Sonntag, 27. September 2009

"Allee, Allee...

...eine Straße, viele Bäume, ja das ist eine Allee."

Was ich auf meiner Rückreise musikalisch ertragen mußte, wünsche ich niemandem.
Nun gut, fast niemandem. Es gibt ja auch durchaus Leute, denen hätte ich die Fahrt mit dem Kopf im Motorblock gegönnt.
Aber 8 Stunden in einem Auto eingepfercht zu sein, in dem man im Wechsel mit Ballermann 6- Saufliedern, Faschingsschlagern und den Böhsen Onkelz beschallt wird (8 Stunden! In Worten: ACHT!) ist schon hart. Und obige Textzeile war eines der besonderen Highlights. Warum tun Menschen sowas? Warum?
Nun gut, zumindest waren die Fahrer (zwei junge Hertha-BSC- Fans auf dem Weg zum Spiel in Hoffenheim) eine recht angenehme Gesellschaft und hatten einen derart guten Bleifuß, daß ich bereits um 20 Uhr 30 wieder in Karlsruhe war und sogar noch was vom Abend hatte.
Und für 35 Euro im Vergleich zu 97 Euro für das ICE- Ticket nimmt man bei der Mitfahrgelegenheit sogar Scheißmusik in Kauf.
Dann noch der Derbysieg gestern mit anschließendem Biervernichten in meiner Wohnung (übrigens mit einem KSC- Fan... und wir leben beide noch)... das nennt man wohl einen gelungenen Einstand.
Schön, wieder zuhause zu sein.

Mittwoch, 23. September 2009

Unfaßbares Gesocks

Manche Leute sind schier unglaublich: da bin ich am Bundesplatz in Steglitz, weil ich mit einem guten Bekannten zum Essen in einem mediokren griechischen Restaurant verabredet bin, als mich jemand anlabert, ob ich Feuer hätte.
Na klar; und weil ich schon mal im Gespräch bin, und der junge Mann recht sympathisch aussieht, frage ich ebenfalls sofort nach dem Weg zum Perezplatz... nur um gleich darauf zu bemerken, daß der Gute wohl nicht nur stinkbesoffen, sondern auch anderweitig völlig betoniert ist.
Es entspinnt sich eine völlig absurde Konversation, an deren Ende sich diese Leiche mein Handy ausleihen möchte, denn "Habe ich Freundin, rufe ich an, wir gehen hin und können beide ficken ganze Nacht."

Ich möchte jetzt nicht damit beginnen, die Inferiorität des ganzen ernstgemeinten Angebots zu analysieren, aber ein flotter Dreier mit einem Drogentoten und seiner nymphomanen Fickschleuder... exakt so stelle ich mir einen gelungenen Abend vor.
Das Leben ist doch eines der Schönsten.

Dienstag, 22. September 2009

Leute mit Dachschaden

Mein Mitforumianer Gabriel aus der Schweiz hat ja kürzlich in seinem sehr lesenswerten eigenen Blog, den er (unter dem Titel notizen.)führt, den Brückenschlag zum ME- Forum gewagt (das nach der Verlagerung des "Musikexpress" von München nach Berlin und einem Wechsel des Herausgebers nun seit kurzem nicht nur unter der Kopfzeile "WELT online", sondern auch unter einem Werbebanner läuft, das jeden, der kein Adblock plus hat, unweigerlich in den Wahnsinn treibt... aber das ist eine ganz andere Geschichte. Nur falls sich jemand wundert; wie glücklich ich mit der derzeitigen Entwicklung bin, dürft ihr gerne raten):

es gibt dort einen Thread, in welchem man zum Zeitvertreib seine 50 liebsten Platten von 2000- 2009 auflisten soll.

Ein schöner Nerd- Zeitvertreib, fürwahr, der nach einiger Beschäftigung mit der Materie für einen selbst (vorausgesetzt, man ist dem Listenwahn verfallen, aber das sind Plattensammler fast immer) eine immense Wichtigkeit gewinnt, die wirklich bizarr ist.

Man sitzt nun also mit ca. 180 in diesem Jahrzehnt erworbenen Platten (nachdem man mindestens 250 weitere in einem gnadenlosen Vorauswahlverfahren kategorisch ausgeschlossen hat) am Wohnzimmertisch und versucht, 50 herauszupicken, die man schon seit Jahren heiß und innig liebt und nicht mehr hergeben möchte (bzw. aktuelle Alben, die momentan auf Dauerrotation laufen und bei denen man überzeugt ist, daß das auch in weiteren 10 Jahren noch der Fall sein wird).

Dann versucht der geneigte Kauz, zu dem man sich spätestens jetzt entwickelt hat (was den erwähnten Thierse- Faktor doch ziemlich in die Höhe treibt), die Liste möglichst ausgewogen zu gestalten, indem er versucht, das eigene Geschmacksspektrum soweit wie möglich abzudecken und sich auf ein Album pro Band zu beschränken.

Dieses Hin und Her, das Rein und Raus aus der Liste, das Gefühl, etwas vergessen zu haben und diesem oder jenem nicht gerecht zu werden, kann einem ernsthafte Hirnzermarterung bereiten, bis man endlich fertig ist...

mit der ca. 347 822. Liste von 50 oder 100 Platten, die in den Fernen des Internets herumgeistert, ohne daß sie irgendjemand brauchen würde. Aber man selbst ist stolz drauf, als hätte man wirklich Bedeutsames, wenn nicht sogar Unentbehrliches geleistet.
Ob Musiknerds und Plattensammler tatsächlich alle einen Dachschaden haben?
Wie sagten Poison Idea schon vor Jahren in einem Plattentitel?
"Record Collectors Are Assorted Assholes".

Möglicherweise hatten sie sogar recht.

Nichtsdestotrotz hier meine 50:


Antipop Consortium: Arrhythmia [2002]
Antiseen: Badwill Ambassadors [2005]
At The Drive-In: Relationship Of Command [2000]

The B-52's: Funplex [2008]
Black Rebel Motorcycle Club: Take Them On, On Your Own [2003]
Bloc Party: Silent Alarm [2005]
Brimstone Howl: Guts Of Steel [2007]
The Bronx: The Bronx I [2003]

Nick Cave and the Bad Seeds: No More Shall We Part [2001]
Clutch: Pure Rock Fury [2000]

Fantomas: The Director's Cut [2001]
Freddie Foxxx: Bumpy Knuckles- Industry Shakedown [2000]

Girls Against Boys: You Can't Fight What You Can't See [2002]
Gluecifer: Tender Is The Savage [2000]

PJ Harvey: Stories From The City, Stories From The Sea [2000]
Hot Snakes: Suicide Invoice [2002]

Jedi Mind Tricks: Visions Of Gandhi [2003]

Kamikaze Trio: Rain On Your Parade [2008]
King Khan and the Shrines: Mr. Supernatural [2004]
Kings Of Leon: Because Of The Times [2007]
Killing Joke: Hosannas From The Basements Of Hell [2006]

Mastodon: Remission [2002]
mclusky: The Difference Between Me And You Is That I'm Not On Fire [2004]
Melvins: (A) Senile Animal [2006]
Motörhead: Inferno [2004]

New Wet Kojak: ...This is the glamorous... [2003]
The Night Marchers: See You In Magic [2008]
NoMeansNo: All Roads Lead To Ausfahrt [2006]

Iggy Pop: Skull Ring [2003]
Probot: s/t [2003]
Prong: Power Of The Damager [2007]

Queens Of The Stone Age: Songs For The Deaf [2002]

Radio 4: Gotham! [2002]

Sensational: Get On My Page [2001]
Shellac: Excellent Italian Greyhound [2007]
Sick Of It All: Yours Truly [2000]
Slapshot: Digital Warfare [2003]
Slayer: God Hates Us All [2001]
The Strokes: Is This It [2001]

Tomahawk: s/t [2001]
Trend: Navigator [2005]

Unsane: Visqueen [2007]

Viva L'Américan Death Ray Music: A New Commotion, A Different Tension [2004]

Tom Waits: Blood Money [2002]
Ween: White Pepper [2000]
The White Stripes: Elephant [2002]
Wire: Object 47 [2008]
Woven Hand: s/t [2003]

Zeke: Death Alley [2001]

Montag, 21. September 2009

Die Prominentenstrichliste

Auf der einen Seite ist es ja tröstlich, in meiner letzten Woche in Berlin doch noch einen Prominenten zu Gesicht bekommen zu haben, völlig entspannt im Straßencafé auf einen netten Menschen wartend, mit dem ich mich dort treffen wollte: auf der anderen Seite hätte es der leibhaftige Wolfgang Thierse, der -mit der kauzigen Ausstrahlung eines Erfinders, der nach zwölfjährigen Versuchen, eine Eierköpfmaschine zu konstruieren, allmählich den Verstand verloren hat- auf der Schönhauser Allee versuchte, Passanten zur Wahl der SPD zu überreden, nun auch nicht noch sein müssen.

Die Wahlwerbung ist eh wieder einmal weit vorne; angefangen vom scheinbar für eine bereits arg mitgenommene Klientel produzierten Autistenspot der Rentnerpartei ("Mein Name, ist Kopp, Eberhard Kopp."- der neue Bond?- "Das kann nicht sein! Ich misch mich ein." Irgendwie sind Rentner, die krachig in die Kamera hineinpoltern und dazu versuchen, ein breites Publikum anzusprechen bzw. was sie dafür halten, ziemlich nervtötend) bis zum Berliner CDU- Kandidaten Gottfried Ludewig, der gerade mit westerwellesk beschwingten Stimmungsplakaten der jugendlichen Wählerschaft wohl vermitteln will, was für ein abgefahren crazy Motherfucker er in Wirklichkeit doch ist, Alda.
Übrigens: da man um das Thema nicht herumkommt, ein paar Worte zu den Wahlen.

Als mich eine Mitarbeiterin des Berliner ZDF- Studios fragte, ob ich wählen gehe und mir auf mein "Ja" dann anbot, ich könne mich doch in die "Quatschbox" des Morgenmagazins setzen und dem Fernsehvolk kundtun, warum ich wähle und es das gefälligst auch tun sollte, lehnte ich dankend ab.
Ja, ich gehe wählen; im Endeffekt wähle ich aber lediglich gegen eine Partei anstatt dafür. Das vage Gefühl, für etwas "Verantwortung" übernommen zu haben, will sich bei mir partout nicht einstellen, höchstens das, meine Stimme nicht völlig verschenkt zu haben, und selbst das ist wahrscheinlich trügerisch.
Ich äußere mich nicht gerne politisch, weil ich mich nicht gerne vereinnahmen lasse; und ich fühle mich auch keinem Lager richtig zugehörig.
Daß der Kapitalismus durch seinen Appell an die einfachsten Instinkte letztendlich den Sieg davongetragen hat, macht ihn in meinen Augen deswegen in der jetzigen Form nicht akzeptabel, deswegen scheidet die bürgerliche Mitte für mich aus;daß in meinem Denken kein Platz für Utopien ist, weil ich sie angesichts der Realität und der Beschaffenheit der Natur des Menschen für nicht durchführbar halte, macht mich für viele Linke zu einem manchmal höchst unerfreulichen Gesprächspartner, bei dem auch gerne mal die Faschismuskeule ausgepackt wird, wenn einem sonst nichts einfällt; daß ich Faschisten, Antisemiten, religiöse Fanatiker und allgemein auch den Geist der 50er Jahre in der Bundesrepublik auf den Tod hasse, macht mich für Rechte wie auch Konservative indiskutabel; würde ich nun also sagen, was ich wähle, würde ich aus diversen Gründen gegen meine Überzeugung handeln, weil ich eine Empfehlung für etwas abgeben würde, dessen Sinn sich für mich nicht unbedingt erschließt, das ich aber trotzdem als Notwendigkeit ansehe. Klingt wirr, ich weiß. Wäre ich hier in einem Forum, würde ich einen grünen Grinsesmiley hintenanstellen.
Ich will mich hier nicht zum tollen Outlaw hochstilisieren, dazu fehlt mir glaube ich noch einiges; daß ich mich immer noch vorwiegend unter Leuten bewege, die ihre Prägung in der Punk- und Hardcoreszene erhalten haben (und ich auch nicht vorhabe, das in absehbarer Zeit zu ändern), ist ebenfalls kein Geheimnis, aber deswegen muß ich nicht mit jeder dort vertretenen Meinung konform gehen... zumal es dort auch ein relativ großes Spektrum gibt, das vom scheinbaren Grundkonsens deutlich abweicht.
Deswegen: the choice is yours... ohne daß euch Papa Bronkowitz erzählt, wo es langgeht.

Mittwoch, 16. September 2009

The Jesus Lizard, Festsaal Kreuzberg, 15.09.09

Nachdem mein eigentlicher Auftrag in Berlin ja bereits erfüllt ist, war es trotzdem schön, ein alles überstrahlendes Ereignis zu haben, um die Restzeit hier zu verkürzen.

The Jesus Lizard sind also wieder da, zumindest für ein paar Reunionkonzerte in Originalbesetzung. Fan der Band bin ich seit der Platte "Liar" Anfang der 90er, aber es hat nie gereicht, um sie live zu sehen... vor allem, weil sie sich Ende der 90er bereits aufgelöst hat.
Dementsprechend solide war auch der Andrang im Festsaal Kreuzberg, einem beachtlich großen Saal mit durchgehender Empore, in dem sich geschätzt 300 Leute eingefunden hatten.
Der Altersschnitt war ebenfalls solide, handelte es sich doch um eine Band, die vor 15 Jahren einmal groß war und seit ihrem Ende abgesehen von der festen bestehenden Fanbasis dann doch zu sperrig und unpopulär war, um sich größere Käuferschichten zu erschließen.
Ich schätze den Schnitt mal auf 34,7 Jahre, war aber doch erstaunt, würdige weißhaarige Männer in alten Jesus- Lizard- Tourshirts zu sehen... Sachen gibt's...
Dennoch: als ein sichtlich gutgelaunter David Yow nach der guten, aber unspektakulären Garagenrockvorband "Demon's Claws" (die in dem Rahmen reichlich deplaziert wirkte) und in wuchtigem Sound der Anfang von "Here Comes Dudley" ertönte, gab es kein Halten mehr.
Im Vergleich zum altersmäßig ähnlich gearteten Prong- Konzert kürzlich, bei dem sich keiner mehr einen Moshpit zutraute, kochte hier die Stimmung über.
Es gab Crowdsurfer und Stagediver, am eifrigsten dabei war natürlich Yow selbst, der einen Großteil des Konzerts auf dem oder inmitten des Publikums bestritt und auf allzugroße Schweinereien verzichtete, abgesehen vom "senkrecht in die Luft spucken und den Rotz mit dem Gesicht auffangen" oder davon, sich bei "Boilermaker" minutenlang den Finger in den Po zu stecken. Aber wenigstens behielt er die Hose an.

Geboten wurde natürlich eine Art "Greatest Hits"- Sammlung... viel Material von "Head", "Goat" und "Liar", zwei oder drei Songs von der schwächeren "Down", alles sehr versiert dargeboten.
Neben all dem Wahnsinn sollte man nicht vergessen, welch grandiose Musiker die Lizards sind, und das merkte man an diesem Abend sehr deutlich.
Nach gut zwei Stunden war nach einem ausgedehnten Zugabenblock zum genau richtigen Zeitpunkt Schluß (immerhin gehen die meisten Alben gerade mal 30 Minuten, und vier am Stück sind sogar mir zuviel) und als Fazit bleibt:
großartiger Sound, ein blendend aufgelegter Irrer am Mikro, ein mitgehendes Publikum... was will man mehr?
Und sogar wenn die Reunion nur eine einmalige Geschichte war: ich war dabei.
Wieder ein Grund mehr, irgendwann beruhigt sterben zu können.

Dienstag, 15. September 2009

"Please put in my box/some money for socks"

sang vor knapp über 20 Jahren die ganz famose und sträflich unterbewertete Band The Housemartins in ihrem Song "We're Not Going Back".
Gutes Thema, denn meine mitgeführten Socken lösen sich auf. Ich weiß nicht, woran es hängt, aber momentan grassiert galoppierender Lochfraß. Heute morgen zog ich ein bisher intaktes Geschenk einer ehemaligen Studienkollegin an und stand auf einmal halb im Freien.
Dazu kommt, daß es in unserer WG gefühlt fünf Grad kühl ist. Man sitzt also beim Frühstück (Kaffee und Zigaretten), und durch die zernagten Socken kriecht ein schleichend kalter Hauch durch's Hosenbein Richtung Gemächt.
Und daran ist beileibe keine prickelnde Erotik zu entdecken, es sei denn, es gehört zu jemandes sexuellen Präferenzen, mit einem lebenden Karpfen in der Unterhose spazierenzugehen, und das ist bei mir nicht unbedingt der Fall.
Was mir seltsamerweise dazu einfällt: in meiner Kindheit, die ich in den 70ern und frühen 80ern überwiegend bei meinen Großeltern verbrachte, war es üblich, sich am Waschbecken in der Küche (man stelle sich eine zweigeteilte Küche vor: vorne ein Eßtisch auf Linoleumbelag, hinten eine Art Kochnische mit gekacheltem Boden... kleine, quadratische Fliesen, größtenteils weiß, aber dazwischen immer mal wieder eine optische Auflockerung in Form vereinzelter Kacheln in grindigem Pastelltürkis oder geradezu brechreizerregendem Pastellrosa, darauf ein Gasherd... also: wenn heute ein Museum einen typischen westdeutschen Arbeiterhaushalt von- sagen wir mal- 1966 nachstellen möchte, wird er genau SO aussehen)die Hände mit kaltem Wasser und Ata Scheuerpulver zu waschen.
Man kam also von der Feldarbeit oder -in meinem Fall- vom Fußballspielen auf dem Bolzplatz und wusch sich erst mal die Hände, und am Waschbecken lag entweder ein mumifiziertes Stück Kernseife, oder es stand eine Plastikdose Ata bereit, als wäre es das Normalste auf der Welt. Heute würden dermatologische Studien wohl ergeben, daß einem das Zeug irgendwann die Hände skelettiert, aber damals scherte einen das wenig.
Das erklärt das frühe Hinscheiden meiner Socken natürlich trotzdem noch nicht, aber man könnte mutmaßen, daß einen das Berliner Trinkwasser irgendwann von innen heraus auflöst, es aufgrund jahrelanger Gewöhnung niemand mehr bemerkt und ich der Erste bin, der das anhand seiner Socken nachweisen kann. Und das prangere ich an. So.
Um nochmal zur kühlen WG zurückzukommen:
ich war ja in den 80ern großer R.E.M.- Fan (zumindest bei Erscheinen von "Document" und "Green", die ich ja bereits im zarten Teenageralter mochte), bis ich mir genau am Erscheinungstag die unfaßbar grauenhafte, geradezu inferior schlechte Verkörperung alles Grützigen in der "Musik für Leute, die sich nicht für Musik interessieren"- Welt namens "Out Of Time" kaufte.
Eine wahrhaftige Schweinescheibe, auch heute noch, und von dieser Meinung werde ich auch nie ein Jota abrücken.
Unglücklicherweise sollten sie ausgerechnet mit dieser Platte reich und berühmt werden; glücklicherweise sollte mich das bald darauf nicht mehr interessierten, weil Punk, Hardcore, Thrashmetal und Public Enemy meinen Weg kreuzten, und zwar alle auf einmal.
Dabei könnte man es belassen; nun veröffentlichten R.E.M. aber 2008 eine ganz famose Platte namens "Accelerate", die erste seit Jahren, die ich mir wieder zulegte.
Und als ich kürzlich die "Automatic For The People" für den Ramschpreis von 5 Euro auf CD entdeckte, entsann ich mich des Songs "Drive", den ich so schlecht eigentlich auch nie fand, und kaufte sie.
Und es funktioniert: kaum erklingen die ersten Takte, wirft einem jemand am offenen Kamin Omas selbstgestrickte Wolldecke über, und die ganze Welt wird Fluff und Muff und Sackgekraul. Zumindest fast.
Aber man vergißt beinahe, daß man sich gerade in den alten Bundeswehrschlafsack seines Onkels eingerollt hat, auf einer angejahrten Schlafcouch liegt und die Flecken auf einer ebenfalls fossilen, an einer Zimmerwand lehnenden zerschlissenen Matratze zählt, die den nächsten Abtransport zum Sperrmüll erwartet.
Das leichte Frösteln bleibt; aber zumindest ist die Platte so gut, daß man sich keine Gedanken über den Ursprung der Flecken macht.
Und das sollte einem schon mal 5 Euro wert sein.

Samstag, 12. September 2009

Fußball, Saufen, Schädelfick

Gestern hat mein Verein für meine Verhältnisse das beste Spiel abgeliefert, das ich seit langem gesehen habe. Ich saß im Gun Club vor der Großleinwand und war zumindest eine Halbzeit lang noch nüchtern, also könnte das durchaus der Realität entsprechen.
Für den Rest des Abends kann ich leider keine Garantien liefern.
Da ich das ganze Spiel damit zubrachte, in dem knallevollen Laden, in dem nicht nur eine blendende Stimmung herrschte, sondern ich mich außerdem in angenehmer Gesellschaft zweier Leute aus dem ME- Forum befand, den Geschehnissen Tribut zu zollen, indem ich mir ohne Unterlaß dunkles Weizen in den Schlund kippte, hatte ich bei Verlassen des Gun Clubs leichte Probleme, die Spur zu halten.
Hätte also jemand einen Breakdance von mir verlangt und mir dazu eine Waffe an den Kopf gehalten (man weiß ja nicht, auf was für dämliche Ideen junge Menschen heutzutage kommen): meine Chancen wären nicht unbedingt die aussichtsreichsten gewesen.

Und heute morgen hatte der fette LKW- Fahrer, der mich mittlerweile schon nach mäßigem Biergenuß besucht (ich schrieb es bereits) gleich seinen Muldenkipper mitgebracht und auf meinem Kopf geparkt.
Die Leute werden doch immer dreister heutzutage.

Eigentlich müßte man nun lustige Saufbilder dazu posten, auf dem ich mit den dabeigewesenen Leuten die Köpfe zusammenstecke (und eventuell das Victoryzeichen mache).
Wenn ich so an die Nervdeppen denke, die sogar in meinen Stammclubs mit der Digitalkamera Photos machen, auf denen sie die Köpfe zusammenstecken (und eventuell das Victoryzeichen machen) und wieviele Photos junger Menschen in der Rubrik "Nightlife" irgendwelcher Stadtmagazine auftauchen, auf denen sie die Köpfe zusammenstecken (und eventuell das Victoryzeichen machen), ist die Digitalkamera wahrscheinlich nicht die schlechteste Erfindung. Wären diese Bilder richtige Photos, müßten für ihr unfaßbar inflationäres Auftauchen nicht nur komplette Wälder abgeholzt werden, nein, wir würden wahrscheinlich alle in einem Wust aus Photos ersticken, auf denen junge Menschen in Clubs die Köpfe zusammenstecken.
Und eventuell das Victoryzeichen machen.

Freitag, 11. September 2009

Todesfuge täterä

Nun wurde es doch übermorgen mit einem neuen Post. Der Grund:
Gestern half ich zweien meiner bisher vier Mitbewohner beim Umzug in ihre neue Zweier- WG und glich abends eher einem gebeugt schlurfenden Greis mit 90 anstatt wie üblich einem gebeugt schlurfenden Greis mit 36.
Alles schön zuerst zwei Stockwerke runtertragen, dann ein Stück Kleinbus fahren, dann alles vier Stockwerke hochtragen. Glücklicherweise konnte ich mich mit dem zarten Hinweis, daß die Jungs samt den beiden anderen Helfern nicht nur mindestens 10 Jahre jünger als ich, sondern auch um ein Vielfaches sportlicher waren, vor den ganz häßlichen Sachen (Kühlschrank; Sofa) drücken. Wenn ich schon ungefragt helfe, muß ich ja nicht in völligen Altruismus verfallen.
Heute betrat ich zum ersten Mal seit meiner Ankunft hier den Ku'damm und trat auch relativ zügig wieder davon herunter. Natürlich ist es eine beeindruckende Prachtstraße, aber ich habe eine natürliche Abneigung dagegen, bei gefühlten 35 Grad zwischen lauter Touristen auf Shoppingtour umherzuirren. Manche photographierten in Anfällen von vorübergehender Desorientierung (Dehydration? Sonnenstich?) sogar die Currywurstbude vor der Gedächtniskirche, als hätten sie noch nie eine solche gesehen.
"Johoho, Mudder, Berlin ist schon verrückt, die verkaufen sogar Wurscht aus Lastwagenanhängern heraus." Es braucht manchmal wenig, um jemanden glücklich zu machen.

Apropos: ich war mal wieder am Alexanderplatz, um den dortigen SATURN heimzusuchen, meinen bisher bevorzugten Aufenthaltsort in Berlin.
Dort fand ich auch endlich einmal die Celan- CD. Damit meine ich nicht die "Todesfuge", sondern das neue Bandprojekt von Chris Spencer, seines Zeichens der Mann mit Schaum vor dem Mund bei meinen ewigen Noiserockhelden Unsane (der ja wohl mittlerweile ebenfalls in Berlin lebt), zusammen mit Leuten von den Einstürzenden Neubauten und Oxbow.
Und das Schöne daran ist: Chris Spencer nun also mit Keyboards, Postrock- und Elektronikeinflüssen und arty Geräuschcollagen. Und trotzdem klingt es immer noch nach "Gleich reiß ich dir den Sack ab".
Scheinbar kann er halt nicht anders, der alte Schreihals.
Zum Glück.

Mittwoch, 9. September 2009

Man denkt an nix Böses...

...und geht bei sich im Block umme Ecke, wa, um Fluppen zu koofen und steht dann plötzlich vor der "Vegetarischen Oase" (natürlich noch mit einem bescheuerten englischen Untertitel, den ich sofort vergessen habe... "Fruits to go"? "Fresh for you"?... egal, jedenfalls war es nicht "Wanna swallow my big banana?", das hätte ich mir gemerkt), wo auf einer Tafel frischer "Ananas- Zucchini- Kuchen mit Walnuß" angepriesen wird.
Nun, zumindest hat der Gedanke an diese Kombination zur Folge, daß man augenblicklich gegessen hat. Und obwohl man ansonsten den Ruf hat, unter dem Zwang von Überbleibseln eines frühkindlichen Reflexes so gut wie alles in den Mund stecken zu müssen, was man nicht kennt, weiß man in jenem Moment, daß es Kelche gibt, die man besser ungebremst vorüberziehen lassen sollte.
Ja, ich habe blendende Laune und schreibe einfach darauf los, denn ich habe nun zwei Tage frei.
Das heißt, da Yu-Gi Oh! ("Ha! Ich beschwöre den..." - Schnauze auf den billigen Plätzen, Unterbewußtsein) nun passé ist, werde ich in meiner Freizeit ganz den Touristenhonk geben und mir tränenden Auges Orte ansehen, die ich nie im Leben erblickt... ich sollte mir einen Strohhut aufziehen. Mich gewanden in Bermudashorts und ein T- Shirt vom Badenmarathon (bzw. "Bier formte diesen wunderschönen Körper" oder "Ich bin über 30, bitte helfen Sie mir über die Straße").
Dazu einen Bauchbeutel mit Tabak und Filtern drin und Adiletten.
Da fällt mir ein: warum gibt es eigentlich keine gütige Seele, die bei Junggesellenabschieden der Braut mal den zarten Hinweis gibt, daß ihr künftiger Gatte (das ist meist der, der am debilsten aussieht... halte Ausschau nach einem Typen, der einen Riesenschnuller umhängen hat, oder eine Schlumpfmütze trägt, oder sich einen Luftballonpimmel um die Hüfte gebunden hat) ein absoluter Monsterspong ist,den keine Frau, die noch ihre sieben Zwetschgen beisammen hat, auch nur mit der Beißzange anfassen würde?
Fragen über Fragen...
Weiterer Bericht aus Berlin folgt morgen. Stay tuned.

Nachtrag: Pöbel und Gesocks

Noch ein kurzes Anhängsel zum vorherigen Eintrag, bis es mal vorerst wieder gut ist mit diesem Thema:

Am 2. September spielte ja unsere Amateurelf gegen den alten Erzrivalen.

Einige Offizielle faselten durchaus was davon, daß man ein "friedliches Fußballfest" erwarte. Schön, wie weit Wunschdenken und Realität auseinanderliegen:


http://www.fck-blog.de/waldhof-gegen-fck-acht-verletzte-36-festnahmen/03-09-2009/

Was ich davon halte, kann sich jeder selbst zusammenreimen. Mangelnde Distanzierung und fehlende Empörung sind durchaus beabsichtigt, obwohl ich mich nicht gerne prügle... wohl, weil ich sowieso immer den Kürzeren ziehe und meine Knochen vorsorglich numerieren kann.

Eventmanagement, fröhliche Fußballfeste, Retortenvereine: es gibt immer noch genug Pöbel und Gesocks, das die Leute, die denken, sie hätten alles im Griff, niemals verstehen werden.
Vielleicht ist es verkehrt, Fußball zum Klassenkampf hochzustilisieren, da seine Energien scheinbar oft genug in (zumindest für Außenstehende) nicht nachzuvollziehende Richtungen laufen.
Aber der Vergleich mit dem gallischen Dorf sollte zulässig sein... es gibt Ecken, in die niemand reinkommt, die sich nicht vereinnahmen lassen, dessen Regeln nur die verstehen, die es was angeht. Und das wird auch 100 Retortenvereine später noch so laufen, es sei denn, es herrscht am Stadion bald Gesichtskontrolle wie in einer Schlipsträger- Nobeldisco.
Wundern würde mich das nicht.

Montag, 7. September 2009

Red Bullshit Leipzig

Nun habe ich im Fernsehen auch endlich mal einen Bericht über den früheren Marktranstädter Fußballclub, der sich nun RB Leipzig nennen darf, gesehen... Red- Bull- Mateschitz hat nun auch im Profifußball seinen Fuß in die Tür gekriegt und sieht seinen Verein Rasen- Ballsport (Muahaha) Leipzig nun als lohnendes Investitionsobjekt.
Ein paar in Trikots gewandete Deppenfans gab es auch, die was davon faselten, daß nun in Leipzig mal was geht und man das unterstützen müsse (das kann man natürlich nicht, indem man Lok oder Union unterstützt, da braucht es schon einen hippen Retortenverein) und daß mit dem Geld dann auch mal Spieler geholt werden, die schönen Fußball spielen und die zahlreichen Kritiker verstummen lassen.
Ja, der schöne Fußball... das Totschlagargument, das ALLES rechtfertigt.
Daß man- wenn auch manchmal widerwillig- auch zu seinem Verein hält, wenn er einen zum Stein- und Beinerweichen grusligen Stolperstiefel dahinstümpert, werden diese "Fans" nie kapieren.
Daß sich Mateschitz- im Gegensatz zu der anderen unerträglichen Gestalt, die da gerade schalten und walten darf und der man zumindest noch ein Interesse an der Sache zugutehalten kann, wenn man es gut meint... wenn man es böse meint, könnte man nach einiger Recherche auch zu der Ansicht kommen, daß da jemand den Profisport im Rhein- Neckar- Raum in seine Griffel kriegen will, aber lassen wir das- daß sich also Mateschitz einen Dreck für Fußball interessiert und sein Club trotzdem Anhänger findet, macht es völlig unfaßbar.
Das ist genau die Art von Fan, die diese Marketingspongs, die immer noch denken, sie könnten uns domestizieren, haben wollen: eventorientiert, schön vorschriftsmäßig kostümiert und die Fresse in Vereinsfarben angemalt, um dem Fernsehen Partybilder zu liefern und potentielle Werbekunden anzulocken, die dann genau diese empfangsbereiten "Fans" bis zum Erbrechen im Stadion mit beknackten Gewinnspielen und ähnlichem Unfug traktieren können. Keine Schimpfworte bitte, und immer schön klatschen, wenn jemand ein Schild hochhält.
Nein, ich bin da unversöhnlich.
Die "Fans" eines solchen Vereins werde ich nie als solche bezeichnen; gestandene Profis, die sich davon ködern lassen, sind charakterlose Lumpen.
Es ist natürlich nicht zu rechtfertigen, gegen Spieler und Zuschauer körperliche Gewalt anzuwenden;abgesehen davon empfinde ich jegliche Art des Protests gegen diese Auswüchse als durchaus legitim.
Getrennt in den Farben, vereint im Ziel:

GEGEN DEN MODERNEN FUSSBALL!

*Nachtrag*

Der "Sohndesbischofs" hat recht... natürlich Lok und Sachsen. 6 Wochen Berlin, und ich bin bereits halbwegs dement...

Samstag, 5. September 2009

"Der Bährenjode"

Nun also endlich mal "Inglorious Basterds" gesehen und im ME- Forum bereits meinen Stiefel dazu abgelassen, und da ich zu faul bin, alles nochmal zu schreiben, zitiere ich mich der Einfachheit halber selbst.

Bruchstückhafte Gedanken zu "Inglorious Basterds" (Remix)


1. Christoph Waltz ist unfaßbar großartig. Jemand, bei dem man merkt, daß er schauspielert, ohne daß es wie Overacting erscheint, ist sehr beeindruckend.

2. Diane Kruger ist der einzige Totalausfall. Aber was für einer.
In der Szene, in der Brad Pitt seinen Finger in ihre frische Schußwunde steckt,spielt sie, als hätte sie sich gerade den Knöchel verstaucht... und das ist schon ihr schauspielerischer Höhepunkt. Ansonsten ist sie furchtbar hölzern und affektiert.

3. Brad Pitt ist einer meiner Lieblingsschauspieler, das gebe ich offen zu. Seine Leistung in diesem Film: solide, mehr nicht.

4. Lächerlich gemacht werden die, die es verdienen, also hauptsächlich die Leute der NS- Führung. Tarantinos Fertigkeit, einfache deutsche Soldaten durchaus nicht als Klamauk- Witzfiguren, sondern- in bester Italowesterntradition- als ernstzunehmende Gegner darzustellen, ist grandios.
Das zeigt schon der Umstand, daß er mit vielen deutschen bzw. deutschsprachigen Schauspielern zusammengearbeitet hat.
Im Endeffekt ist das- für diese Art von Film durchaus ungewöhnlich- eine Art von Humor, der dadurch nicht ausschließilch auf Kosten der einen Seite geht und damit niemanden sein Gesicht verlieren läßt (obwohl der Film natürlich eindeutig Partei ergreift). Ich denke, an diesem Punkt hat Tarantino alles richtig gemacht... die Deutschen gewohnt holzschnittartig als vertrottelt oder böse darzustellen, hätte dem Film viel von seiner Wirkung genommen. Er hat alle Peinlichkeitsklippen gekonnt umschifft.
Sowas kann mehr zum Abbau von Vorurteilen beitragen (hier im Sinne der "humorlosen Deutschen") als so mancher ernsthafte Beweis guten Willens. Über das "warum" und "wieso" könnte ich hier noch einiges schreiben, aber das spare ich mir für einen anderen Blog. Obwohl: ja, mein deutscher Großvater war bei der Wehrmacht, aber er war nie NSDAP- Mitglied, sondern ein relativ simpel gestrickter Mann, der in den Krieg gezogen ist, weil er damals nunmal beim Heer war und bereits Frau und Kind daheim hatte. Er wurde schwer verwundet, landete in Kriegsgefangenschaft und wurde dort mißhandelt.
Es liegt mir nicht daran, jüdisches Leid gegen deutsches Leid aufzuwiegen und Ursache mit Wirkung zu verwechseln. Aber wenn jemand eventuell begangenes Unrecht bitter abgebüßt hat (und sich auch in meiner Kindheit und Jugend zu keiner Zeit positiv über die Nazizeit geäußert bzw. abfällig über die damaligen Kriegsgegner geäußert hat)war es mein Großvater... wahrscheinlich zusammen mit tausenden anderen einfachen Arbeitern, die aus diversen Gründen keine andere Alternative sahen, als in den Krieg zu ziehen. Und im Gegensatz zu diversen Nazigrößen, die sich später als Pioniere der Mondlandung und Repräsentanten der Bonner Republik einen Namen machen durften bzw. nach ihrer Haftentlassung mit ihren Memoiren stinkreich wurden, obwohl sie in einer besseren Welt verdientermaßen in Nürnberg an den Galgen gehört hätten, haben eben diese Männer (zumindest ein Teil davon) ihr Leben lang Hundescheiße gefressen.
Und nein, das soll nichts entschuldigen... es soll nur verdeutlichen, warum ich in diesem Fall Pauschalisierungen hasse. Kritik dafür nehme ich gerne hier entgegen. Wo ich politisch stehe (bzw. politisch NICHT stehe) kann sich jeder zusammenbasteln, der mich kennt oder mein Profil lesen kann... deswegen fühle ich mich auch nicht genötigt, mich für meine Ansichten zu rechtfertigen.
Aber zurück zu Tarantino:

5. Til Schweiger hat sich durch die Zusammenarbeit mit Tarantino und der Art, wie er im Flm präsentiert wird, wohl einen Jungentraum erfüllt. Irgendwie finde ich das fast wieder niedlich. Daß er nix kann, steht außer Frage, aber er macht das Beste daraus.

6. In der Kellerszene denkt man von der Art der Inszenierung her minutenlang, man würde einen deutschen 80er- Kriegsfilm á la "Das Boot" sehen. Ebenfalls grandios.

7. Bei "Da hat er gezuckt" mußte ich herzhaft lachen.

8. Lachen mußte ich ansonsten wenig in dem Film, aber bei der Italienisch- Szene fiel ich beinahe vom Stuhl.

8. Ein paar Sachen waren mir dennoch zu albern. Deshalb "nur"

8/10

P.S.: an Nina: wer immer du auch sein magst, deine Kommentare lese ich immer gerne. Mußte nun auch mal hier rein.

Donnerstag, 3. September 2009

Klappe zu, Affe tot

Nun ist die Entscheidung gefallen... erhalten werde ich einen Auftrag für ein Skript wohl doch nicht.
Sollte ich mich nun gramzerfurcht im Bett wälzen?
Nein, sicherlich nicht. Ich habe viel gesehen und gelernt in einer Branche, zu der Normalsterbliche eher selten Zugang haben, hatte eine Menge Spaß mit einigen tollen Leuten und weiß jetzt, daß es mit entsprechender Vorbereitung problemlos möglich ist, sich mal zwei oder drei Monate in eine andere Stadt abzuseilen und dort zu leben.
Besten Dank dem großartigsten tenno (für Außenstehende: ein Foren- Nickname), den es gibt, daß er mir diese Möglichkeit gegeben hat, auch wenn es dann doch nicht so geklappt hat, wie wir uns das beide erhofft hatten.
Wie geht es nun weiter?
Am 25. 09. geht es wieder nach Hause(vorher arbeite ich bei meinem Brotaushilfsjob noch meine geplanten Schichten zuende und schau mir in aller Ruhe streßfrei Berlin an), und da freue ich mich drauf... endlich mal wieder meine eigene Wohnung, in der zu keiner Zeit das Bad besetzt ist, wenn man gerade dringend selbst hineinwill, meine Plattensammlung, in der ich jetzt wieder stöbern und dann hemmungslos gräßlichen Krach auflegen kann, ohne daß sich jemand gestört fühlt, weil er gerade Staatsexamen schreibt oder ihn das nach dem Aufstehen streßt... meine heißgeliebte Couch samt DVD- Regal in Reichweite... und natürlich meine Freunde, meine Kumpels, meine Stammläden. Dafür gebe ich sogar Berlin gerne her.
Vor allem,wenn man pünktlich zum Derbywochenende FCK- KSC wieder daheim einläuft... besser könnte man es sich gar nicht aussuchen.
Und genau deswegen bin ich momentan bester Laune... ich gewöhne mich gerade an Berlin, aber mein aufgeblasenes badisches Provinzkaff habe ich nunmal richtig lieb. Ist ja auch eine Großstadt, zwar eine überschaubare, aber trotzdem nicht gerade Bruchweiler- Bärenbach.
Und wenn jemand OB Fenrich absägt, bis ich wieder daheim bin, gehe ich mit ihm saufen und bezahle alle Ausgaben des Abends. Versprochen.
Aber darum, daß mitten in der Stadt ein Loch gebuddelt wird, um darin einen Riesenhaufen Geld zu versenken, werde ich wohl nicht herumkommen. Nicht einmal, wenn ich noch zehn Jahre in Berlin bleibe.