Dienstag, 16. Juli 2013

Bushido mal wieder

Groß ist das Sommerloch, gering sind wohl auch die Plattenverkäufe, Zeit also, mal selbst die saisonale Sau freizulassen, die andere dann durch's mediale Dorf treiben dürfen.
Nach der ganzen "Bambi"- Hysterie habe ich ja Bushido noch verteidigt. Und diesmal tu ich's wieder.
Dabei halte ich den guten Mann für einen waschechten Unsympathen, mit dem ich sicherlich nicht freiwillig ein Bier trinken wollen würde, davon abgesehen, daß mir seine wohl ernstgemeinte Homophobie plus Anti- Israel- Haltung ebenfalls gewaltig auf den Zünder geht.

Allerdings, wenn ich ehrlich bin, waren US- Rapper auch nie zimperlich mit ihren Angriffszielen und wurden dafür von mir goutiert, was auch für einige zweifelhafte Aussagen von Punk- bzw. Hardcore- und Metalbands gilt. Texte von beispielsweise Ice Cube, Ice-T, NWA auf der einen, Slime, Exploited, Sheer Terror, Slayer und Suicidal Tendencies auf der anderen Seite galten im Rahmen einer Subkultur immer als legitimes Ausdrucksmittel Unterprivilegierter, egal wie politisch unkorrekt, stumpf oder dämlich sie waren. Warum sollte ich nun also zweierlei Maß anlegen?
Oder, noch wichtiger, warum sollte ich mich auf die Seite von Leuten stellen, die ich zutiefst verabscheue, zudem, wenn man davon ausgehen kann, daß- ähnlich wie im US- Gangsta- Rap- der Künstler seine Drohungen nicht wahrmachen wird?

Ein Schleimbeutel wie Wowereit samt seiner "Arm, aber sexy"- Attitüde, egal ob schwul oder unschwul; die ausgewiesene Minderheitenversteherin und Nervtröte Claudia Roth, die neuerdings feststellen muß, daß die Welt doch nicht so schwarzweiß ist wie das Röhrenfernsehen, aus dem sie scheinbar ihr Bild eben jener bezieht; der sein Humorniveau verzweifelt unter der Grasnarbe suchende, medial hofierte Schwachkopf Oliver Pocher, der endlich seine vorgelebte, schmerzresistente "Geschmacklosigkeit auf Kosten anderer"- Masche  quasi durch die Hintertür selbst einmal serviert bekommt (man erinnere sich an das Zitat zum Start der glücklicherweise kurzlebigen Show mit Harald Schmidt: Schmidt sei für die politischen Witze zuständig und er, Pocher, "dafür, wenn sich Britney Spears eine Glatze rasiert"... kurz: sich über den völligen Zusammenbruch einer damals öffentlich vorgeführten psychisch Kranken lustig zu machen [wendet man dieselbe Moralkeule auch mal an]); dieses Trio infernal gehört mit Sicherheit zu dem Teil der Menschheit, dessen Fürsprecher ich niemals sein möchte.

Daß sich an der Spitze dieser Phalanx der Unsäglichen nun ausgerechnet das Drecksblatt samt seinem weitgehend unzurechnungsfähigen Kolumnisten zum Hüter von Anstand und Moral aufschwingt (und sich nicht scheut, einen Untoten wie Heino zu der Causa todesmutig Sätze ins Mikro röhren zu lassen, die angeblich "jeder denkt, aber keiner ausspricht", wobei man in dem Fall stark anzweifeln darf, ob sie überhaupt erdacht wurden)... das wäre doch fast schon wieder lustig, wäre es nicht dermaßen ausgekocht widerwärtig.

Sympathie für Bushido? Er soll von mir aus weggehen. Aber daß das Fehlverhalten eines Einzelnen das sonstige und aktuelle Verhalten seiner sich im Recht wähnenden Gegner nicht erträglicher macht, wird in diesen Tagen mal wieder bis zum Erbrechen vorgeführt.

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