Seit meinem letzten Eintrag verging ein Monat... und man sollte meinen, es sei wenig Mitteilenswertes passiert, denn ansonsten hätte ich mich genötigt gesehen, es mitzuteilen.
Doch dem ist nicht so; der Überraschungseffekt gehört diesmal mir.
Nach einer erstaunlich leidenschaftslosen, da wohl leider überfälligen Trennung zog es mich als männlicher Single in den besten Jahren, aber weitab davon entfernt, gutsituiert zu sein- was eine weitverbreitete Annahme über männliche Singles in den besten Jahren zu sein scheint, wenn sie nicht gerade in Jogginghosen und Clogs mittags im PENNY- Markt stehen, um eine Flasche "Holzknecht"- Doppelkorn und einen Ring eingeschweißte Fleischwurst zu erstehen- zur Leipziger Buchmesse, wo ich die Bekanntschaft der Autorin Simona Turini machte, mit der ich bisher nur sporadisch am Rande meiner Lesungen zu tun hatte, die sie gerne als Gast besucht.
Daraus- um das Ganze abzukürzen- entwickelte sich eine Facebook- Freundschaft mit am Ende intensiver und stundenlanger Plauderei via Chat und gegenseitigen Besuchen... und nun sind wir liiert. Ein Autorenpaar.
Was macht man so als Autorenpaar? Ich war noch nie Bestandteil von einem. Doppellesungen? Aktionskunst in Form von Doppellesungen, dabei auf einem Tandem fahrend? Oder, besser noch, in einem Rhönrad hängend, und sich dabei auspeitschen lassen? Sich auf der Leseinsel der Leipziger Buchmesse gegenseitig mit Fäkalien bewerfen, dabei in Naziuniformen gewandet?
Die Sparte "Glamour verbreiten" lasse ich mal außer acht, denn ich hege die feste Annahme, dazu sind wir denkbar ungeeignet. Obwohl wir sicherlich mehr Potential haben als Alexander und Margarete Mitscherlich.
Wir könnten aber auch gemeinsame Lesungen organisieren, uns dort besaufen und im Lauf des Abends gegenseitig beleidigen, um als Liz Taylor und Richard Burton der Literatur mit einer waghalsigen amour fou in die Weltgeschichte einzugehen.
Außerdem wäre es ein marketingtechnischer Coup, wenn in den ca. nächsten zwei Jahren zumindest einer von uns beiden heroinsüchtig wird, um bei öffentlichen Auftritten komplett aus der Rolle zu fallen und als "Schmuddel- Schreiber" durch das Drecksblatt gezogen zu werden, um immer mal wieder anläßlich von Buchmessenparties doch mal- laut dessen Vokabular- "verliebt" bzw. "wiederversöhnt" zu "knutschen", "busseln", "füßeln", "sexeln" oder "rammeln", natürlich öffentlich.
Es bestehen also genug Möglichkeiten, um unseren gemeinsamen Bekanntheitsgrad zu steigern. Wir harren gespannt der Dinge, die da kommen. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf.
Montag, 18. Mai 2015
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