Dienstag, 21. Juni 2011

Post von Bronkowitz

Liebes "Letzte-Seiten-Team" des Drecksblatts!

Sie haben ja mit Franz- Josef Wagner bereits einen Kolumnisten im Haus, der eigentlich schwer zu schlagen ist.
Zumindest was die Disziplin "mit größtem Aufwand zum lächerlichsten Ergebnis" angeht: dem Hörensagen nach sitzt der alte Lederstrumpf dauerqualmend den ganzen Tag in seinem Appartement und zerbricht sich den Kopf über das, was unter seinem Konterfei gedruckt auf Seite 2 zu finden ist.
Selbiges übersteigt an Inhaltsschwere kaum das, was aus einem auf dem Herd vergessenen Topf Flockenpürree herausquallert.
Ich wage kühn zu behaupten, daß ich dazu in der Lage wäre, in zwei Stunden fünf dieser albernen Riemen in die Tastatur zu hauen und mich dabei zu besaufen.
Warum sich jemand wie Wagner, der immerhin kürzlich als Romancier in Erscheinung getreten ist (und das wohl gar nicht schlecht, wie man vernahm)und mit Jörg Fauser befreundet war, irgendwann hauptberuflich dem völligen Stumpfsinn ergeben hat, ist eine reichlich müßige Frage... und betrachtet man den diffundierenden Schwachsinnsgehalt seiner einzelnen Kolumnen, scheint er selbst auch manchmal in selbstreflexiven Momenten der Verzweiflung darüber nahe, so beeindruckend absent wirkt oft der mühsam zusammengehämmerte Seich.
Doch es geht noch besser.
Was Patricia Driese, ihres Zeichens (und wohl auch dem des Herméslappens, der immer dermaßen ostentativ um ihren Hals hängt, als wäre er das Relikt eines mißglückten Selbstmordversuchs)stellvertretende Ressortleiterin, gestern als Kurzkolumne in die Ecke schmieren durfte, ließ jedem denkenden Menschen die Großhirnrinde eintrocknen und abgepellt in die Nüstern rutschen, wo sie beim nächsten beherzten Schneuzen entfernt wurde.
Wie jemand, der sich erste Meriten als EU- Korrespondentin für die dpa in Brüssel verdiente (und nicht in einer zugigen Fabrikhalle in Südalbanien, wo sie Kupferdrähte der Länge nach sortieren durfte, wie man fälschlicherweise annehmen darf) einen derartigen Scheiß und Rotz und zum Greinen hirnzerdröselnden Dummfug über Hugh Hefner (wobei das Thema eigentlich völlig austauschbar war) zusammentippen darf, der noch dazu nicht nur soviel Stilsicherheit wie ein Bouillonwürfel aufweist, sondern auch mit humoristischen Finessen vom Schlage "Sie muß aufpassen, sonst nagt bald ein anderes Häschen an ihrem Stuhl" (betreffend des greisen Hengstes neue Gespielin)aufwartet, bleibt mir völlig rätselhaft.
Was denkt man sich beim Abfassen solcher hirnlos fluffiger Niedlichgemeintgeistlosigkeiten?
"Meine Schuhe drücken"? "Der Fensterputzer vor meinem Büro sieht aus wie ein gemeingefährlicher Irrer"? "Bzzzzzzzz"?

Mein Verlag unterstellte mir in meiner Autorenkurzbiographie, mein Blog wäre misanthropisch. Eigentlich finde ich mich für einen waschechten Misanthropen fast wieder zu nett.
Wenn ich mir aber beim Lesen weniger Zeilen wünsche, ein Meteor möge augenblicklich auf die Erde stürzen und alles Leben dahinraffen, das solchen Quatsch auch nur halbwegs unterhaltsam findet, auf daß endlich mal Ruhe ist, habe ich das Gefühl, am Ziel einer langen Reise angelangt zu sein.
Ich sollte Ihnen dafür eigentlich dankbar sein.

Herzlichst

Ihr King Bronkowitz

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen