Ich habe einen guten Teil meines Lebens damit verbracht, Essays zu 15 ausgewählten Platten zu schreiben, die ich großartig finde. Die Zahl "15" war dabei ziemlich willkürlich gewählt (und wurde, nebenbei vermerkt, nicht von mir festgelegt).
Angereichert wurden die Rezensionen auch mit biographischen Details und persönlichen Ansichten.
Nun habe ich mich aus unterschiedlichen Gründen dazu entschlossen, eben diese 15 Essays in der Reihenfolge ihrer Entstehung hier zu veröffentlichen, gegebenenfalls überarbeitet, dort wo es in bestimmten Passagen notwendig ist.
Das heißt für Sie, geneigte Leserschaft: es wird in den nächsten Tagen hier viele lange Texte geben, deren Inhalt einen Teil von Ihnen sicherlich langweilen wird.
Aber dennoch wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit meinen "15 Platten" und hoffe, die ein oder andere Rezension macht Ihnen trotzdem Spaß.
Mittwoch, 28. September 2011
Montag, 19. September 2011
Ab auf's Sonnendeck!
Das wäre schön.
Leider heißt mein Sonnendeck "HNO- Abteilung des Diakonissenkrankenhauses KA- Rüppurr", und ich darf mich nun auf einen unvorhergesehenen Kurzurlaub dorthin begeben, weil sich (mal wieder) mein linkes Ohr am Wochenende in ein komplettes Inferno verwandelt hat, zu unappetitlich, um hier ins Detail zu gehen.
Ich bin also erstmal weg, hoffentlich nicht allzulange.
Schalten Sie also demnächst wieder ein, wenn sie King Bronkowitz sagen hören: "Bevor ich mir diesen Scheißsong nochmal anhören muß, soll mir lieber das Ohr abfaulen."
Ein Mann, ein Wort.
*edit*
Das Sonnendeck muß noch warten, OP- Termin erst am 13.10. Solange darf ich mein Ohr noch zuhause verrotten lassen.
Leider heißt mein Sonnendeck "HNO- Abteilung des Diakonissenkrankenhauses KA- Rüppurr", und ich darf mich nun auf einen unvorhergesehenen Kurzurlaub dorthin begeben, weil sich (mal wieder) mein linkes Ohr am Wochenende in ein komplettes Inferno verwandelt hat, zu unappetitlich, um hier ins Detail zu gehen.
Ich bin also erstmal weg, hoffentlich nicht allzulange.
Schalten Sie also demnächst wieder ein, wenn sie King Bronkowitz sagen hören: "Bevor ich mir diesen Scheißsong nochmal anhören muß, soll mir lieber das Ohr abfaulen."
Ein Mann, ein Wort.
*edit*
Das Sonnendeck muß noch warten, OP- Termin erst am 13.10. Solange darf ich mein Ohr noch zuhause verrotten lassen.
Sonntag, 18. September 2011
Das Ende einer Tracheostomasammlung
Ich verlebte am Freitag die wohl bizarrste Stunde seit langer Zeit: ich saß vor dem Plattenladen meines Vertrauens und trank in der Sonne einen Kaffee, dazu rauchend, als von links ein geschmacksbefreites altes Schwulenpärchen meinen Weg kreuzte... gewandet in allerlei grellbunte Scheußlichkeiten, D'Artagnanbärte im solariumgegerbten Gesicht und Miniplis mit blonden Strähnchen.
Das war- bar jeglicher Homophobie- ein gar grusliger Anblick, jedoch nicht so gruslig wie das, was gleich darauf von rechts in mein Blickfeld trat: zwei alte Tunten, aufgebrezelt wie Edelhostessen aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel und in kniehohen "Fick mich"- Stiefeln. Wohlgemerkt: ich befand mich in Karlsruhe, nicht in Berlin, wo man angesichts solcher Naturerscheinungen allenfalls eine Augenbraue hochziehen würde.
Abgerundet wurde das ganze durch einen sich vor dem gegenüberliegenden Sicherungskasten auf dem Boden befindlichen Aufsatz eines Tracheostomas, einer sogenannten "Nase", bei der ich mir nun endgültig nicht mehr erklären konnte, wie die dahinkam.
Den Einwand von Studio- Eins- Betreiber Wani, es sei ja immerhin Sperrmüll gewesen, konnte ich ebenfalls schlecht gelten lassen.
Oder hatte da jemand seine liebevoll gehortete Tracheostomasammlung entsorgt, auch die limitierte Edition aus Taiwan von 1978?
Apropos "hingeraten": nachdem ich nun endlich das sogenannte "Südstadthaustier" zu Gesicht bekam, habe ich meinen Initiationsritus wohl auch hinter mir: es handelt sich hierbei um einen erstaunlich großen Spinnenläufer (Scutigera coleoptrata)
den angeblich jemand aus Südamerika als blinden Passagier eingeschleppt hat und der sich hier in der Südstadt fleißig vermehrt. Das Vieh hat nicht nur die Größe eines mittleren Schokoriegels, es ist auch ein hervorragender Wecker, kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Denn noch nie war ich ohne Hilfsmittel dermaßen blitzschnell putzmunter wie vor ein paar Tagen, als ich mir zum Morgenkaffee einen Löffel aus der Schublade holen wollte und im Besteckfach ein Exemplar dieser Spezies entdeckte.
Die Popularität dieses Insekts ist derweil auf einem ersten Höhepunkt angelangt: mittlerweile ziert es als Motiv auch ein ausschließlich in Karlsruhe erhältliches T- Shirt.
Da lobe ich mir doch meinen grantigen Nachtfalter: letztens, als ich spätabends musikhörend in meinem Zimmer saß, schwirrte er in unberechenbaren Flugbahnen um meine Lampe herum, sich allen Versuchen widersetzend, ihn zu verscheuchen.
Morgens hatte er es sich dann auf meiner Fensterbank bequem gemacht, wobei die linke Körperhälfte jedoch auf dem Fensterrahmen ruhte, so, als läge er auf der Seite und schliefe noch.
Also drehte ich meine Anlage auf, trank meinen Morgenkaffee... und konnte den Falter beobachten, wie er auf die Fensterbank krabbelte, sich die Szenerie in meinem Zimmer gute fünf Minuten lang anschaute, anschließend die Fühler rieb (scheinbar ein Äquivalent zum männlichen Sackkratzen)... nur um sich dann umzudrehen und exakt dieselbe Körperhaltung einzunehmen wie vorher, nur diesmal mit der rechten Körperhälfte oben.
Sprich: "Wer weckt mich da? Was geht? Nah, nicht viel (Sackkratz), ich dreh mich um und penn weiter. Leck mich."
Selten war mir ein Insekt binnen weniger Momente dermaßen ans Herz gewachsen.
Das war- bar jeglicher Homophobie- ein gar grusliger Anblick, jedoch nicht so gruslig wie das, was gleich darauf von rechts in mein Blickfeld trat: zwei alte Tunten, aufgebrezelt wie Edelhostessen aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel und in kniehohen "Fick mich"- Stiefeln. Wohlgemerkt: ich befand mich in Karlsruhe, nicht in Berlin, wo man angesichts solcher Naturerscheinungen allenfalls eine Augenbraue hochziehen würde.
Abgerundet wurde das ganze durch einen sich vor dem gegenüberliegenden Sicherungskasten auf dem Boden befindlichen Aufsatz eines Tracheostomas, einer sogenannten "Nase", bei der ich mir nun endgültig nicht mehr erklären konnte, wie die dahinkam.
Den Einwand von Studio- Eins- Betreiber Wani, es sei ja immerhin Sperrmüll gewesen, konnte ich ebenfalls schlecht gelten lassen.
Oder hatte da jemand seine liebevoll gehortete Tracheostomasammlung entsorgt, auch die limitierte Edition aus Taiwan von 1978?
Apropos "hingeraten": nachdem ich nun endlich das sogenannte "Südstadthaustier" zu Gesicht bekam, habe ich meinen Initiationsritus wohl auch hinter mir: es handelt sich hierbei um einen erstaunlich großen Spinnenläufer (Scutigera coleoptrata)
den angeblich jemand aus Südamerika als blinden Passagier eingeschleppt hat und der sich hier in der Südstadt fleißig vermehrt. Das Vieh hat nicht nur die Größe eines mittleren Schokoriegels, es ist auch ein hervorragender Wecker, kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Denn noch nie war ich ohne Hilfsmittel dermaßen blitzschnell putzmunter wie vor ein paar Tagen, als ich mir zum Morgenkaffee einen Löffel aus der Schublade holen wollte und im Besteckfach ein Exemplar dieser Spezies entdeckte.
Die Popularität dieses Insekts ist derweil auf einem ersten Höhepunkt angelangt: mittlerweile ziert es als Motiv auch ein ausschließlich in Karlsruhe erhältliches T- Shirt.
Da lobe ich mir doch meinen grantigen Nachtfalter: letztens, als ich spätabends musikhörend in meinem Zimmer saß, schwirrte er in unberechenbaren Flugbahnen um meine Lampe herum, sich allen Versuchen widersetzend, ihn zu verscheuchen.
Morgens hatte er es sich dann auf meiner Fensterbank bequem gemacht, wobei die linke Körperhälfte jedoch auf dem Fensterrahmen ruhte, so, als läge er auf der Seite und schliefe noch.
Also drehte ich meine Anlage auf, trank meinen Morgenkaffee... und konnte den Falter beobachten, wie er auf die Fensterbank krabbelte, sich die Szenerie in meinem Zimmer gute fünf Minuten lang anschaute, anschließend die Fühler rieb (scheinbar ein Äquivalent zum männlichen Sackkratzen)... nur um sich dann umzudrehen und exakt dieselbe Körperhaltung einzunehmen wie vorher, nur diesmal mit der rechten Körperhälfte oben.
Sprich: "Wer weckt mich da? Was geht? Nah, nicht viel (Sackkratz), ich dreh mich um und penn weiter. Leck mich."
Selten war mir ein Insekt binnen weniger Momente dermaßen ans Herz gewachsen.
Montag, 12. September 2011
Das richtige Leben im falschen (Remix)
Manchmal fühlt man sich dann doch in seine Jugend zurückversetzt.
Zum Beispiel, wenn irgendeine ledrige Arbeitskollegin, die raucht wie ein Schlot, in der Zigarettenpause meint, ihre völlig geistesferne Meinung über Vegetarier zum besten geben zu müssen... und das auf eine Art und Weise, für die ich ihr in meinen verbissensten Zeiten zumindest meinen Kaffee ins Gesicht geschüttet hätte. Selten in jüngster Zeit habe ich solch einen strunzdummen Haufen Elchkot ertragen müssen... und mich dermaßen dazu berufen gefühlt, für eine Sache, mit der ich schon länger glaubte, abgeschlossen zu haben, verteidigend in die Bresche zu springen.
Zumindest scheine ich das mit der gebotenen Vehemenz getan zu haben... ich sagte zwar nicht zu ihr und der um sie versammelten menschgewordenen Unsäglichkeit, sie solle ihr dummes Maul halten, aber ich brachte wohl genau das rüber.
Zumindest würdigte sie mich nach meinem kurzen Vortrag keines Blickes mehr und wechselte das Thema. Solche Leute sind echt ein guter Grund dafür, wieder Vegetarier zu werden.
Vom Donnerstag dagegen gibt es erfreulich wenig zu berichten... eigentlich dachte ich, ich würde badengehen, da ein Großteil der Leute wegen der vor mir lesenden KatdelaKat gekommen war, die inhaltlich eine Art weiblichen Bukowski gab. Dazu gab es im Raucherabteil des Carambolage Schummerlicht und plüschiges Barambiente.
Das Publikum reagierte aber relativ reserviert, was auch daran gelegen haben mag, daß es ihre erste Lesung war und eine gewisse Unsicherheit und auch Monotonie beim Vortrag nicht ausblieben.
Doch ansonsten kam die Dame recht sympathisch rüber, auch wenn das Dargebotene nicht unbedingt meinen Geschmack traf... aber originell war es zumindest streckenweise.
Anschließend kam ich, hochmotiviert und bemüht, die Schmach von München wieder vergessen zu machen, was mir dermaßen gut gelang, daß der ganze Druck, der sich in den Tagen vorher auf mich gelegt hatte, abfiel wie ein Bleimantel nach dem Röntgen.
Ein großer Erfolg waren auch die ausgewählten Blogbeiträge... was mir zeigte, daß der regionale Bezug eine weitaus größere Rolle spielt, als ich vorher dachte.
Fazit: wenn einem wildfremde Menschen nach der Lesung unbedingt die Hand schütteln wollen, kann einem das durchaus mehrere Abende hintereinander retten.
Zum Beispiel, wenn irgendeine ledrige Arbeitskollegin, die raucht wie ein Schlot, in der Zigarettenpause meint, ihre völlig geistesferne Meinung über Vegetarier zum besten geben zu müssen... und das auf eine Art und Weise, für die ich ihr in meinen verbissensten Zeiten zumindest meinen Kaffee ins Gesicht geschüttet hätte. Selten in jüngster Zeit habe ich solch einen strunzdummen Haufen Elchkot ertragen müssen... und mich dermaßen dazu berufen gefühlt, für eine Sache, mit der ich schon länger glaubte, abgeschlossen zu haben, verteidigend in die Bresche zu springen.
Zumindest scheine ich das mit der gebotenen Vehemenz getan zu haben... ich sagte zwar nicht zu ihr und der um sie versammelten menschgewordenen Unsäglichkeit, sie solle ihr dummes Maul halten, aber ich brachte wohl genau das rüber.
Zumindest würdigte sie mich nach meinem kurzen Vortrag keines Blickes mehr und wechselte das Thema. Solche Leute sind echt ein guter Grund dafür, wieder Vegetarier zu werden.
Vom Donnerstag dagegen gibt es erfreulich wenig zu berichten... eigentlich dachte ich, ich würde badengehen, da ein Großteil der Leute wegen der vor mir lesenden KatdelaKat gekommen war, die inhaltlich eine Art weiblichen Bukowski gab. Dazu gab es im Raucherabteil des Carambolage Schummerlicht und plüschiges Barambiente.
Das Publikum reagierte aber relativ reserviert, was auch daran gelegen haben mag, daß es ihre erste Lesung war und eine gewisse Unsicherheit und auch Monotonie beim Vortrag nicht ausblieben.
Doch ansonsten kam die Dame recht sympathisch rüber, auch wenn das Dargebotene nicht unbedingt meinen Geschmack traf... aber originell war es zumindest streckenweise.
Anschließend kam ich, hochmotiviert und bemüht, die Schmach von München wieder vergessen zu machen, was mir dermaßen gut gelang, daß der ganze Druck, der sich in den Tagen vorher auf mich gelegt hatte, abfiel wie ein Bleimantel nach dem Röntgen.
Ein großer Erfolg waren auch die ausgewählten Blogbeiträge... was mir zeigte, daß der regionale Bezug eine weitaus größere Rolle spielt, als ich vorher dachte.
Fazit: wenn einem wildfremde Menschen nach der Lesung unbedingt die Hand schütteln wollen, kann einem das durchaus mehrere Abende hintereinander retten.
Montag, 5. September 2011
Lesung am Donnerstag, 08.09. 2011
Mal kurz Werbung in eigener Sache: am kommenden Donnerstag werde ich im Club Carambolage in Karlsruhe (gegenüber Haupteingang der Universität) lesen, und zwar ein paar vorlesefreundlich gekürzte Auszüge aus dem Blog und eine Geschichte, die ich schon früher gebracht, aber komplett überarbeitet habe.
Wäre schön, wenn das Ganze nicht so desaströs wird wie der Auftritt in München (ich werde mir Mühe geben, das zu vermeiden)und wenn ich mit dem ein oder anderen Stammleser danach noch bei einem Bier zusammensitzen könnte.
Beginn ist ca. 21 Uhr 30, als Vorprogramm wird KatdelaKat erotische Geschichten vorlesen (die Zusammenstellung ist nicht auf meinem Mist gewachsen, also bin ich mal gespannt, was da, ähm, kommt).
Erlebnisbericht wird es für die Daheimgebliebenen hier geben.
Wäre schön, wenn das Ganze nicht so desaströs wird wie der Auftritt in München (ich werde mir Mühe geben, das zu vermeiden)und wenn ich mit dem ein oder anderen Stammleser danach noch bei einem Bier zusammensitzen könnte.
Beginn ist ca. 21 Uhr 30, als Vorprogramm wird KatdelaKat erotische Geschichten vorlesen (die Zusammenstellung ist nicht auf meinem Mist gewachsen, also bin ich mal gespannt, was da, ähm, kommt).
Erlebnisbericht wird es für die Daheimgebliebenen hier geben.
Freitag, 2. September 2011
Let's get drugs
Nach nahezu einem Jahr Abstinenz bin ich nun endlich mit meiner kompletten Plattensammlung wiedervereint.
Mit einem geliehenen Auto nach Speyer gebrezelt (was für ein Kausalzusammenhang... ein Jokus für den gelehrigen Oberschüler), an der Rheinbrücke geblitzt worden, 15 Euro Tankfüllung bezahlt, beschissene 14mal Plattenkisten über den Werderplatz und hoch in den 4. Stock geschleppt, komplett am Ende und durchgeschwitzt gewesen, deswegen gestunken wie ein Kombi voller Katzenvotzen und um Mitternacht total erledigt ins Bett gefallen, um am nächsten Morgen um 5 Uhr zur Frühschicht aufzustehen.
Danach zwei Tage jeweils fünf Stunden lang den ganzen Krempel sortiert und in einer gestalterischen Meisterleistung mit meinen bereits vorhandenen CD's in einem 11 Quadratmeter großen WG- Zimmer so plaziert, daß alles hineinpaßt und ich mich trotzdem noch bewegen kann...
und das nur für einen Moment: um endlich einmal wieder die "Battle Royal" von Count Basie und Duke Ellington aufzulegen, mich genau zwischen beiden Boxen auf den Boden zu setzen und mir ein Bier aufzureißen, während mir von zwei Seiten her wahnsinnige Bläser das Gehirn frikassieren, und mich dabei zu fühlen, als wäre ich wunschlos glücklich.
Zumindest kann ich nun endlich anfangen, meinen beim Berlinumzug weitgehend verschenkten oder entsorgten Haushalt wiederherzustellen.
Ohne nennenswerte Möblierung gleicht mein Zimmer mittlerweile eher dem Warenlager im Plattenladen meines Vertrauens.
P.S.: wenn man sozusagen nach einem Jahr Abwesenheit in seiner Plattensammlung fünf LP's findet, an deren Erwerb und Besitz man sich ums Verrecken nicht mehr erinnern kann, hat man wahrscheinlich definitiv zuviel Zeug daheim rumstehen.
Mit einem geliehenen Auto nach Speyer gebrezelt (was für ein Kausalzusammenhang... ein Jokus für den gelehrigen Oberschüler), an der Rheinbrücke geblitzt worden, 15 Euro Tankfüllung bezahlt, beschissene 14mal Plattenkisten über den Werderplatz und hoch in den 4. Stock geschleppt, komplett am Ende und durchgeschwitzt gewesen, deswegen gestunken wie ein Kombi voller Katzenvotzen und um Mitternacht total erledigt ins Bett gefallen, um am nächsten Morgen um 5 Uhr zur Frühschicht aufzustehen.
Danach zwei Tage jeweils fünf Stunden lang den ganzen Krempel sortiert und in einer gestalterischen Meisterleistung mit meinen bereits vorhandenen CD's in einem 11 Quadratmeter großen WG- Zimmer so plaziert, daß alles hineinpaßt und ich mich trotzdem noch bewegen kann...
und das nur für einen Moment: um endlich einmal wieder die "Battle Royal" von Count Basie und Duke Ellington aufzulegen, mich genau zwischen beiden Boxen auf den Boden zu setzen und mir ein Bier aufzureißen, während mir von zwei Seiten her wahnsinnige Bläser das Gehirn frikassieren, und mich dabei zu fühlen, als wäre ich wunschlos glücklich.
Zumindest kann ich nun endlich anfangen, meinen beim Berlinumzug weitgehend verschenkten oder entsorgten Haushalt wiederherzustellen.
Ohne nennenswerte Möblierung gleicht mein Zimmer mittlerweile eher dem Warenlager im Plattenladen meines Vertrauens.
P.S.: wenn man sozusagen nach einem Jahr Abwesenheit in seiner Plattensammlung fünf LP's findet, an deren Erwerb und Besitz man sich ums Verrecken nicht mehr erinnern kann, hat man wahrscheinlich definitiv zuviel Zeug daheim rumstehen.
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