Sonntag, 20. März 2011

Die Zeit der Kokosnüsse

Frühling läßt sein blaues Band fröhlich flattern durch die Lüfte, jeder Mann, egal ob Pfaff oder reuiger Sünder trägt Testikel in Kokosnußgröße spazieren, die greise Mutter Gösebrecht hängt ihre Bettwäsche zum Lüften aus dem Fenster und ihre Muff gleich hintendran, und Jünglinge schlagen für ihre Holde sanft die Laute und singen dazu eine schmachtende Melodei, bevor sie der Holzknecht mit dem Traktor überfährt.

Sogar Berlin ist fast schon erträglich, nun, da die Sonnenscheindauer 12 Minuten wöchentlich übersteigt.
Letztens wandelte ich gar lust: von der Friedrichstraße über den Potsdamer Platz tief in den Bezirk Tiergarten hinein.
Am Filmmuseum angekommen, verspürte ich einen plötzlichen Drang nach geistiger Erfrischung und Input (wie wir Intellektuellen zu sagen pflegen, kurz bevor uns aus unerfindlichen Gründen der Fuß abfällt)und beschloß, eine kurze Stippvisite einzuschieben.
Also fragte ich den guten Mann am Eingang, wo ich eine Karte kaufen könne, denn ich wolle ins Museum.
Entweder war er ein "Native Speaker" oder schlicht ein Blödmann, der aufgrund meiner Betonung mal wieder dachte, ich käme aus Waziristan (in Berlin als Süddeutscher wie bereits erwähnt kein seltenes Phänomen), jedenfalls antwortete er in geschniegeltstem Butlertonfall durch die Nase:
"The museum is closed today. It is monday."

Immerhin hatte er es damit kurzfristig geschafft, mich zu verwirren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen