Freitag, 10. Oktober 2014

Der widerwärtige Dialekt

Ich weiß: de mortuis nil nisi bene. Oder, weniger geklugscheißert: über Tote soll man nur Gutes sagen, auch wenn mir dieser Spruch noch nie logisch vorkommen wollte.

Gestorben ist vor geraumer Zeit leider auch Martin Büsser, was aber nichts daran ändert, daß mir folgendes Zitat aufstieß, als ich im Rahmen der unsäglichen reichsdeutschen Kaspereien Xavier Naidoos auf einen Verriß eines seiner Alben auf der INTRO- Homepage stieß, für den ersterer verantwortlich zeichnet:

Wenn Mannheim, diese schreckliche, zur Stadt aufgeblähte Großkaserne mit Bewohnern, die einen widerwärtigen Dialekt sprechen (alle klingen dort wie Joy Fleming), die "Stadt des Herrn" sein soll, wie Naidoo ständig verkündet, indem er patriarchalisch "Mann" mit "Herr" gleichsetzt, dann muss die Hölle ein idyllisches Städtchen in der Provence sein.

Ich, der ich ja selbst im kurpfälzer Idiom beheimatet bin, spreche also einen "widerwärtigen Dialekt" und klinge wie Joy Fleming?
Na, da haben es die Menschen, die hochdeutsch sprechen, natürlich besser. Die klingen wenigstens alle nur wie Adolf Hitler.

2 Kommentare:

  1. Also, ich spreche - mehr oder weniger - hochdeutsch. Hitler eher nicht, das war doch ein an Komplexen leidender Mann aus der Provinz, die vor 1938 und seit 1945 gar nicht "deutsch" ist. Also mal den Ball flachhalten und nicht immer sofort affektiert reagieren, wenn jemand genauso polemisiert wie Sie selbst.

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  2. Man könnte natürlich darüber spekulieren, ob mein Beitrag ebenfalls rein provokativ gemeint war... aber das lasse ich mal offen.Vielleicht möchte ich mich mit diesem Kommentar rausreden, vielleicht war ich beleidigte Leberwurst... wer weiß.

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