweise nicht unbedingt Eintritt bezahlen würde... vor allem, wenn wie vor ein paar Jahren bei Moloko ebenda ein Konzert herauskommt, das einem vor Erstaunen den Mund offenstehen läßt.
Aber nix da. Menschenmassen wie beim Auszug der Israeliten aus Ägypten, Straßenbahnen, eine nach der anderen, die an Sardinenbüchsen bzw. die Tokioter U- Bahn gemahnten und in denen man bei einer plötzlichen Ohnmacht keinen Zentimeter Richtung Boden gesackt wäre, um das ZKM herum Leute, Leute, Leute und Leute, die meisten schätzungsweise zwischen 18 und 25 samt der Aussicht, daß die Anlage so voll sein würde, daß man wahrscheinlich 45 Minuten für ein Bier anstünde. Und das ganze Theater außerhalb des FEST- Geländes dauerte stundenlang.
Ich freue mich ja immer, wenn mir Karlsruhe das Gefühl gibt, in einer richtigen Großstadt zu wohnen, den Eindruck habe ich ja nicht immer (vor allem sonntags), aber das war dann auch mal wieder genug.
Jedenfalls saß ich im EL 29 und genoß es, als der Menschenstrom allmählich dünner wurde. So langsam habe ich das Gefühl, ich wäre zu alt für so einen Scheiß.
Mal abwarten, ob sich meine geschätzte Besucherzahl mit der halbwegs offiziellen morgen in der BNN deckt.
Ich sage mal- über den Daumen gepeilt- 80- 90 000. Warten wir's ab.
Nachtrag:
Laut BNN waren es am Samstag und Sonntag jeweils 100 000.
Sonntag, 26. Juli 2009
Lälä lälä lälälälä
Diejenigen, die mich vielleicht besser kennen, wissen auch mit Sicherheit, daß ich großer Iggy- Pop- Fan bin, unabhängig davon, daß der gute Mann bisher auch nicht wenig komplette Grütze veröffentlich hat.
Desweiteren, daß einer meiner absoluten Lieblingssongs "The Passenger" ist. Nun gut, es gibt Stücke von ihm, die noch nicht dermaßen totgespielt sind... vor allem, wenn man in Karlsruhe wohnt und Clubgänger ist, kann man ihm quasi nicht entkommen, da jeder halbwegs hier tätige DJ den Song in seinem Standardrepertoire hat.
Erstaunlich, daß ihn bis jetzt niemand kaputtgekriegt hat... seit 20 Jahren ist der irgendwo in meinen persönlichen Top 100 festzementiert, je nach Lust und Laune zumeist auf den oberen Rängen. Wenn das charakteristische Gitarrenriff erklingt, zieht es mich normalerweise auch wie ferngesteuert auf die Tanzfläche.
Aber was in letzter Zeit einreißt, ist eines der nervtötendsten Phänomene, dessen Zeuge ich seit langem geworden bin.
Angefangen hat es mit den White Stripes. "Seven Nation Army" halte ich nach wie vor für einen großartigen Song, aber seit er durch Fußballstadien gezerrt wurde und man in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder in der Straßenbahn oder sonstigen öffentlichen Orten auf halbalkoholisiertes Dummvolk trifft, das "Loooh lo lo lo lo loooh" grölt, hat er doch etwas gelitten.
Und es geht weiter. Mittlerweile steht derselbe Menschenschlag bei "The Passenger" auf der Tanzfläche und blökt "Lälä lälä lälälälä".
Nein, es ist nicht zum Aushalten. Fiel mir das früher nur nicht auf, oder ist diese Sevennationarmisierung populärer Songs ein um sich greifendes Massenphänomen?
Ich stehe jedenfalls nicht gerne mit fünf oder sechs Deppen auf der Tanzfläche, die "Lälä lälä lälälälä" grölen und dazu am besten noch auf und ab hüpfen.
Gibt es irgendeine gütige Instanz, die das Ganze mal durch die Androhung öffentlicher Geißelung unterbinden könnte? Oder wenigstens auf "ungewöhnliche Streßsituation unter enormer psychischer Belastung" plädiert und Straffreiheit garantiert, wenn einem bei solch einem Gesindel einmal reflexhaft die Hand ausrutscht, samt gerade darin befindlicher Gegenstände (Bierflasche, Barhocker, Aschenbecher... von mir aus auch Yufka, für die Zartbesaiteteren)?
Lälä lälä lälälälä.
Wenigstens bin ich froh, daß ich kein DJ bin, zumindest mal nicht regelmäßig.
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß diese Klientel in der Lage ist, einen Musikwunsch in einem vernünftigen Satz zu äußern, und wenn dann jemand käme und mich fragte "Spielst du mal das Lied mit dem Lälä lälä lälälälä"....
Nicht schön.
Desweiteren, daß einer meiner absoluten Lieblingssongs "The Passenger" ist. Nun gut, es gibt Stücke von ihm, die noch nicht dermaßen totgespielt sind... vor allem, wenn man in Karlsruhe wohnt und Clubgänger ist, kann man ihm quasi nicht entkommen, da jeder halbwegs hier tätige DJ den Song in seinem Standardrepertoire hat.
Erstaunlich, daß ihn bis jetzt niemand kaputtgekriegt hat... seit 20 Jahren ist der irgendwo in meinen persönlichen Top 100 festzementiert, je nach Lust und Laune zumeist auf den oberen Rängen. Wenn das charakteristische Gitarrenriff erklingt, zieht es mich normalerweise auch wie ferngesteuert auf die Tanzfläche.
Aber was in letzter Zeit einreißt, ist eines der nervtötendsten Phänomene, dessen Zeuge ich seit langem geworden bin.
Angefangen hat es mit den White Stripes. "Seven Nation Army" halte ich nach wie vor für einen großartigen Song, aber seit er durch Fußballstadien gezerrt wurde und man in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder in der Straßenbahn oder sonstigen öffentlichen Orten auf halbalkoholisiertes Dummvolk trifft, das "Loooh lo lo lo lo loooh" grölt, hat er doch etwas gelitten.
Und es geht weiter. Mittlerweile steht derselbe Menschenschlag bei "The Passenger" auf der Tanzfläche und blökt "Lälä lälä lälälälä".
Nein, es ist nicht zum Aushalten. Fiel mir das früher nur nicht auf, oder ist diese Sevennationarmisierung populärer Songs ein um sich greifendes Massenphänomen?
Ich stehe jedenfalls nicht gerne mit fünf oder sechs Deppen auf der Tanzfläche, die "Lälä lälä lälälälä" grölen und dazu am besten noch auf und ab hüpfen.
Gibt es irgendeine gütige Instanz, die das Ganze mal durch die Androhung öffentlicher Geißelung unterbinden könnte? Oder wenigstens auf "ungewöhnliche Streßsituation unter enormer psychischer Belastung" plädiert und Straffreiheit garantiert, wenn einem bei solch einem Gesindel einmal reflexhaft die Hand ausrutscht, samt gerade darin befindlicher Gegenstände (Bierflasche, Barhocker, Aschenbecher... von mir aus auch Yufka, für die Zartbesaiteteren)?
Lälä lälä lälälälä.
Wenigstens bin ich froh, daß ich kein DJ bin, zumindest mal nicht regelmäßig.
Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, daß diese Klientel in der Lage ist, einen Musikwunsch in einem vernünftigen Satz zu äußern, und wenn dann jemand käme und mich fragte "Spielst du mal das Lied mit dem Lälä lälä lälälälä"....
Nicht schön.
Freitag, 24. Juli 2009
Endlich: Ficken mit Niveau
Ich habe es ja schon an anderer Stelle im Internet kundgetan:
die feste Überzeugung, daß "Elite Partner- Singles mit Niveau" endlich einmal eine Erfindung zum Wohle der Menschheit ist.
Diese Partnerbörse für kultivierte Mitmenschen, die gerne mit Golfspielern, Juristen, Schriftstellern und Zahnärztinnen wirbt, die in den Werbeblocks allerorten aussehen, wie irgendeinem Otto- Katalog entstiegen, verhindert wahrhaft Entsetzliches.
Nämlich den grauenhaften Fall, daß man als Bonvivant mit Abitur und möglicherweise abgeschlossenem Studium in freier Wildbahn Menschen kennenlernt, die man vielleicht sympathisch- wenn nicht gar attraktiv- findet, um nach längerer Unterhaltung, die eventuell noch interessant war, herauszufinden, daß sie Kfz- Mechaniker sind. Oder Einzelhandelskauffrauen.
Oder, noch peinlicher: daß sie Hauptschulabschluß haben.
Wenn sich nun also alle diese wunderbaren Menschen kennenlernen und paaren dürfen, ohne Gefahr zu laufen, daß Minderwertiges den Genpool verseucht, wenn sie danach diese schöne Welt mit ihrem Nachwuchs verpesten, hat man zumindest eine Gewißheit:
wenn Mutter Erde dereinst ihrem Untergang entgegenrodelt, wird darauf möglicherweise die höchstentwickelte Lebensform hausen, die diesen Planeten jemals bevölkert hat.
Darauf können wir uns etwas einbilden.
die feste Überzeugung, daß "Elite Partner- Singles mit Niveau" endlich einmal eine Erfindung zum Wohle der Menschheit ist.
Diese Partnerbörse für kultivierte Mitmenschen, die gerne mit Golfspielern, Juristen, Schriftstellern und Zahnärztinnen wirbt, die in den Werbeblocks allerorten aussehen, wie irgendeinem Otto- Katalog entstiegen, verhindert wahrhaft Entsetzliches.
Nämlich den grauenhaften Fall, daß man als Bonvivant mit Abitur und möglicherweise abgeschlossenem Studium in freier Wildbahn Menschen kennenlernt, die man vielleicht sympathisch- wenn nicht gar attraktiv- findet, um nach längerer Unterhaltung, die eventuell noch interessant war, herauszufinden, daß sie Kfz- Mechaniker sind. Oder Einzelhandelskauffrauen.
Oder, noch peinlicher: daß sie Hauptschulabschluß haben.
Wenn sich nun also alle diese wunderbaren Menschen kennenlernen und paaren dürfen, ohne Gefahr zu laufen, daß Minderwertiges den Genpool verseucht, wenn sie danach diese schöne Welt mit ihrem Nachwuchs verpesten, hat man zumindest eine Gewißheit:
wenn Mutter Erde dereinst ihrem Untergang entgegenrodelt, wird darauf möglicherweise die höchstentwickelte Lebensform hausen, die diesen Planeten jemals bevölkert hat.
Darauf können wir uns etwas einbilden.
Das Ende ist nah!
So, nun, nach dem freien Wochenende, bricht also meine letzte Arbeitswoche in Legoland an.
Was kommt dann?
Am 04. August Aufbruch nach Berlin- Wedding, neue WG (die erste seit 7 Jahren wieder), zwei Monate Praktikum und danach eine 50/50- Chance, mit einem neuen Job als Freiberufler heimzufahren... und dann im Wechsel entweder in meiner Karlsruher Wohnung am Rechner zu arbeiten oder an meinem neuen Zweitwohnsitz in Berlin vor Ort an neuen Projekten zu tüfteln.
Was vor einem Monat noch eine völlig abstrakte Vorstellung war, rückt nun immer näher und nimmt Gestalt an, und die Spannung steigt. Nach Jahren öder Routine hat sich mein Leben seit Anfang 2008 allmählich immer mehr gradweise gedreht.
Das Leben kann manchmal spannender sein als jeder Film... vor zwei oder drei Jahren hätte ich über solche Binsenweisheiten allenfalls müde gelächelt. Momentan ist es aber so.
Ich bin mal gespannt, ob ich das in einem Monat auch noch schreiben kann, oder ob mir dann alles zum Hals heraushängt.
Was kommt dann?
Am 04. August Aufbruch nach Berlin- Wedding, neue WG (die erste seit 7 Jahren wieder), zwei Monate Praktikum und danach eine 50/50- Chance, mit einem neuen Job als Freiberufler heimzufahren... und dann im Wechsel entweder in meiner Karlsruher Wohnung am Rechner zu arbeiten oder an meinem neuen Zweitwohnsitz in Berlin vor Ort an neuen Projekten zu tüfteln.
Was vor einem Monat noch eine völlig abstrakte Vorstellung war, rückt nun immer näher und nimmt Gestalt an, und die Spannung steigt. Nach Jahren öder Routine hat sich mein Leben seit Anfang 2008 allmählich immer mehr gradweise gedreht.
Das Leben kann manchmal spannender sein als jeder Film... vor zwei oder drei Jahren hätte ich über solche Binsenweisheiten allenfalls müde gelächelt. Momentan ist es aber so.
Ich bin mal gespannt, ob ich das in einem Monat auch noch schreiben kann, oder ob mir dann alles zum Hals heraushängt.
Congo
Musikquizzes in Kneipen mit gesetztem Punkpublikum über 30 wie der "Alten Hackerei" sind nicht einfach, mußte ich feststellen, vor allem, da die Leute unberechenbarer als in allgemein gängigen Lokalitäten sind.
Zum Beispiel weiß man, daß man in einer normalen Kneipe mit Big Black, Slayer etc. keinen Blumentopf gewinnt, denkt aber, in einer Punkkneipe käme das an. Damit war schonmal Essig, auch weil an jenem Abend auch einige ältere "Normalos" (sorry für den Ausdruck) den Weg in die Hackerei gefunden hatten und gnadenlos badengingen.
Nun, denkt man sich also, nimmt man halt mal als Kontrast zu einem Teil aufgrund des Themas "Rund um den Globus" irgendwelche gut abgenagten Radiohits, die jeder kennen wird oder muß, denn schließlich haben wir alle unsere Kindheit bzw. frühe Jugend in den 80ern und frühen 90ern verbracht... Fehlanzeige.
Wenn der Erste von 70 erreichbaren Punkten gerade mal 11,5 zum Sieg benötigt, stimmt irgendwas nicht, vor allem, weil auch die spärlichen Alternativeklassiker kaum jemand erkannte (außer "Holiday In Cambodia").
Will heißen: letzteres hatte zusammen mit "Africa" von Toto, "Sweet Home Alabama" von Lynyrd Skynyrd und "This Flight Tonight" von Nazareth die höchste Trefferquote, während wiederum Schoten wie "Leningrad" von Billy Joel (immerhin schrieb einer allen Ernstes "Stalingrad", das rettete meinen Abend) oder "Streets Of Philadelphia" von Springsteen fast niemand erriet. Goldener Mittelweg, wo bist du? Ich war lange nicht mehr so ratlos wie heute Abend, obwohl selbiger eigentlich ziemlich gelungen war.
Zumindest hatte niemand das gleichfalls anwesende"Congo" von Genesis auf dem Zettel. Es ist fast wieder tröstlich, daß es soviele Menschen gibt, an denen der Kelch vorübergegangen ist.
Ich kenne nur einen, der die "Calling All Stations" aufrichtig gut findet, und es würde mich nicht erstaunen, wenn er der einzige wäre... vielleicht ist das in seiner Komplettopposition zum Massengeschmack ja auch wiederum irgendwie Punkrock....
Nah, doch eher nicht. Aber trotzdem beste Grüße an den Mister.
Zum Beispiel weiß man, daß man in einer normalen Kneipe mit Big Black, Slayer etc. keinen Blumentopf gewinnt, denkt aber, in einer Punkkneipe käme das an. Damit war schonmal Essig, auch weil an jenem Abend auch einige ältere "Normalos" (sorry für den Ausdruck) den Weg in die Hackerei gefunden hatten und gnadenlos badengingen.
Nun, denkt man sich also, nimmt man halt mal als Kontrast zu einem Teil aufgrund des Themas "Rund um den Globus" irgendwelche gut abgenagten Radiohits, die jeder kennen wird oder muß, denn schließlich haben wir alle unsere Kindheit bzw. frühe Jugend in den 80ern und frühen 90ern verbracht... Fehlanzeige.
Wenn der Erste von 70 erreichbaren Punkten gerade mal 11,5 zum Sieg benötigt, stimmt irgendwas nicht, vor allem, weil auch die spärlichen Alternativeklassiker kaum jemand erkannte (außer "Holiday In Cambodia").
Will heißen: letzteres hatte zusammen mit "Africa" von Toto, "Sweet Home Alabama" von Lynyrd Skynyrd und "This Flight Tonight" von Nazareth die höchste Trefferquote, während wiederum Schoten wie "Leningrad" von Billy Joel (immerhin schrieb einer allen Ernstes "Stalingrad", das rettete meinen Abend) oder "Streets Of Philadelphia" von Springsteen fast niemand erriet. Goldener Mittelweg, wo bist du? Ich war lange nicht mehr so ratlos wie heute Abend, obwohl selbiger eigentlich ziemlich gelungen war.
Zumindest hatte niemand das gleichfalls anwesende"Congo" von Genesis auf dem Zettel. Es ist fast wieder tröstlich, daß es soviele Menschen gibt, an denen der Kelch vorübergegangen ist.
Ich kenne nur einen, der die "Calling All Stations" aufrichtig gut findet, und es würde mich nicht erstaunen, wenn er der einzige wäre... vielleicht ist das in seiner Komplettopposition zum Massengeschmack ja auch wiederum irgendwie Punkrock....
Nah, doch eher nicht. Aber trotzdem beste Grüße an den Mister.
Mittwoch, 22. Juli 2009
S/M
Wer Lust auf totale Erniedrigung hat und sich gerne mal wie der letzte Penner behandeln läßt, und zwar von Leuten, die beim besten Willen nicht einmal andeutungsweise das Recht dazu haben, sollte einfach mal zu seiner Bank gehen.
Dort sollte er einen Kredit von 600 Euro beantragen, und einen guten Grund dafür angeben (also keinen Flachbildfernseher, Urlaub, Autokauf oder was sonst Menschen in Anfällen von Konsumwut so durch den Schädel schwirrt).
Man kann sich nur wundern, und nach ca. 15 Minuten fruchtlosen Diskutierens die Bank mit ebenso leeren Händen verlassen, wie man sie betreten hat... und zwar in einem Anflug guten Willens, bevor man ausfällig wird und die grottige Schnepfe, die sich aus obskuren Gründen "persönliche Kundenberaterin" nennen darf, ungefähr in dem Maße beleidigt, in dem sie es verdient hätte.
Nein, das Lamento vom "kleinen Mann, der immer uff die Kapp kriegt" schenke ich mir genauso wie die Frage, warum es speziell die Sparkasse schafft, in Zeiten der Rezession alle gefühlt 15 Monate ihre jeweiligen Filialen zu renovieren, bis sie teilweise schon den Tempeln irgendwelcher freikirchlicher bzw. evangelikaler Wahnsinniger gleichen, oder warum ein Jürgen Schneider ewig und ungefragt Geld in den Rachen geworfen bekam, dann mal eine zeitlang in den Knast mußte und mittlerweile absurderweise als bestimmt nicht schlecht bezahlter Vortragsreisender durch die Lande ziehen darf.
Aber die Frage, was man eigentlich noch tun muß, um beispielsweise einen kurzzeitigen Kredit für die Zahlung einer Wohnungskaution zu erhalten, die man sich auf einen Schlag nicht leisten kann, sollte erlaubt sein.
Analverkehr? Bolzenschußgerät? Sprengstoffgürtel mit Zeitzünder?
Wenigstens merkt man in solchen Situationen (also außerhalb der eine Zeile vorher beschriebenen Optionen), daß man Freunde hat, was auch tröstlich ist... aber auf die Feststellung, daß es dazu irgendwelcher grunzdummer Schleiereulen bedarf, die sich freuen, auch endlich mal Leuten das zurückgeben zu können, was sie selbst in der Schule als Mauerblümchen erdulden mußten, hätte man gerne verzichtet.
Dort sollte er einen Kredit von 600 Euro beantragen, und einen guten Grund dafür angeben (also keinen Flachbildfernseher, Urlaub, Autokauf oder was sonst Menschen in Anfällen von Konsumwut so durch den Schädel schwirrt).
Man kann sich nur wundern, und nach ca. 15 Minuten fruchtlosen Diskutierens die Bank mit ebenso leeren Händen verlassen, wie man sie betreten hat... und zwar in einem Anflug guten Willens, bevor man ausfällig wird und die grottige Schnepfe, die sich aus obskuren Gründen "persönliche Kundenberaterin" nennen darf, ungefähr in dem Maße beleidigt, in dem sie es verdient hätte.
Nein, das Lamento vom "kleinen Mann, der immer uff die Kapp kriegt" schenke ich mir genauso wie die Frage, warum es speziell die Sparkasse schafft, in Zeiten der Rezession alle gefühlt 15 Monate ihre jeweiligen Filialen zu renovieren, bis sie teilweise schon den Tempeln irgendwelcher freikirchlicher bzw. evangelikaler Wahnsinniger gleichen, oder warum ein Jürgen Schneider ewig und ungefragt Geld in den Rachen geworfen bekam, dann mal eine zeitlang in den Knast mußte und mittlerweile absurderweise als bestimmt nicht schlecht bezahlter Vortragsreisender durch die Lande ziehen darf.
Aber die Frage, was man eigentlich noch tun muß, um beispielsweise einen kurzzeitigen Kredit für die Zahlung einer Wohnungskaution zu erhalten, die man sich auf einen Schlag nicht leisten kann, sollte erlaubt sein.
Analverkehr? Bolzenschußgerät? Sprengstoffgürtel mit Zeitzünder?
Wenigstens merkt man in solchen Situationen (also außerhalb der eine Zeile vorher beschriebenen Optionen), daß man Freunde hat, was auch tröstlich ist... aber auf die Feststellung, daß es dazu irgendwelcher grunzdummer Schleiereulen bedarf, die sich freuen, auch endlich mal Leuten das zurückgeben zu können, was sie selbst in der Schule als Mauerblümchen erdulden mußten, hätte man gerne verzichtet.
Montag, 20. Juli 2009
Tanz den Adolf Hitler!
Sonntags in der fußballfreien Zeit ist Karlsruhe ein hervorragender Ort, um sich zu Tode zu langweilen.
Einer der wenigen Orte, an denen man es aushalten kann, ist das "EL 29" in der Nähe des ZKM, wo ich mich regelmäßig mit Freunden treffe.
Der Laden ist zwar etwas geleckt, aber nicht ungemütlich, wenn man seine Nische gefunden hat, und die zumeist noch recht jungen Bedienungen sind alle angenehm freundlich, vor allem, wenn man zum Stammpublikum gehört.
Das Einzige, was manchmal stört, ist die Musik... im besten Fall Michael Jackson, im schlimmsten Fall irgendein hirnloses Balearic- Beat- bzw. Eurodisco- Massaker zwischen "Macarena" und "Samba di Janeiro".
Aber es ist ja keine Disco, also erträgt man es stillschweigend oder geht, wie ich gestern, in den angrenzenden Raucherraum, in dem man unter anderem auf einen großen Flachbildfernseher blickt.
Aus irgendeinem Grund lief dort gerade N24, und darauf eine Dokumentation über den Zweiten Weltkrieg ohne Ton. Da besagter Sender das MTV unter allen Infokanälen ist, war die Dokumentation auch in sehr kleinen Portionen zusammengeschnitten.
Ich saß also dort, rauchte eine Fluppe, im Hintergrund lief eine Ballermann- 6- Version von "Ritmo De La Noche", während auf dem Bildschirm vor mir ziemlich taktgenau in rascher Folge die Szenen wechselten (deutsche Bomber, Granateinschläge an der Front, Adolf Hitler während einer Rede, Hitler auf dem Obersalzberg, Franco, Mussolini, Bilder aus einem KZ, Adolf Eichmann etc.pp), so daß das Ganze plötzlich wirkte wie ein der Musik zugehöriger Videoclip.
Das waren fünf der bizarrsten Minuten, die ich seit langem erlebt habe.
Einer der wenigen Orte, an denen man es aushalten kann, ist das "EL 29" in der Nähe des ZKM, wo ich mich regelmäßig mit Freunden treffe.
Der Laden ist zwar etwas geleckt, aber nicht ungemütlich, wenn man seine Nische gefunden hat, und die zumeist noch recht jungen Bedienungen sind alle angenehm freundlich, vor allem, wenn man zum Stammpublikum gehört.
Das Einzige, was manchmal stört, ist die Musik... im besten Fall Michael Jackson, im schlimmsten Fall irgendein hirnloses Balearic- Beat- bzw. Eurodisco- Massaker zwischen "Macarena" und "Samba di Janeiro".
Aber es ist ja keine Disco, also erträgt man es stillschweigend oder geht, wie ich gestern, in den angrenzenden Raucherraum, in dem man unter anderem auf einen großen Flachbildfernseher blickt.
Aus irgendeinem Grund lief dort gerade N24, und darauf eine Dokumentation über den Zweiten Weltkrieg ohne Ton. Da besagter Sender das MTV unter allen Infokanälen ist, war die Dokumentation auch in sehr kleinen Portionen zusammengeschnitten.
Ich saß also dort, rauchte eine Fluppe, im Hintergrund lief eine Ballermann- 6- Version von "Ritmo De La Noche", während auf dem Bildschirm vor mir ziemlich taktgenau in rascher Folge die Szenen wechselten (deutsche Bomber, Granateinschläge an der Front, Adolf Hitler während einer Rede, Hitler auf dem Obersalzberg, Franco, Mussolini, Bilder aus einem KZ, Adolf Eichmann etc.pp), so daß das Ganze plötzlich wirkte wie ein der Musik zugehöriger Videoclip.
Das waren fünf der bizarrsten Minuten, die ich seit langem erlebt habe.
Sonntag, 19. Juli 2009
Jenseits des "Atlantik"
Einer der größten kulturellen Verluste der letzten Zeit für Karlsruhe war mit Sicherheit die Schließung des "ATLANTIK"- Pornokinos in der Kaiserstraße.
Nicht, daß ich dort jemals Gast gewesen wäre; das Anschauen irgendwelcher Knüppelfilme in einem großen Kinosaal samt kollektivem Nudelschleudern im Verbund mit vereinzelten dort aus obskuren Gründen gestrandeten Existenzen gehört nicht zwingend zu meinen favorisierten Freizeitaktivitäten.
Nein, es war die Hinweistafel über dem Haupteingang.
Die Filmtitel in roten Plastiklettern samt erklärenden Obertiteln in blau, die dem Gesamtbild erst noch die richtige Würze gaben.
Ich erinnere mich an einen Tag, von dem mir lediglich noch jene Obertitel in Erinnerung geblieben sind: "Lässige Lustmäuler" und "Heiße Grotten".
Da frage ich mich, ob diese vorgegeben waren oder ob sich irgendein TH- Student durch Erfindung selbiger sein Literaturwissenschaftsstudium finanziert hat.
Wie erwähnt, betrat ich den Laden nie... auch wenn man mit dem Obertitel "Hot Sex in Corsica" noch so sehr versucht hat, an meinen Migrationshintergrund zu appellieren. Stattdessen las ich ab und zu die Programmhinweise auf der donnerstäglichen Kinohinweisseite der BNN, auf der das "ATLANTIK" ebenfalls vertreten war... wo dann, wahrscheinlich in Sorge um das sittliche Empfinden der Leserschaft, die besonders pikanten Stellen zu einem Stummel verkürzt wurden, so daß man sich bei kryptischen Botschaften wie "Junge Sp. Schl." manchmal fragte, ob nicht doch die Illuminaten dahinterstäken.
Ein Film lief als Haupttitel sogar zweimal: die "Familienbande", einmal mit der Überschrift "Die Rosettenkasper", ein anderes Mal noch unheildräuender unter der Überschrift "Unsere Mutti ist die Beste"
Jessas.
Immerhin gingen zwischen Freund Sebastian "burnedcake" Wirth und mir damals diverse SMS hin und her, den momentanen Titelstand zu erfragen, für einen frischen Start in einen nicht weniger debilen Arbeitstag.
Doch abschließend erinnere ich mich: einmal wurde das Ganze in seiner Absurdität noch getoppt, und zwar vom Multifunktions- Masturbationsmekka "Blue Movie" ein paar Häuser weiter vorne:
am Ende der Saison 2003/2004, als der KSC bis zum letzten Spieltag um sein Überleben in der 2. Liga kämpfte und ein Heimspiel gegen den damaligen Aufstiegsaspiranten Alemannia Aachen hatte, das unbedingt gewonnen werden mußte, prangte es dort auf Plakaten: "Bei einem Sieg des KSC erhält jeder Besucher im KSC- Outfit freien Zutritt zu unserem Etablissement".
Der KSC gewann bekanntermaßen 1:0, und die unbeschreiblichen Szenen, die sich danach im "Blue Movie" abgespielt haben müssen, hätte ich gerne mal gesehen.
Zumindest fast.
Nicht, daß ich dort jemals Gast gewesen wäre; das Anschauen irgendwelcher Knüppelfilme in einem großen Kinosaal samt kollektivem Nudelschleudern im Verbund mit vereinzelten dort aus obskuren Gründen gestrandeten Existenzen gehört nicht zwingend zu meinen favorisierten Freizeitaktivitäten.
Nein, es war die Hinweistafel über dem Haupteingang.
Die Filmtitel in roten Plastiklettern samt erklärenden Obertiteln in blau, die dem Gesamtbild erst noch die richtige Würze gaben.
Ich erinnere mich an einen Tag, von dem mir lediglich noch jene Obertitel in Erinnerung geblieben sind: "Lässige Lustmäuler" und "Heiße Grotten".
Da frage ich mich, ob diese vorgegeben waren oder ob sich irgendein TH- Student durch Erfindung selbiger sein Literaturwissenschaftsstudium finanziert hat.
Wie erwähnt, betrat ich den Laden nie... auch wenn man mit dem Obertitel "Hot Sex in Corsica" noch so sehr versucht hat, an meinen Migrationshintergrund zu appellieren. Stattdessen las ich ab und zu die Programmhinweise auf der donnerstäglichen Kinohinweisseite der BNN, auf der das "ATLANTIK" ebenfalls vertreten war... wo dann, wahrscheinlich in Sorge um das sittliche Empfinden der Leserschaft, die besonders pikanten Stellen zu einem Stummel verkürzt wurden, so daß man sich bei kryptischen Botschaften wie "Junge Sp. Schl." manchmal fragte, ob nicht doch die Illuminaten dahinterstäken.
Ein Film lief als Haupttitel sogar zweimal: die "Familienbande", einmal mit der Überschrift "Die Rosettenkasper", ein anderes Mal noch unheildräuender unter der Überschrift "Unsere Mutti ist die Beste"
Jessas.
Immerhin gingen zwischen Freund Sebastian "burnedcake" Wirth und mir damals diverse SMS hin und her, den momentanen Titelstand zu erfragen, für einen frischen Start in einen nicht weniger debilen Arbeitstag.
Doch abschließend erinnere ich mich: einmal wurde das Ganze in seiner Absurdität noch getoppt, und zwar vom Multifunktions- Masturbationsmekka "Blue Movie" ein paar Häuser weiter vorne:
am Ende der Saison 2003/2004, als der KSC bis zum letzten Spieltag um sein Überleben in der 2. Liga kämpfte und ein Heimspiel gegen den damaligen Aufstiegsaspiranten Alemannia Aachen hatte, das unbedingt gewonnen werden mußte, prangte es dort auf Plakaten: "Bei einem Sieg des KSC erhält jeder Besucher im KSC- Outfit freien Zutritt zu unserem Etablissement".
Der KSC gewann bekanntermaßen 1:0, und die unbeschreiblichen Szenen, die sich danach im "Blue Movie" abgespielt haben müssen, hätte ich gerne mal gesehen.
Zumindest fast.
Samstag, 18. Juli 2009
Hip 2 B Square
Gestern war ich mal wieder Gast in der 80er- Show "Hip 2 B Square" im Querfunk (Freies Radio Karlsruhe).
Die Bezeichnung "80er- Show" mag zwar furchteinflößend klingen und an das gemahnen, was da an rundfunkmachendem Grauen mittlerweile schon von Brötchentüten glotzt (für Nichteingeweihte: das "Guten- Morgen- Macher"- Moderatorenteam eines gar fürchterbaren Privatsenders, will heißen: ein flotter Hampelmann mit sorgsam vor dem Spiegel eingeübten Hip- Hop- Posen und ein dunkelhaariges weibliches Pendant, das mit nahezu grenzdebil- entsetztem Blick auf eine Kaffeetasse stiert, als würde darin gerade irgendwas mutiert Amphibisches kopulieren)... ähm... wo war ich gerade? Ach ja:
bei Gastgeber Commander Howard Jones mit seiner grandiosen Sendung. Und das sage ich nicht, weil ich die letzten Male beteiligt war, sondern weil es ein manchmal nostalgischer, manchmal witziger, manchmal trashiger und vielleicht gar surrealer Rückblick auf die 80er ist, in denen es eben NICHT nur Modern Talking, Gazebo, Michael Jackson und Tina Turner gab, sondern auch frühen HipHop, großartigen Synthiepop, Postpunk und Avantgarde, Metal in jeglicher Spielart, absonderlichen Trash (den man allein schon kennenlernen sollte, um Bildungslücken zu schließen) etc.pp.... dies alles führt in zwei Stunden Sendung eine friedliche Koexistenz und wird vom Moderatorentrio (der Commander und wechselnde Gäste), das sich übrigens prinzipiell siezt und auch versucht, sich möglichst geschraubt auszudrücken, je nachdem mit beifälligen oder hämischen Kommentaren bedacht.
Auf jeden Fall großer Spaß, nicht nur für Leute, die die 80er komplett miterlebt haben, aber besonders für die. Immer schön, mal wieder dabeigewesen zu sein.
Zum Abschluß die gestrigen 6 von mir eingebrachten Tracks:
Kid Creole & the Coconuts: Stool Pidgeon
René Weller: Der René- Weller- Rap ( To Be Or Not To Be) [wurde einstimmig zum Trash des Abends gekürt... ich sollte stolz drauf sein]
Trio: Los Paul
David Bowie: Modern Love
Iggy Pop: Run Like A Villain
Greg Kihn Band: Jeopardy
Die Bezeichnung "80er- Show" mag zwar furchteinflößend klingen und an das gemahnen, was da an rundfunkmachendem Grauen mittlerweile schon von Brötchentüten glotzt (für Nichteingeweihte: das "Guten- Morgen- Macher"- Moderatorenteam eines gar fürchterbaren Privatsenders, will heißen: ein flotter Hampelmann mit sorgsam vor dem Spiegel eingeübten Hip- Hop- Posen und ein dunkelhaariges weibliches Pendant, das mit nahezu grenzdebil- entsetztem Blick auf eine Kaffeetasse stiert, als würde darin gerade irgendwas mutiert Amphibisches kopulieren)... ähm... wo war ich gerade? Ach ja:
bei Gastgeber Commander Howard Jones mit seiner grandiosen Sendung. Und das sage ich nicht, weil ich die letzten Male beteiligt war, sondern weil es ein manchmal nostalgischer, manchmal witziger, manchmal trashiger und vielleicht gar surrealer Rückblick auf die 80er ist, in denen es eben NICHT nur Modern Talking, Gazebo, Michael Jackson und Tina Turner gab, sondern auch frühen HipHop, großartigen Synthiepop, Postpunk und Avantgarde, Metal in jeglicher Spielart, absonderlichen Trash (den man allein schon kennenlernen sollte, um Bildungslücken zu schließen) etc.pp.... dies alles führt in zwei Stunden Sendung eine friedliche Koexistenz und wird vom Moderatorentrio (der Commander und wechselnde Gäste), das sich übrigens prinzipiell siezt und auch versucht, sich möglichst geschraubt auszudrücken, je nachdem mit beifälligen oder hämischen Kommentaren bedacht.
Auf jeden Fall großer Spaß, nicht nur für Leute, die die 80er komplett miterlebt haben, aber besonders für die. Immer schön, mal wieder dabeigewesen zu sein.
Zum Abschluß die gestrigen 6 von mir eingebrachten Tracks:
Kid Creole & the Coconuts: Stool Pidgeon
René Weller: Der René- Weller- Rap ( To Be Or Not To Be) [wurde einstimmig zum Trash des Abends gekürt... ich sollte stolz drauf sein]
Trio: Los Paul
David Bowie: Modern Love
Iggy Pop: Run Like A Villain
Greg Kihn Band: Jeopardy
Donnerstag, 16. Juli 2009
Last Exit Legoland
Der Satz "Ich arbeite in Rheinstetten" klingt eigentlich unverfänglich. Dazu fehlt wahrscheinlich das passende Bild im Kopf.
Eine entsprechende Beschreibung wäre es wahrscheinlich, das minutenlange nachfeierabendliche Warten auf die S2, die mich zurück nach Karlsruhe karrt, geistig nachvollziehbar zu machen.
Man sitzt also auf einer Wartehäuschenbank an einer Haltestelle, die den wunderschönen Namen "Rösselsbrünnle" trägt, und das tränende Auge erblickt den zurückgelassenen Arbeitsplatz... eine Art Gemeindezentrum, das alles beherbergt, was diesen Ort ausmacht, eine Sinfonie aus Rauhputz, Lamellen und Stahlbeton, genauso unpersönlich, besenrein und förmlich aseptisch wie alles außenherum. Die pfiffige Idee, Ecken und Kanten mit türkisfarbenen Elementen abzusetzen, verstärkt den trostlosen Eindruck absurderweise noch.
Zumal der ganze Ort so wirkt... ein am Reißbrett entworfenes Konstrukt aus allen Arten weitgehend gesichtsloser Nachkriegsarchitektur, ein Konglomerat aus Wohnblocks und den Titelblättern der Mitgliederzeitschriften irgendwelcher Bausparkassen und dermaßen sauber und geordnet, daß man eine gute Vorstellung davon hat, wie sich seltengereiste Menschen aus anderen Erdteilen "Deutschland" vorstellen.
Zumindest scheint es keine höhere Instanz zu geben, die dem Zusammenzimmern irgendwelche Dörfer zu einer Kleinstadt aus ethisch- ästhetischen Gründen einen Riegel vorschiebt; derselbe Weltgeist, der uns bereits kleinstädtische Pretiosen wie Graben- Neudorf, St. Leon- Rot oder Bruchweiler- Bärenbach beschert hat, hat nun also Forchheim, Mörsch und Neuburgweier zu Rheinstetten verkleistert.
Einen Vorteil hat es: ist man in der Nähe des Rheinhafens, sieht Fabrikschlote und Spuren des Gammels an nicht mehr ganz taufrischen Gebäuden in Mühlburg oder sonstwo, hat man direkt das beruhigende Gefühl, sich unter lebenden Menschen zu befinden. Immerhin.
Eine entsprechende Beschreibung wäre es wahrscheinlich, das minutenlange nachfeierabendliche Warten auf die S2, die mich zurück nach Karlsruhe karrt, geistig nachvollziehbar zu machen.
Man sitzt also auf einer Wartehäuschenbank an einer Haltestelle, die den wunderschönen Namen "Rösselsbrünnle" trägt, und das tränende Auge erblickt den zurückgelassenen Arbeitsplatz... eine Art Gemeindezentrum, das alles beherbergt, was diesen Ort ausmacht, eine Sinfonie aus Rauhputz, Lamellen und Stahlbeton, genauso unpersönlich, besenrein und förmlich aseptisch wie alles außenherum. Die pfiffige Idee, Ecken und Kanten mit türkisfarbenen Elementen abzusetzen, verstärkt den trostlosen Eindruck absurderweise noch.
Zumal der ganze Ort so wirkt... ein am Reißbrett entworfenes Konstrukt aus allen Arten weitgehend gesichtsloser Nachkriegsarchitektur, ein Konglomerat aus Wohnblocks und den Titelblättern der Mitgliederzeitschriften irgendwelcher Bausparkassen und dermaßen sauber und geordnet, daß man eine gute Vorstellung davon hat, wie sich seltengereiste Menschen aus anderen Erdteilen "Deutschland" vorstellen.
Zumindest scheint es keine höhere Instanz zu geben, die dem Zusammenzimmern irgendwelche Dörfer zu einer Kleinstadt aus ethisch- ästhetischen Gründen einen Riegel vorschiebt; derselbe Weltgeist, der uns bereits kleinstädtische Pretiosen wie Graben- Neudorf, St. Leon- Rot oder Bruchweiler- Bärenbach beschert hat, hat nun also Forchheim, Mörsch und Neuburgweier zu Rheinstetten verkleistert.
Einen Vorteil hat es: ist man in der Nähe des Rheinhafens, sieht Fabrikschlote und Spuren des Gammels an nicht mehr ganz taufrischen Gebäuden in Mühlburg oder sonstwo, hat man direkt das beruhigende Gefühl, sich unter lebenden Menschen zu befinden. Immerhin.
"Warum tun Menschen sowas?"
Nun hat es mich also auch erwischt.
In einem Anfall von Wahnsinn die Menschheit zu beglücken mit Ein- und Ansichten, die bereits früher niemanden interessiert haben.
Wieso denkt man nun also, man sollte seinen Seich dringend öffentlich machen?
"Warum tun Menschen sowas?" fragte in anderem Zusammenhang ein guter Bekannter von mir aus Berlin angesichts des heillos überfüllten "Roten Salons", bevor er kurz darauf den Promilletod starb.
"Weil ich gerade Lust darauf habe" wäre eine adäquate Antwort... ich bin gelegentlicher Leser des Enpunkt- Blogs von Klaus N. Frick und hatte seitdem öfter mal Anfälle von galoppierender Blogwut.
Wer bin ich?
Stefan Gaffory mein Name, gerne benutztes Alias King Bronkowitz, wohnhaft hauptsächlich in Karlsruhe und demnächst berufsbedingt mit Zweitwohnsitz Berlin...
Schriftsteller (mein Debütroman "Kreisklassenhölle", bisher auf Book On Demand veröffentlicht, erscheint im Dezember 2009 nun regulär beim Gonzo- Verlag Mainz) und Radiomacher beim QUERFUNK ("Radio Bronkowitz" und als Gast bei "Hip 2 B Square").
Das würde ich schreiben, wenn ich mich wichtig machen wollte, aber damit verdiene ich leider nicht meinen Lebensunterhalt.
In erster Linie bin ich immer noch Altenpfleger, dazu Angestellter einer Leihfirma, was hier im Süden und Südwesten gerne als "Depp vun de Mess" bezeichnet wird.
Desweiteren noch Selbstdarsteller mit chronischem Mitteilungsbedürfnis und generell misanthropischer Ader (das paßt wunderbar zu einem sozialen Beruf), Selbstlober und Selbstpreiser.
Und ihr seid nun tatsächlich hier gelandet und wollt meinen Stiefel lesen? Nun denn... viel Spaß und die Frage
"Warum tun Menschen sowas?"
In einem Anfall von Wahnsinn die Menschheit zu beglücken mit Ein- und Ansichten, die bereits früher niemanden interessiert haben.
Wieso denkt man nun also, man sollte seinen Seich dringend öffentlich machen?
"Warum tun Menschen sowas?" fragte in anderem Zusammenhang ein guter Bekannter von mir aus Berlin angesichts des heillos überfüllten "Roten Salons", bevor er kurz darauf den Promilletod starb.
"Weil ich gerade Lust darauf habe" wäre eine adäquate Antwort... ich bin gelegentlicher Leser des Enpunkt- Blogs von Klaus N. Frick und hatte seitdem öfter mal Anfälle von galoppierender Blogwut.
Wer bin ich?
Stefan Gaffory mein Name, gerne benutztes Alias King Bronkowitz, wohnhaft hauptsächlich in Karlsruhe und demnächst berufsbedingt mit Zweitwohnsitz Berlin...
Schriftsteller (mein Debütroman "Kreisklassenhölle", bisher auf Book On Demand veröffentlicht, erscheint im Dezember 2009 nun regulär beim Gonzo- Verlag Mainz) und Radiomacher beim QUERFUNK ("Radio Bronkowitz" und als Gast bei "Hip 2 B Square").
Das würde ich schreiben, wenn ich mich wichtig machen wollte, aber damit verdiene ich leider nicht meinen Lebensunterhalt.
In erster Linie bin ich immer noch Altenpfleger, dazu Angestellter einer Leihfirma, was hier im Süden und Südwesten gerne als "Depp vun de Mess" bezeichnet wird.
Desweiteren noch Selbstdarsteller mit chronischem Mitteilungsbedürfnis und generell misanthropischer Ader (das paßt wunderbar zu einem sozialen Beruf), Selbstlober und Selbstpreiser.
Und ihr seid nun tatsächlich hier gelandet und wollt meinen Stiefel lesen? Nun denn... viel Spaß und die Frage
"Warum tun Menschen sowas?"
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