...und auf einmal sieht man sich anderweitig in eine Diskussion über Fußballfankultur verwickelt. Ein Thema, das man eigentlich bereits längst auf dem Müllhaufen der eigenen Lebensgeschichte wähnte.
Also gerne nochmal als Ausgangspunkt:
Seit 1980 war ich glühender Fan des 1.FC Kaiserslautern. Ich war zwar - hauptsächlich berufsbedingt - selten im Stadion, habe den Verein aber immer unterstützt und stand auf Seiten der aktiven Fans, ebenso wie ich mit den Ultras sympathisiert habe.
Das tue ich im Prinzip heute noch, auch wenn das Thema für mich abgehakt ist.
Will heißen: ich nehme mir durchaus das Recht heraus, mal ein paar kritische Worte zu äußern.
Natürlich ist das Statement der "Schickeria" durchdacht und intelligent formuliert.
Hätte man es vor diesen ganzen Schwachsinnsaktionen (und bei dieser Ansicht bleibe ich) veröffentlicht, wäre es dennoch sinnvoller gewesen und hätte in der Presse eventuell ein gewogeneres Echo gefunden.
Auch die ganzen Medien, die jetzt kritisch über den neuen Kulturkampf im Stadion berichten, haben sich genauso kritisch beispielsweise über RattenBall Leipzig geäußert, ohne diese Pest verhindern zu können.
Deswegen glaube ich, daß sie in der Causa Hopp nichts bewegen werden, solange sämtliche maßgeblichen Entscheidungsträger um ihre Pfründe besorgt sind. Der Fan alten Schlags ist längst eine Minderheit in den Stadien, und wird höchstens noch als Folklore aus längst vergangenen Zeiten wahrgenommen ... und nun noch dazu als Störfaktor.
Mein Fazit war (und bleibt):
man hätte schon viel früher überlegt und konzertiert Boykottaktionen durchführen sollen, dann hätte sich die Situation gar nicht erst so entwickelt, wie sie sich heute darstellt.
Stattdessen liefert man Kommerzknechten wie Alfred Draxler mit solchen Aktionen Munition für ihren Schwachsinn und ist ernsthaft so naiv zu denken, der gemeine Sport - BLÖD - oder kicker - Leser wäre nach diesem ganzen medialen Overkill noch in der Lage, auf Subtilitäten und Querverweise einer Gruppierung einzugehen, die schon längst durch besagte Quellen als das Böse schlechthin stigmatisiert ist.
Man hat vielleicht kleinere Erfolge erreicht, die aber eher das herumdoktern an Einzelsymptomen waren, während der Körper an sich immer noch dahinsiecht.
Es wird sich IMHO nichts ändern, bevor dieses Schweinesystem, das einmal eine Freizeitbeschäftigung für normale, arbeitende Menschen war, komplett kollabiert und wie des Fischers Fru wieder da landet, wo es herkam.
Sollten solche Aktionen tatsächlich dazu beitragen, werde ich gerne öffentlich Abbitte leisten; ansonsten halte ich das alles nach wie vor für zu spät, zu unüberlegt und ein mit falscher Bewaffnung Don - Quixotehaftes Anreiten gegen Windmühlen, und zwar auf einem toten Pferd.
Sollte es trotzdem was bringen: weitermachen.
Eigentlich habe ich keine Lust mehr, über Fußball zu diskutieren, aber die Reaktionen auf meinen letzten Eintrag machten diese Stellungnahme noch notwendig.
Montag, 9. März 2020
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen