"Wenn die Welt eine Bank wäre, wäre sie längst gerettet."
Oder war's das Klima, das eine Bank sein sollte? SCHLECKER? Afrika? Der KFC Uerdingen gar?
Heute jedenfalls gab es einen neuen Höhepunkt dieser rasch um sich greifenden metaphorischen Seuche, deren bestürzendstes Symptom ist, daß sich derjenige, der sie in die Welt hinausschickt, wahrscheinlich auch noch brüllend originell dabei vorkommt.
Im Radiobericht über eine deutsch- französische Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit wurde ein namenloser "alter Gewerkschafter" mit den Worten zitiert:
"Wenn die Jugend eine Bank wäre, wäre sie längst gerettet."
Kein Vergleich kann idiotisch genug sein, um ihn nicht in diese Schablone hineinzuprügeln.
Da es leider immer noch kein Notstandsgesetz gegen die hemmungslose Verbreitung ranziger Metaphern gibt, hier eine dringliche Mahnung an den Rest der Menschheit:
Aufhören! Aber sofort.
Dienstag, 28. Mai 2013
Montag, 27. Mai 2013
Du, im Internet umherwandernder Poet,
ein den schönen Dingen des Lebens nicht abgeneigter Jüngling, sonnige Gedanken vor sich hertragend, bis eine jähe Leidenschaft die Brust zerreißt, als wär's eine Eingebung, nein, eine Epiphanie gar : du, der du auf meinem Blog laut Statistik über den Suchbegriff
"gummivotzen mit vibrator"
gelandet bist, gelobet und gebenedeit seist du.
"gummivotzen mit vibrator"
gelandet bist, gelobet und gebenedeit seist du.
Mittwoch, 22. Mai 2013
Dr. Livingston präsentiert: die Relegation
Cheryl (Age 25-34) says
The Fat Loss Factor book is by far one of the best books I have read, it all makes sense. I have never been so excited and encouraged in my life. I have been on the programme for 10 days now and I have lost 7lbs.
Das schreibt Cheryl auf der Diätseite von Dr. Charles Livingston. Abgesehen von ihrer Demenz, infolge derer sie nicht mehr weiß, ob sie 27, 29 oder 32 ist, hat sie es immerhin geschafft, ein komplettes Buch zu lesen, was für jemanden, der dies auch gleich für eines der besten Bücher aller Zeiten hält, obwohl keine Bilder von Entenküken oder kleinen Häschen drin sind, wahrscheinlich schon eine phänomenale Leistung ist.
Frage: wieso zur Hölle sind laut meiner Blogstatistik 24 Leute über Dr. Livingstons Seite auf meinem Blog gelandet? Dachten die beim Anblick meines Photos, ich hätte mit dem "Fat Loss Program" 47 Kilo abgenommen? Ich muß Sie leider enttäuschen, ich sah schon immer so aus.
Vielleicht sehe ich aufgrund meiner momentanen inneren Anspannung mittlerweile noch livingstonkompatibler aus. Das Spiel der Spiele steht unmittelbar bevor, und damit meine ich nicht das CL- Finale Bayern- Dortmund, wegen dem sich halb Deutschland momentan euphorisiert gegenseitig besabbert, mit einem im nationalen Freudentaumel mal wieder völlig unzurechnungsfähigen Drecksblatt samt seinem gehirntoten Chefkolumnisten an vorderster Front.
Nein, natürlich geht es um die Relegation. Da brauche ich kein Wembley mehr, vor allem nicht, wenn dort Pest gegen Cholera antritt.
Ich hatte mir ja Hoppenheim gewünscht, und da meine Meinung zu dieser Art "Verein" hinlänglich bekannt ist, brauche ich mich hier auch nicht mehr groß zu echauffieren.
Gewünscht hatte ich mir diese Pest, weil es ein Riesenvergnügen wäre, sie zu versenken und es wahrscheinlich das vorerst erste und letzte Spiel ist, in dem deutschlandweit FußballFANS meiner Mannschaft die Daumen drücken, auch wenn sie sie unter normalen Umständen auf den Tod hassen.
Sogar hier in Karlsruhe ist der Zuspruch für mich als Lauternfan in den letzten Tagen enorm angewachsen, und ich werde es endlich mal genießen, hier zwei Heimspiele zu haben (auch wenn wir diese Begegnungen natürlich noch lange nicht gewonnen haben), noch dazu in meinem Stammladen "Milano" in der Südstadt.
Dieser ist eigentlich eine KSC- Kneipe durch und durch, indem ich fußballtechnisch eher ein Dasein als manchmal bestaunter und halbwegs beliebter (das wird mir zumindest signalisiert) Exot genieße.
Der Chef der Kneipe, ein in Ehren ergrauter ehemaliger KSC- Hool, versprach mir sogar, bei der Relegation zum ersten Mal im Leben einen FCK- Schal zu tragen, aber nur, wenn wir gegen Hoppenheim anträten.
Ich war der Einzige im Laden, der beim 1:2 in Dortmund für diese Brut gejubelt hat, denn Pippo mit FCK- Schal will ich einmal im Leben gesehen haben.
Danach kann ich in Frieden sterben.
Dienstag, 21. Mai 2013
R.I.P., "blonde Bestie"
Natürlich habe ich das Hinscheiden Jeff Hannemans mit gerade mal 49 Jahren nicht vergessen. Davon abgesehen, daß eines der Kapitel in "Kreisklassenhölle" "Solo Hanneman, Solo King" heißt und ich bereits bei Radio Bronkowitz mein Sprüchlein samt zweier gespielter Titel abgelassen habe, befindet sich in diesem Blog ein ausführlicher SLAYER- Essay, den ich der Einfachheit nochmal zitiere, da er am besten ausdrückt, wie wichtig Slayer an einem Wendepunkt meines Lebens für mich waren:
[...]Mein Weltbild geriet soweit ins Wanken, daß ich mir von einem Metallerkumpel ein Slayer- Tape auslieh, weil ich mir "das da" einfach mal anhören wollte, um rauszufinden, was denn nun so toll war an dem ganzen Scheißdreck. An dem Tag, an dem ich es in Empfang nahm, fühlte ich mich zum ersten Mal irgendwie rebellisch.
Und dann daheim: erste Kontaktaufnahme. Möglichst heimlich und leise, damit mich meine Eltern nicht für völlig verrückt hielten. Die Feststellung, daß das durchaus was hatte. Immer und immer wieder auf den Opener zurückspulen, in erschreckter Faszination. Und eine Woche später das Tape genauso erschreckt zurückgeben, und das in erster Linie, weil mir das Gehörte irgendwie gefallen hatte, ich damals aber noch viel zu verspießt war, um mir das einzugestehen.[...]
R.I.P. und danke. Ohne eure Musik zur richtigen Zeit kennengelernt zu haben, wäre ich heute zum größten Teil ein komplett anderer Mensch. Und die Alternativen, die vor meinem inneren Auge vorbeiziehen, sind allesamt nicht sonderlich aufregend.
[...]Mein Weltbild geriet soweit ins Wanken, daß ich mir von einem Metallerkumpel ein Slayer- Tape auslieh, weil ich mir "das da" einfach mal anhören wollte, um rauszufinden, was denn nun so toll war an dem ganzen Scheißdreck. An dem Tag, an dem ich es in Empfang nahm, fühlte ich mich zum ersten Mal irgendwie rebellisch.
Und dann daheim: erste Kontaktaufnahme. Möglichst heimlich und leise, damit mich meine Eltern nicht für völlig verrückt hielten. Die Feststellung, daß das durchaus was hatte. Immer und immer wieder auf den Opener zurückspulen, in erschreckter Faszination. Und eine Woche später das Tape genauso erschreckt zurückgeben, und das in erster Linie, weil mir das Gehörte irgendwie gefallen hatte, ich damals aber noch viel zu verspießt war, um mir das einzugestehen.[...]
R.I.P. und danke. Ohne eure Musik zur richtigen Zeit kennengelernt zu haben, wäre ich heute zum größten Teil ein komplett anderer Mensch. Und die Alternativen, die vor meinem inneren Auge vorbeiziehen, sind allesamt nicht sonderlich aufregend.
Montag, 20. Mai 2013
Invasion der Arschficker
Versuch einer Kritik an Jonathan Littells Roman "Die Wohlgesinnten"
Wenn man es- in einem Anfall von Masochismus- auf sich genommen hat, eine 1359seitige Dummschwarte zu lesen, darf man sich auch dazu berufen fühlen, der Welt seine Eindrücke mitzuteilen.
Zunächst einmal zur Handlung: Dr. Maximilian Aue, ehemaliger Obersturmbannführer der SS, schreibt im vorgerückten Alter seine Memoiren. Schonungslos, natürlich.
Aufgerollt wird die komplette Geschichte des Zweiten Weltkriegs samt Ermordung von 6 Millionen Juden bis zum lugubren Ende im zerbombten Berlin, wo der Russ' bereits auf der Fußmatte steht.
Soweit, so gut. Das liest sich zumindest in den nüchtern formulierten, historisch nachvollziehbaren Abschnitten fesselnd, fundiert und halbwegs bestürzend.
Was heißen will, daß Littell ein guter Sachbuchautor wäre.Leider sieht er sich aber als Romancier, als ein Künstler gar. Und ab da wird es wirklich grauenhaft.
Denn natürlich hat Dr. Aue auch ein Privatleben, und das liest sich, wie am Reißbrett eines überambitionierten Kunstseminars zusammengepuzzelt. Er darf natürlich kein Biedermann mit einer halbwegs bürgerlichen Existenz sein; das wäre vermutlich zu unspektakulär, auch wenn es seinen Abstieg zum Erfüllungsgehilfen eines verbrecherischen Regimes wahrscheinlich authentischer gemacht hätte.
Nein, die Kopfgeburt Dr. Aue ist ein deutsch- französischer homophiler Schöngeist mit einem Mutterkomplex und einer inzestuösen Liebe zu seiner Zwillingsschwester, dessen Mutter und Stiefvater im Lauf des Buches noch von einem Psychopathen ermordet werden, und der sich beim Onanieren gerne Würste und Besenstiele in den After einführt.
Das eigentliche, vollmundig angekündigte Sujet, nämlich schonungslose Schilderung der Vernichtung von sechs Millionen Juden, rückt infolgedessen im Lauf des Buches immer mehr in den Hintergrund, denn der Platz wird für eine ausführliche Introspektive Aues benötigt.
So wird der Leser nach Aues Verwundung in Stalingrad zunächst einmal mit einer genauso sinn- wie talentfreien Seitenschinderei malträtiert, die eine Abfolge von Traumbildern darstellen soll, was uns in eine sprachlich limitierte Bleiwüste von mehr als 20 Seiten führt, und zwar folgenden Inhalts:
der verwundete Dr. Aue landet in seinem Fiebertraum im Zeppelin des Dr. Sardine (Zitat Eckhard Henscheid: "Wer hat da gelacht? Ach so, das war er selbst"), der zum Ende der Welt unterwegs ist. Und das liest sich noch grumpf- und sumpfdümmer, als es hier klingt. (Nachträglich eingefügt, da übersehen: da die Sardine ein Heringsfisch ist und die Passage auf einem fliegenden Objekt spielt, kann man ahnen, welch bärtiges Wortspiel sich dahinter auf einer tiefenpsychologischen Ebene verbirgt. Aber will man das wirklich wissen?)
Aber damit fängt der Niedergang nach dem halbwegs passablen Start erst an: nächster Tiefpunkt ist jene Halluzination, in der Aue Adolf Hitler bei einer Rede plötzlich als Rabbiner am Pult stehen sieht. Erklärt wird das mit dem in Stalingrad erlittenen Kopfschuß, der eine Art drittes Auge zur Folge hat, durch das Aue laut eigener Aussage in der Lage sei, die Realität hinter allen Dingen zu erkennen.
Die Frage ist damit nur, was uns diese Passage somit sagen will: daß Hitler in Wirklichkeit Jude war? Gern Jude gewesen wäre? Insgeheim die Juden bewunderte? Mit den Juden ein Stück Deutschland umbrachte? Daß nicht nur Aue einen Kopfschuß erlitten hat, sondern irgendwann auch der Autor? Dunkel bleibt der Worte Sinn.
Aber die Geschichte ist noch lang, und Frankreich ist groß und von Menschen bevölkert, die sich schon für bedeutende Autoren halten, wenn in ihren Romanen nur ausreichend gewichst, geleckt und gearschfickt wird, und das möglichst "kontrovers", wenn nicht grad geschissen und gekotzt wird, am besten alles zusammen.
Sei es Nicolas Jones-Gorlin mit "Rose Bonbon", sei es Catherine Millet mit ihren eigenen Fickgeschichten, hauptsache, es wird gepimpert, bis die Schwarte kracht, je expliziter, desto besser, desto subversiver, desto verkaufsfördernder. Ob da noch irgendwo Sinn und Verstand drinstecken, die Frage ist müßig.
Davon abgesehen, daß alles mögliche erotische Konnotationen hervorruft (Beispiel: eine griechische Statue im Museum in Paris) muß auch Dr. Aue natürlich am Ende Gelegenheit bekommen, sich ausgiebig selbst zu befriedigen und dabei an seine Zwillingsschwester zu denken, in einem quälend langen Abschnitt mit Holzdildos, Kerzen im Arsch, seiner eigenen Scheiße und inzestuösen Phantasiebildern, bis man sich vor lauter Überdruß an der deutlich plazierten Stammhirnkacke des Autors Schilderungen der Tätigkeit des Protagonisten im KZ zurückwünscht, bevor Littell das Buch in einem von Zufällen Dickens'scher Dimension wimmelnden, plumpen, unbeholfen erdachten Schluß vor der völligen Ausfaserung rettet und wieder in die Spur zurückführt. Denkt er.
Und was denke ich?
Daß 6 Millionen toter Juden als Statisten für einen dummdreisten Kunstporno herhalten müssen, in dem der Protagonist als schicke Chocerie SS- Mann ist (auch so eine unselige literarische Masche aus vergangener Zeit)? Daß es toll ist, wie er am Ende die Bombardierung Berlins schildert, so daß auch die Deutschen noch ihr Stück vom Opferkuchen abhaben dürfen? Daß man sich Skandale wie die Selbstinszenierung eines Verbrechers wie Albert Speer als waschecht guten Nazi mit einhergehendem Nachkriegsruhm und -reichtum besser ohne pseudoliterarischen Überbau vor Augen führen sollte? Daß die Behängung dieses Machwerks mit Preisen ein Indiz für den verrotteten Kulturbetrieb ist, in dem die Schlüsselworte "Juden" und "Shoah" jeden Quatsch rechtfertigen?
Immerhin: als Aue am Ende im Berliner Zoo einen toten Gorilla findet (natürlich sinnlos hingemetzelt von barbarischen Russen), der so "menschenähnlich aussieht, daß man erwartet, er würde gleich zu reden beginnen", mußte ich immerhin einmal lachen. Die unfreiwillige Komik ließ mich sogar im nächsten Augenblick meine Befürchtung vergessen, Aue würde nun auch noch den Gorilla in den Arsch ficken.
Wenn man es- in einem Anfall von Masochismus- auf sich genommen hat, eine 1359seitige Dummschwarte zu lesen, darf man sich auch dazu berufen fühlen, der Welt seine Eindrücke mitzuteilen.
Zunächst einmal zur Handlung: Dr. Maximilian Aue, ehemaliger Obersturmbannführer der SS, schreibt im vorgerückten Alter seine Memoiren. Schonungslos, natürlich.
Aufgerollt wird die komplette Geschichte des Zweiten Weltkriegs samt Ermordung von 6 Millionen Juden bis zum lugubren Ende im zerbombten Berlin, wo der Russ' bereits auf der Fußmatte steht.
Soweit, so gut. Das liest sich zumindest in den nüchtern formulierten, historisch nachvollziehbaren Abschnitten fesselnd, fundiert und halbwegs bestürzend.
Was heißen will, daß Littell ein guter Sachbuchautor wäre.Leider sieht er sich aber als Romancier, als ein Künstler gar. Und ab da wird es wirklich grauenhaft.
Denn natürlich hat Dr. Aue auch ein Privatleben, und das liest sich, wie am Reißbrett eines überambitionierten Kunstseminars zusammengepuzzelt. Er darf natürlich kein Biedermann mit einer halbwegs bürgerlichen Existenz sein; das wäre vermutlich zu unspektakulär, auch wenn es seinen Abstieg zum Erfüllungsgehilfen eines verbrecherischen Regimes wahrscheinlich authentischer gemacht hätte.
Nein, die Kopfgeburt Dr. Aue ist ein deutsch- französischer homophiler Schöngeist mit einem Mutterkomplex und einer inzestuösen Liebe zu seiner Zwillingsschwester, dessen Mutter und Stiefvater im Lauf des Buches noch von einem Psychopathen ermordet werden, und der sich beim Onanieren gerne Würste und Besenstiele in den After einführt.
Das eigentliche, vollmundig angekündigte Sujet, nämlich schonungslose Schilderung der Vernichtung von sechs Millionen Juden, rückt infolgedessen im Lauf des Buches immer mehr in den Hintergrund, denn der Platz wird für eine ausführliche Introspektive Aues benötigt.
So wird der Leser nach Aues Verwundung in Stalingrad zunächst einmal mit einer genauso sinn- wie talentfreien Seitenschinderei malträtiert, die eine Abfolge von Traumbildern darstellen soll, was uns in eine sprachlich limitierte Bleiwüste von mehr als 20 Seiten führt, und zwar folgenden Inhalts:
der verwundete Dr. Aue landet in seinem Fiebertraum im Zeppelin des Dr. Sardine (Zitat Eckhard Henscheid: "Wer hat da gelacht? Ach so, das war er selbst"), der zum Ende der Welt unterwegs ist. Und das liest sich noch grumpf- und sumpfdümmer, als es hier klingt. (Nachträglich eingefügt, da übersehen: da die Sardine ein Heringsfisch ist und die Passage auf einem fliegenden Objekt spielt, kann man ahnen, welch bärtiges Wortspiel sich dahinter auf einer tiefenpsychologischen Ebene verbirgt. Aber will man das wirklich wissen?)
Aber damit fängt der Niedergang nach dem halbwegs passablen Start erst an: nächster Tiefpunkt ist jene Halluzination, in der Aue Adolf Hitler bei einer Rede plötzlich als Rabbiner am Pult stehen sieht. Erklärt wird das mit dem in Stalingrad erlittenen Kopfschuß, der eine Art drittes Auge zur Folge hat, durch das Aue laut eigener Aussage in der Lage sei, die Realität hinter allen Dingen zu erkennen.
Die Frage ist damit nur, was uns diese Passage somit sagen will: daß Hitler in Wirklichkeit Jude war? Gern Jude gewesen wäre? Insgeheim die Juden bewunderte? Mit den Juden ein Stück Deutschland umbrachte? Daß nicht nur Aue einen Kopfschuß erlitten hat, sondern irgendwann auch der Autor? Dunkel bleibt der Worte Sinn.
Aber die Geschichte ist noch lang, und Frankreich ist groß und von Menschen bevölkert, die sich schon für bedeutende Autoren halten, wenn in ihren Romanen nur ausreichend gewichst, geleckt und gearschfickt wird, und das möglichst "kontrovers", wenn nicht grad geschissen und gekotzt wird, am besten alles zusammen.
Sei es Nicolas Jones-Gorlin mit "Rose Bonbon", sei es Catherine Millet mit ihren eigenen Fickgeschichten, hauptsache, es wird gepimpert, bis die Schwarte kracht, je expliziter, desto besser, desto subversiver, desto verkaufsfördernder. Ob da noch irgendwo Sinn und Verstand drinstecken, die Frage ist müßig.
Davon abgesehen, daß alles mögliche erotische Konnotationen hervorruft (Beispiel: eine griechische Statue im Museum in Paris) muß auch Dr. Aue natürlich am Ende Gelegenheit bekommen, sich ausgiebig selbst zu befriedigen und dabei an seine Zwillingsschwester zu denken, in einem quälend langen Abschnitt mit Holzdildos, Kerzen im Arsch, seiner eigenen Scheiße und inzestuösen Phantasiebildern, bis man sich vor lauter Überdruß an der deutlich plazierten Stammhirnkacke des Autors Schilderungen der Tätigkeit des Protagonisten im KZ zurückwünscht, bevor Littell das Buch in einem von Zufällen Dickens'scher Dimension wimmelnden, plumpen, unbeholfen erdachten Schluß vor der völligen Ausfaserung rettet und wieder in die Spur zurückführt. Denkt er.
Und was denke ich?
Daß 6 Millionen toter Juden als Statisten für einen dummdreisten Kunstporno herhalten müssen, in dem der Protagonist als schicke Chocerie SS- Mann ist (auch so eine unselige literarische Masche aus vergangener Zeit)? Daß es toll ist, wie er am Ende die Bombardierung Berlins schildert, so daß auch die Deutschen noch ihr Stück vom Opferkuchen abhaben dürfen? Daß man sich Skandale wie die Selbstinszenierung eines Verbrechers wie Albert Speer als waschecht guten Nazi mit einhergehendem Nachkriegsruhm und -reichtum besser ohne pseudoliterarischen Überbau vor Augen führen sollte? Daß die Behängung dieses Machwerks mit Preisen ein Indiz für den verrotteten Kulturbetrieb ist, in dem die Schlüsselworte "Juden" und "Shoah" jeden Quatsch rechtfertigen?
Immerhin: als Aue am Ende im Berliner Zoo einen toten Gorilla findet (natürlich sinnlos hingemetzelt von barbarischen Russen), der so "menschenähnlich aussieht, daß man erwartet, er würde gleich zu reden beginnen", mußte ich immerhin einmal lachen. Die unfreiwillige Komik ließ mich sogar im nächsten Augenblick meine Befürchtung vergessen, Aue würde nun auch noch den Gorilla in den Arsch ficken.
Mein Pfleger, der Neger
Nun hat sich auch der SPIEGEL sich dieses Themas angenommen.
Viele ausländische Pflegekräfte würden wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe in Altersheimen diskriminiert, oft von dementen Bewohnern, aber auch von Leuten im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte. Damit müsse man als Pflegekraft aber rechnen und - daraus resultierend - auch umgehen und leben.
Selbiges forderte auch einmal das Fachblatt "Altenpflege" ein und ging sogar noch einen Schritt weiter: man müsse Verständnis dafür haben, daß es für alte Menschen eine "Zumutung sei, von russischen Pflegekräften versorgt zu werden", wegen der negativen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg.
Fassen wir also zusammen: Pflegekräfte dürfen sich mit Fug und Recht beleidigen lassen, wenn die Beleidiger selbst das Glück hatten, so alt zu werden, daß sie jeder mit Nachsicht betrachtet.
Wenn mich ein dementer Bewohner beleidigt, nehme ich das nicht persönlich, genausowenig, wenn eine Frau, die irgendwann im Leben einmal vergewaltigt wurde, keine männliche Pflegeperson möchte.
Damit hat es sich aber schon. Davon abgesehen, daß es für mich nicht selbstverständlich ist, daß russisches und polnisches Personal Bewohner pflegt, die- wenn auch als Gruppe langsam aussterbend- in jungen Jahren noch höchstpersönlich Tod und Schrecken in ihrem Herkunftsland verbreitet haben, finde ich es geradezu albern, lebenslange Dummheit zu belohnen, denn das tut man, wenn- wie ich es in einem Heim bereits erlebt habe- ein dunkelhäutiger Pfleger einen Bewohner nicht mehr versorgen darf, weil dieser- wörtlich- "ein Problem mit Negern" hat.
War jemand sein Leben lang ein kolossales Arschloch, bleibt er das auch in methusalischem Alter, da helfen auch keine Argumente bezüglich "in einer anderen Zeit großgeworden".
Oft genug habe ich erlebt, daß Bewohner ausländische Pflegekräfte vielleicht nicht unbedingt guthießen, aber angesichts ihrer eigenen Situation zumindest mal wie normale Menschen behandelten, auch im Wissen, daß sie auf sie angewiesen waren.
Warum man in einem Heimvertrag keine Klausel einfügen kann, in der der Unterzeichner verpflichtet wird, kein Pflegepersonal wegen Herkunft und Hautfarbe zu diskriminieren, weil das ansonsten eine Kündigung eben dieses Vertrags zur Folge hätte, muß ich nicht kapieren.Offensichtlich ist es auch für alte Menschen nicht unmöglich, sich zu arrangieren, also kann man die völlig vernunftresistenten Blödmänner ihre hoffentlich wenigen letzten Tage auch dort beschließen lassen, wo sie niemandem auf die Nerven gehen.
So lange bleibt dies aber ein schönes Beispiel dafür, was man in der Pflege wie selbstverständlich erdulden muß.
Viele ausländische Pflegekräfte würden wegen ihrer Herkunft oder Hautfarbe in Altersheimen diskriminiert, oft von dementen Bewohnern, aber auch von Leuten im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte. Damit müsse man als Pflegekraft aber rechnen und - daraus resultierend - auch umgehen und leben.
Selbiges forderte auch einmal das Fachblatt "Altenpflege" ein und ging sogar noch einen Schritt weiter: man müsse Verständnis dafür haben, daß es für alte Menschen eine "Zumutung sei, von russischen Pflegekräften versorgt zu werden", wegen der negativen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg.
Fassen wir also zusammen: Pflegekräfte dürfen sich mit Fug und Recht beleidigen lassen, wenn die Beleidiger selbst das Glück hatten, so alt zu werden, daß sie jeder mit Nachsicht betrachtet.
Wenn mich ein dementer Bewohner beleidigt, nehme ich das nicht persönlich, genausowenig, wenn eine Frau, die irgendwann im Leben einmal vergewaltigt wurde, keine männliche Pflegeperson möchte.
Damit hat es sich aber schon. Davon abgesehen, daß es für mich nicht selbstverständlich ist, daß russisches und polnisches Personal Bewohner pflegt, die- wenn auch als Gruppe langsam aussterbend- in jungen Jahren noch höchstpersönlich Tod und Schrecken in ihrem Herkunftsland verbreitet haben, finde ich es geradezu albern, lebenslange Dummheit zu belohnen, denn das tut man, wenn- wie ich es in einem Heim bereits erlebt habe- ein dunkelhäutiger Pfleger einen Bewohner nicht mehr versorgen darf, weil dieser- wörtlich- "ein Problem mit Negern" hat.
War jemand sein Leben lang ein kolossales Arschloch, bleibt er das auch in methusalischem Alter, da helfen auch keine Argumente bezüglich "in einer anderen Zeit großgeworden".
Oft genug habe ich erlebt, daß Bewohner ausländische Pflegekräfte vielleicht nicht unbedingt guthießen, aber angesichts ihrer eigenen Situation zumindest mal wie normale Menschen behandelten, auch im Wissen, daß sie auf sie angewiesen waren.
Warum man in einem Heimvertrag keine Klausel einfügen kann, in der der Unterzeichner verpflichtet wird, kein Pflegepersonal wegen Herkunft und Hautfarbe zu diskriminieren, weil das ansonsten eine Kündigung eben dieses Vertrags zur Folge hätte, muß ich nicht kapieren.Offensichtlich ist es auch für alte Menschen nicht unmöglich, sich zu arrangieren, also kann man die völlig vernunftresistenten Blödmänner ihre hoffentlich wenigen letzten Tage auch dort beschließen lassen, wo sie niemandem auf die Nerven gehen.
So lange bleibt dies aber ein schönes Beispiel dafür, was man in der Pflege wie selbstverständlich erdulden muß.
Freitag, 17. Mai 2013
Anonyme Kommentatoren!
Wenn man wie ich mit seinem vollen Echtnamen, Photo und Wohnort für seine Meinung geradesteht und vielleicht sogar Gefahr läuft, eines sonnigen Tages von jemandem, dem gerade etwas von dem, was man da verbreitet, gar nicht paßt, gemütlich die Fresse poliert zu bekommen, kann man von seinem Gegenüber zumindest ein gewisses Maß an Offenheit erwarten. Zumal ich nicht die Absicht habe, jemanden, der mir ein beherztes "Arschloch" entgegentippt, körperlich zur Raison zu bringen, denn wer austeilen kann, muß auch einstecken können. Diese Weisheit brachten mir bereits meine Großeltern bei.
Deswegen ist die Masche, hier anonym Schmähungen abzulaichen, einfach nur feige.
Vor was habt ihr Angst? Daß der große, böse Wolf auftaucht und euch frißt? Daß ich euer Postfach mit Penisverlängerungs- Werbespam zumülle? Oder seid ihr einfach nicht zu einer ernstzunehmenden Auseinandersetzung fähig? Die unterbindet ihr jedenfalls, wenn man- außer in der Kommentarfunktion- keine Möglichkeit hat, auf irgendwelche Anschuldigungen zu antworten.
Ich veröffentliche jeden Kommentar, auch anonyme, und bei positiven melden sich die Urheber normalerweise auf anderem Weg bei mir.
Negative anonyme Kommentare dagegen... nun, mir wurde schon gesagt, ich solle sie einfach ignorieren... aber feige Schweine (um jetzt mal genauso hart zuzuschlagen) bleiben feige Schweine und haben es sich redlich verdient, als solche dazustehen, auch wenn sie das namenlos tun.
Ihr geht mir auf den Sack.
Deswegen ist die Masche, hier anonym Schmähungen abzulaichen, einfach nur feige.
Vor was habt ihr Angst? Daß der große, böse Wolf auftaucht und euch frißt? Daß ich euer Postfach mit Penisverlängerungs- Werbespam zumülle? Oder seid ihr einfach nicht zu einer ernstzunehmenden Auseinandersetzung fähig? Die unterbindet ihr jedenfalls, wenn man- außer in der Kommentarfunktion- keine Möglichkeit hat, auf irgendwelche Anschuldigungen zu antworten.
Ich veröffentliche jeden Kommentar, auch anonyme, und bei positiven melden sich die Urheber normalerweise auf anderem Weg bei mir.
Negative anonyme Kommentare dagegen... nun, mir wurde schon gesagt, ich solle sie einfach ignorieren... aber feige Schweine (um jetzt mal genauso hart zuzuschlagen) bleiben feige Schweine und haben es sich redlich verdient, als solche dazustehen, auch wenn sie das namenlos tun.
Ihr geht mir auf den Sack.
Dienstag, 14. Mai 2013
So.
Oft genug hab ich es angekündigt, wieder häufiger zu bloggen, ohne daß diese Vorhersage eingetreten wäre. Das Äquivalent zu Chinese Democracy von Guns 'n Roses sozusagen, nur daß dieses nicht nur nach gefühlt 47 Jahren erschien, ein schäbiges Cover hatte und formidable Grütze enthielt, während ich aus diversen Gründen nur gefühlt 8 Jahre im Orkus verschwunden war, natürlich aussehe wie dem Men's Health oder einem vergleichbaren Schwachmatenblatt entstiegen und schon seit Jahr und Tag formidable Grütze enthalte.
Irgendwie hatte ich bisher keine Motivation, nach Feierabend im Internetcafé zu sitzen und mir irgendwelche Sottisen aus dem Ärmel zu leiern.
Ich habe mittlerweile zwar einen eigenen Rechner, den ich in einer Verlosung des QUERFUNK gewonnen habe, aber der ist völlig fossil und braucht noch allerlei technisches Beiwerk, um halbwegs zu laufen ohne 12 Minuten für den Aufbau einer Seite zu benötigen. Davon abgesehen, daß ich zwar mittlerweile auch eine Tastatur mein eigen nenne, aber keinen Monitor.
Nun ja, man kann nicht alles haben... vielleicht sollte ich meine Beiträge einfach ins Blaue hineintippen und abwarten, wo sie landen. Spätestens wenn Alfons Stemminger in Niederwürzach behauptet, er erhielte kryptische E- Mails von Bewohnern des Planeten Orgo, könnte eventuell etwas schiefgelaufen sein.
Vielleicht sollte ich in bester Chinese-Democracy- Tradition mein baldiges (Wieder-) Erscheinen mal wieder felsenfest ankündigen, und dann lässig aus der Hüfte schießen, wenn keiner, also wirklich gar keiner mehr... ach, das ist jetzt schon der Fall?
Jessas, wie die Zeit vergeht.
Irgendwie hatte ich bisher keine Motivation, nach Feierabend im Internetcafé zu sitzen und mir irgendwelche Sottisen aus dem Ärmel zu leiern.
Ich habe mittlerweile zwar einen eigenen Rechner, den ich in einer Verlosung des QUERFUNK gewonnen habe, aber der ist völlig fossil und braucht noch allerlei technisches Beiwerk, um halbwegs zu laufen ohne 12 Minuten für den Aufbau einer Seite zu benötigen. Davon abgesehen, daß ich zwar mittlerweile auch eine Tastatur mein eigen nenne, aber keinen Monitor.
Nun ja, man kann nicht alles haben... vielleicht sollte ich meine Beiträge einfach ins Blaue hineintippen und abwarten, wo sie landen. Spätestens wenn Alfons Stemminger in Niederwürzach behauptet, er erhielte kryptische E- Mails von Bewohnern des Planeten Orgo, könnte eventuell etwas schiefgelaufen sein.
Vielleicht sollte ich in bester Chinese-Democracy- Tradition mein baldiges (Wieder-) Erscheinen mal wieder felsenfest ankündigen, und dann lässig aus der Hüfte schießen, wenn keiner, also wirklich gar keiner mehr... ach, das ist jetzt schon der Fall?
Jessas, wie die Zeit vergeht.
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