Donnerstag, 4. Oktober 2012

Ole' Segelohr ist im Haus

Nach meinem erneuten Krankenhausaufenthalt habe ich trotz des operativen Eingriffs Nummer 5 immer noch kein Hörgerät.
Stattdessen hat man- nachdem man wieder Sachen herausgekratzt hat, die nicht hineingehörten- sich in plastischer Chirurgie versucht.
Wahrscheinlich hatte ich bereits einen veritablen Krater im Schädel... den man nun aufgefüllt und bei der Gelegenheit das Ohr so gerichtet hat, daß der frühere Abstand zum Kopf wieder gegeben ist.
Seit 1986 hatte ich keine normale Ohrstellung mehr... mit dem Ergebnis, daß der Anblick völlig ungewohnt ist und mich an den vormaligen FCK- Profi Gil Vermouth erinnert.
Vielleicht ist auch meine Wahrnehmung verzerrt, aber momentan komme ich mir vor wie Meister Segelohr persönlich.
Zumindest durfte ich in der erstaunlich Kioskalkoholikerkompatiblen Menschengruppe, die bei Wind und Wetter scheinbar in der Raucherecke auf der Veranda festgewachsen war, mal wieder einem lange nicht vermißten Spruch lauschen, einer sensiblen politischen Analyse, die da lautete:
"Es müßt mol widder än kloine Adolf her, der mal uffräumt."
Vorgetragen von einem wrackigen Schnauzbartträger im ballonseidenen Jogginganzug, wohlgemerkt.

Na, dann mal viel Spaß im Lager, mein Freund.

1 Kommentar:

  1. Und plötzlich hört man Dinge, die man vorher nicht wahrgenommen hatte, bzw. nicht wahrnehmen wollte ...

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