Sonntag, 11. Oktober 2009

Hotel Nairobi

Das Leben ist manchmal seltsam, vor allem, wenn man von Selbstverständlichkeiten ausgeht, die da wären, daß jeder, der hier lebt, zumindest mal Einblick in die Mentalität hier im Lande hat.
Wenn man dann eine Arbeitskollegin aus Kenia kennenlernt, die erst seit einem Jahr hier und zudem sehr sympathisch ist, und mit der man sich ziemlich blendend unterhalten kann, wird es echt schräg:
trotz gegenseitigen Verständnisses wird schnell klar: hier prallen komplett verschiedene Universen aufeinander, und das, ohne daß man großartig Details aus seinem Leben verraten hat.
"What? You are 36 and you are not married yet?" und "There are so many Germans who don't believe in God. In Africa, people are very religious, I pray every day and I read the bible."
Das waren bereits zwei Punkte, über die man stundenlang hätte diskutieren können, ohne überhaupt zu irgendeinem Kern vorzustoßen.
Man läuft umher und sieht Menschen aus verschiedenen Nationen, die hier leben... aber was für einen Kulturschock manche durchlaufen, wird einem erst im persönlichen Gespräch richtig klar. Wir haben zumindest das Privileg, uns über andere Länder ausreichend informieren zu können, bevor wir sie bereisen... und jederzeit wieder in unser Heimatland zurückkehren zu dürfen.
Genau DAS wird einem in solchen Momenten klar, und diese Erkenntnis ist nicht die Schlechteste.

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