Sonntag, 14. Juli 2013

In Sachen Hermann L. Gremliza

In manchen Dingen trennen mich und den "Konkret"- Chefredakteur Welten, wie mir auch das Magazin selbst bisweilen zu verkniffen und dogmatisch daherkommt.
Nichtsdestotrotz halte ich "Konkret" für einen wichtigen Kontrast zu der Anzahl an existenten Verblödungsblättern, da nehme ich es gerne in Kauf, bei einem guten Teil der getätigten Aussagen auch mal ganz tief durchatmen zu müssen... davon ausgehend, daß ich für das Magazin bei höherem Bekanntheitsgrad meinerseits aufgrund gewisser Ansichten ebenfalls eine recht gute Zielscheibe abgäbe.

Dennoch lese ich vor allem Gremlizas Beiträge gerne. Zumindest bestätigt er aufgrund gut recherchierter Beispiele meine eigene Meinung, daß die BRD in ihrer Frühzeit ein Tummelplatz von Kriegsgewinnlern und Faschistenschweinen war, die im warmen Demokratenmantel plötzlich zu Lohn, Brot, Ruhm und Ehre gelangten; davon abgesehen, mag ich den sarkastischen Humor seiner "Express"- Kolumne wie auch den, der in seinen politischen Beiträgen aufblitzt; und als letztes können wir uns voneinander unabhängig doch auf Feindbilder wie Religion in ihrer gesamten Ausprägung und das Drecksblatt einigen und gehen (wohl seinerseits erst mittlerweile, nachdem die Palästinenser als linke Identifikationsfiguren nicht mehr viel hergeben) von der Unantastbarkeit des Existenzrechts Israels aus (womit ich mich hiermit auch mal mit einer politischen Aussage outen würde).

Und wer wäre ich, einen veröffentlichten E- Mail- Verkehr des kreuzwiderlichen Jakob Augstein mit Gremliza nicht so großartig zu finden, daß ich ihn hier nicht auszugsweise zitieren würde?

 

"Lieber Hermann Gremliza,
wir haben eine Diskussionsreihe, den Freitag-Salon, zu der ich Sie gerne einmal einladen würde.

[...] Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie an diesem Abend mit uns diskutieren würden. Aber ich will Ihnen nicht verheimlichen, wen ich da sonst noch einladen möchte: Gustav Seibt und Kai Diekmann. Diekmann kennt Kohl ja sehr gut, war damals ein Fan und ist seitdem ein Wegbereiter eines „neuen Deutschland“, das sich von der alten Bundesrepublik ja erheblich unterscheidet. Ich halte das für eine sehr spannende Kombination und wäre sehr froh, wenn Sie dabei wären. Melden Sie sich?
Herzliche Grüße Ihr Jakob Augstein"


"Lieber Herr Augstein,
haben Sie Dank für Ihre Anfrage, die mich erst heute erreicht hat, und sagen Sie mir, bitte, daß Sie nicht im Ernst gemeint haben, ich könnte mich mit einem Schmieranten wie dem Chefredakteur des größten Drecksblatts auch nur in einem Raum aufhalten, geschweige denn an einen Tisch setzen.
Mit freundlichen Grüßen H.L. Gremliza"


Wie heißt es so schön? "Made my day."


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