Leserbriefschreiber sind zu 90% die Allgemeinplatzwarte der Medienlandschaft, und wer nicht in stummer Agonie realisieren will, wer ihm um ihn herum wertvollen Sauerstoff wegatmet, überblättert betreffende Seiten schleunigst.
Die TITANIC hat bereits in den 80ern anhand einiger Leserbriefe (ich glaube, an die FAZ)beeindruckend vorgeführt, welch schwer zurechnungsfähigen Stuß sich manche Mitmenschen aus dem Ärmel leiern, um ihren weitgehend irrelevanten Hirnkot samt ihrem Namen darunter in ein Massenblatt gedruckt zu sehen.
Insofern könnte ich es dabei belassen, hätte Dietrich Steinwede aus Bonn nicht heute im SPIEGEL geglaubt, der Welt folgendes mitteilen zu müssen:
"Wer die sintflutartigen Monsterwellen sah, alles fressend, Land und Städte, Mensch und Tier, wer die Reaktoren explodieren sah, höllisches Feuer im Innern, Angst auslösend" fabuliert er in schier alttestamentarischer Sprachgewalt, "der kann nur sagen"-Achtung, jetzt kommt eine Erkenntnis von fundamentaler Weisheit-"Apocalypse Now!"
Ich bin beeindruckt, für was heutzutage alles Bäume sterben müssen. Aber damit nicht genug, er hat auch noch ein Fazit im Vesperbeutel:
"Neuneinhalb Jahre nach dem 11. September das zweite große Erschrecken des 21. Jahrhunderts!"
Die Opfer des Tsunamis in Südostasien, des Erdbebens in Haiti oder der Flut in Pakistan werden beruhigt sein, daß ihre Katastrophen dermaßen entspannte Ringelpieze mit Anfassen waren.
Aber wenn da ein paar Tausend fehlen, merkt man das auch nicht so. Die haben dort nicht mal Internet.
Dienstag, 22. März 2011
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