Mittwoch, 23. Juli 2014

Gemischter Müll

Es ist doch einiges passiert seit meinem letzten Eintrag: die "Gaucho- Affäre" beispielsweise, die der schreibenden Zunft mal wieder die Gelegenheit zu der selten debilen Wortschöpfung "Gauchogate" (es tut so weh) gab.
Von mir wurde besagte Tanzeinlage lediglich als Fauxpas empfunden; sich vor einem Millionenpublikum über den Endspielgegner lustig zu machen, war nicht sonderlich geschickt, zumal die anschließenden Ereignisse gezeigt haben, was solch ein Dominosteinchen auslösen kann.
Auf internationaler Ebene hat sowas nichts zu suchen; auch wenn darin mit Sicherheit auch bei mir eine Sehnsucht mitschwingt, daß Deutsche in der Welt endlich mal für irgendwas vorbehaltlos gemocht werden und zur Abwechslung mal einen guten Eindruck  hinterlassen, und zwar dergestalt, daß man bei einem solch winzigen Ausrutscher sofort die Hand vor die Augen legt und klarvernehmlich "Aua" ruft, da man weiß: sie haben genau jenes fast geschafft und straucheln 20 cm vor der Ziellinie.
Wohlgemerkt: auf nationaler Ebene gehört Verhöhnung des Gegners im Fußball für mich weiterhin dazu, und ich habe mich auch reuelos bestimmt üblerer Aktionen schuldig gemacht; aber erstens vermag das nicht solche Kreise zu ziehen, und zweitens wird in den Bundesligen allgemein mit härteren Bandagen gekämpft, so daß diesbezüglich ein Konsens herrscht... ich merke das ja bei meinen KSC- Freunden und mir. Es wird gestichelt und gepöbelt, und später wird dann wieder friedlich ein Bier miteinander getrunken.
Genauso vorhersehbar sind mittlerweile die Reflexe von links und rechts der breiten Masse: während die eine Seite nun doch endlich die Bestätigung zu haben meint, daß der ganze Party- und Fußballpatriotismus niederste Instinkte zum Vorschein bringt und den ganzen Gauchotanz teilweise zum schieren Rassismus aufbläst (was natürlich Unfug ist), existieren ebendiese Kritiker in der Wahrnehmung der Gegenseite nur als verbitterte Deutschlandhasser, die mit dem Messer zwischen den Zähnen freudlos geifernd in in irgendwelchen Schreibstuben sitzen.
Das mag man in Einzelfällen mutmaßen; wenn diese Mutmaßungen allerdings von Schmarrköpfen wie Franz- Josef Wagner oder Peter Hahne getätigt werden, werde ich einen Teufel tun, mit solchem Geschmeiß in dasselbe Horn zu tuten.

Also, Jungs: bitte keine Gauchotänze mehr... alleine schon, um der Menschheit diesen ganzen Meinungsmüll zu ersparen, der in den Tagen danach in der Presse ausgekübelt wurde.

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