Das Thema wird in den Medien gerade dermaßen totgeschleift (und das wohl momentan zurecht, auch wenn man seine Zeit entspannter als mit dem Warten auf die Apokalypse verbringen kann), daß ich mir geistreiche oder bedächtige Kommentare zum Thema Kernenergie oder herzzerreißende Solidaritätsadressen sparen kann.
Ob es die jetzt gäbe oder nicht, sei mal dahingestellt, doch immerhin kommt es gerade zu einer beeindruckenden Koinzidenz:
daß nun wieder aus ihren geflochtenen Strohkörben kriechende Ökoalpträume der 80er mit Bongos unter dem Arm und angetan mit grünen Wallegewändern in Fernsehkameras greinen dürfen, welche Angst sie vor dem Super- GAU haben, ist eine Sache; daß sie das nun alle auf einmal tun, als wären a)eventuelle Gefahren der Atomkraft die ganze Zeit nicht im Kollektivbewußtsein verankert gewesen und jetzt erst publik geworden (bzw. als sei Deutschland just auf eine Grenze zwischen zwei Kontinentalplatten gebeamt worden), geht mir gerade auf den Wecker.
Genauso, wie es plötzlich scheinbar problemlos möglich ist, ältere AKW's vom Netz zu nehmen, ohne daß die komplette Infrastruktur zusammenbricht.
Offensichtlich zahlt die Atomlobby doch nicht genug, um den Volksvertretern im Falle einer Abwahl dauerhaft finanzielle Absicherung zu garantieren.
Zum anderen zieht grad eine Parade der glumpfigsten Bands der 90er durch die Medien und darf wieder Alben veröffentlichen: nach PUR, OMD (die zugegebenermaßen erst ab den späten 80ern richtig schlecht wurden), Ace Of Base und Roxette (ja, ich weiß... deswegen finde ich sie aber nicht besser) nun die Guano Apes. Das Grauen, es will kein Ende nehmen.
Man darf nicht daran denken, was passiert, sollte sich dieser Trend nun auch mit den 80ern unter obigen Menetekeln fortsetzen: dann taucht bestimmt bald eine All- Star- Band aus Wolf Maahn, Udo Lindenberg, Wolfgang Niedecken und Ina Deter mit einem Kinderchor im Schlepptau auf, die Lieder für einen "Atomkraft?- Nein Danke!"- Sampler einspielt.
In dem Fall dürfen gerne sämtliche verbliebenen AKW's in Deutschland zeitgleich hochgehen.
Und was nun das eine mit dem anderen zu tun hat, abgesehen von unerwarteten geschmacksbefreiten Revivals zweier Jahrzehnte: man kann beides prima in einem symbolträchtigen Poster kombinieren.
"WHY?" steht über dem Bild des fallenden Soldaten, der die Arme hochreißt.
Und sich die Ohren zuhält.
Mittwoch, 16. März 2011
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Ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Unseren Politikern kann man nicht entkommen, kaum wurde einer abgeschoben oder stillgelegt, kommt es um so schlimmer. OMD, Ace Of Base oder die von dir geliebten Jethro Tull kannst du vermeiden, schliesslich gibt es jede Menge gute Musik und Musiker! Vergessen hast du übrigens Mr. Big und aus den 70-igern Suzi Quatro, die sich im Sommer noch mal in ihre wasserdichten Stretchlederhosen presst. Hier halte ich mir Augen und Ohren zu!
AntwortenLöschenBei Suzi Quatro interveniere ich, die darf das. Zumindest noch eher als Mr. Big.
AntwortenLöschenUnd wenn du bei der Arbeit mit Dudelsendern zwangsbeschallt wirst, ist es um einiges leichter, Guido Westerwelle zu vergessen als PUR.