Tröt. Applaus.
Gelegentlich zu Bloggen begann ich 2006 auf My Space, das ich mittlerweile schon gut 2 Jahre völlig ignoriere... und ein kurzer Recherchebesuch zeigte mir auch, daß ich gut daran tue.
Wenigstens fand ich meinen allerersten Blogeintrag wieder und wollte ihn zur Feier des Tages hier reinkopieren. Aber stilistisch verändert man sich im Lauf von 5 Jahren doch ziemlich, und er ist einfach dermaßen schlecht, daß mich mein Schamgefühl davon abhielt.
Wenigstens erschien mir Denkwürdiges wieder vor Augen:
damals war ich in München gewesen, um meine gute Bekannte Claudia, auch Claudil genannt, obwohl sie größer ist als ich, zu besuchen und abends die Lesung der "Schwabinger Schaumschläger" mit Michael Sailer im Vereinsheim in der Occamstraße zu sehen.
Erreicht hatte ich damals noch viel weniger als heute: ich leckte Türklinken ab, um in irgendwelchen Kneipen für Freigetränke lesen zu dürfen... unter anderem an der vorderen Theke des Pendel in Karlsruhe, während an der hinteren Theke der normale Betrieb weiterging und sich Gäste, die mein Vortrag keinen Halben interessierte, lautstark unterhielten.
"Kreisklassenhölle" war damals noch ein Stapel Computerausdrucke, die ich kopierte und in Ringbuchheftung für einen Zehner verkaufte. Umsatz nach zwei Jahren: 21 Exemplare, ohne Hoffnung, jemals einen Verlag zu finden.
Kurzum und ohne Nostalgie: eine beschissene Zeit. Ich bekam zwar Anerkennung, aber die beschränkte sich auf meinen Bekanntenkreis, und die Möglichkeiten, die ich heute habe (auch wenn ich immer noch nicht davon leben kann), waren Lichtjahre entfernt.
Absolut desillusionierend.
Doch egal. Einer der Höhepunkte meines Münchenaufenthalts war das Abhängen im Bagelshop eines- ohne Witz, so eine Anhäufung von Minderheitenprogramm in einer Person gibt es wirklich- schwulen italienischen Juden, wo ich im NEON blätterte.
Genau, im Fachblatt für werdende Mütter, die in Tübingen studieren und dann in den Prenzlauer Berg ziehen, um hier zu kalben sowie adrette Jungs, in deren Studiengang etwas mit "Design" auftaucht.
Jedenfalls wurden dort irgendwelche für das Blatt charakteristischen Gesichtsärsche nach ihren persönlichen Vorlieben befragt, unter anderem ihrem Lieblingswort, und da las ich dann die Antwort, die meinen Tag rettete:
ein Mann Mitte 20 meinte dort völlig ironiefrei, sein Lieblingswort sei "Fruscheln".
Was das ist?
"Die Kombination meiner Lieblingstätigkeiten: Früchte naschen und kuscheln."
Aha. Was ist dann mein Lieblingswort? Saucken?
Freitag, 4. Februar 2011
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