Wie kann man in diesem Drecksjahr geboren sein? Sogar bei "100 Jahre" auf PHOENIX wird es regelmäßig übersprungen, weil sich da nix tat außer autofreien Sonntagen. Und "Raw Power" von Iggy and the Stooges, was als zeitgeschichtliches Phänomen für mich von größter Wichtigkeit ist, aber verständlicherweise in offizieller Geschichtsschreibung selten Erwähnung findet.
So unspektakulär wie das Jahr verlaufen mittlerweile auch meine Geburtstage. Endete mein 30. noch morgens um acht nach einer infernalischen Nacht damit, daß ein Kumpel und ich als die letzten beiden Überlebenden eines 15- köpfigen Trupps im Zustand völliger Verwesung biertrinkend Leute anstierten, die gerade zur Arbeit gingen, ging ich diesmal selbst arbeiten.
Denn der Abend vorher war mit lediglich drei mir genehmen Menschen am Tisch in meiner Stammkneipe hineingefeiert worden, so daß ich in meinen 38. auf einer Lage aus Musiknerdgesprächen über Captain Beefheart und die Edgar Broughton Band (wtf?) hineinglitt und nicht mehr ganz nüchtern, aber doch halbwegs zivilisiert den Heimweg antrat, als es noch ein paar Stunden lang Nacht war.
Das Gefühl tiefer Zufriedenheit, das mich wegen etwas erfüllte, was 10 Jahre vorher einer der enttäuschendsten Geburtstage meines Lebens gewesen wäre, scheint wirklich mit dem Alter zusammenzuhängen.
Das Wissen, daß es Menschen gibt, die man schon jahrelang kennt, die zu bestimmten Anlässen da sind, wenn man sie um sich haben möchte und das in den nächsten Jahren auch noch sein werden: mehr braucht man einfach nicht, wenn man nicht das Gefühl hat, sonderlich viel verpaßt zu haben.
Wenn diese nicht sonderlich neue Erkenntnis sich mit jedem Jahr, das man draufpackt, mehr und mehr verfestigt, ist das Alter doch zu etwas nutze.
Sonntag, 7. August 2011
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