Normalerweise bin ich ja nicht sonderlich empfänglich für die emotionalen Komponenten des Trash- und Hausfrauenfernsehens.
Eine Sendung hat mich jedoch völlig auf dem falschen Fuß erwischt und tut es jedesmal, wenn ich beim zufälligen Herumschalten auf der Fernbedienung darauf stoße, wieder (das "Herumschalten" ist keine Ausrede; ich habe kein Programmheft, da ich kaum noch fernsehe, und wenn ich Gelüste darauf habe, zappe ich ziellos so lange durch, bis ich bei irgendwas hängen bleibe, zumeist bei irgendwelchen Dokumentationen über Kriege, Knäste, Altnazis oder allen dreien gleichzeitig).
Es handelt sich wirklich und wahrhaftig um "Bitte melde dich!", die Familienzusammenführungssendung mit Julia Leischik.
Ständig habe ich bei dieser nach ca. 10 Minuten ungefähr anderthalb Klöße im Hals, ohne etwas dagegen tun zu können, denn es ist wirklich komplett zum Herz- und Steinerweichen.
Vielleicht merke ich daran, daß ich älter werde und bereits einige dramatische Lebenssituationen zu bewältigen hatte, die nicht spurlos an mir vorübergingen.
Natürlich ist das zugegebenermaßen Fernsehen, das auf die Quote schielt und dramaturgisch geschickt inszeniert wird; dennoch sind die gezeigten Emotionen mit einem Minimum an Empathie dermaßen nachvollziehbar, daß man das Ganze nur mit einem gerüttelten Maß an Misanthropie respetive Zynismus übersteht, ohne "etwas im Auge zu haben", ganz zufällig. Und die ersteren beiden Eigenschaften sind mir seit 2011 zumindest teilweise abhanden gekommen.
Sie glauben mir nicht? Dann schauen Sie sich diese Folge an, die mir letztens schwer zu schaffen machte. Ich bin mal gespannt, wie lange sie standhaft bleiben.
Tun Sie es zumindest mir zuliebe, ich will mich nicht allein ergeben müssen:
Julia Leischik: Folge mit Hammouda und Anita
Freitag, 14. November 2014
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